Umfangreiches Einsatzspektrum

Aufgrund der aktuellen Ausnahmesituation (Corona-Pandemie) wird das Österreichische Bundesheer zurzeit in verschiedenen Bereichen eingesetzt.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner sicherte bei einer Pressekonferenz am 15. März 2020 die Bereitstellung von 3.200 Soldaten zu, um die österreichische Bevölkerung bei der Bewältigung der Corona-Krise zu unterstützen. Diese Zahl setzt sich aus Berufssoldaten, Soldaten im Ausbildungsdienst und 2.000 Grundwehrdienern, des Einrückungstermines Oktober, zusammen. Für letztere verlängert sich der Grundwehrdienst von sechs auf acht Monate. Sie dürfen erst im Mai abrüsten und sollen ab Mai durch Milizsoldaten ersetzt werden.
Die Angehörigen des Österreichischen Bundesheeres (ÖBH) werden in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Beispielsweise wird die Polizei in Tirol und Kärnten von Soldaten bei den Grenzkontrollen unterstützt. Aber nicht nur Soldaten, auch Zivilbedienstete stehen "im Einsatz". In Oberösterreich unterstützen etwa 90 Mitarbeiter der Militärlogistik verschiedene Lebensmittelketten in deren Lagern in Wels, Marchtrenk, Ansfelden und Sattledt. Darüber hinaus werden 30 Angehörige des ÖBH beim SPAR-Logistikzentrum in Dornbirn (Vorarlberg) in der Verwaltung, im Lager und bei der Lebensmittelauslieferung eingesetzt. 20 Personen kommen vom Salzburger Heereslogistikzentrum, zehn sind Leistungssportler des Heeressportzentrums in Dornbirn. Zusätzlich unterstützen 15 Soldaten das Infektionsteam Vorarlberg beim Telefondienst.
Auch in der Steiermark und Niederösterreich arbeiten Angehörige des ÖBH in Lebenmittellagern mit, um die Mitarbeiter zu entlasten und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Seit 15. März 2020 waren in der Steiermark 18 Personen im SPAR-Zentrallager eingesetzt, deren Anzahl am 16. März verdreifacht wurde. Und auch im SPAR-Zentrallager in St. Pölten versehen 50 Soldaten seit den Morgenstunden des 16. März ihren Dienst. In der Bundeshauptstadt Wien sind Soldaten unter anderem bei der Hotline der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) tätig, um die vielen Anrufe zu beantworten, die dort zurzeit eingehen.
Aufgrund der aktuellen Krise kam es wegen der sehr großen Nachfrage an Waren zu kurzfristigen Engpässen. So führten Hamsterkäufe dazu, dass es in manchen Geschäften kein Toilettenpapier mehr gab oder die Dosennahrung knapp wurde. Zusätzlich sind die Krisen-Hotlines teilweise überlastet. Der Appell aller Verantwortlichen ist hier klar: Sie betonen, dass die Versorgung mit Lebensmitteln gesichert sei, die Lager voll wären und der Nachschub aufgrund der weitgehend intakten Lieferketten funktioniert. Dennoch bitten sie die Bevölkerung darum, Waren nur in Haushaltsmengen einzukaufen, da es sonst zu kurzfristigen Engpässen kommen könne. Das gleiche gilt für die Krisen-Hotlines, die aufgrund des regelrechten Ansturmes bereits stark überlastet sind. Auch hier bitten die Verantwortlichen darum, diese nur bei Bedarf zu kontaktieren, um die Kapazitäten dieser Einrichtungen nicht zu überlasten.
Link: Verteidigungsministerin Klaudia Tanner besucht Sparzentrale in St. Pölten
-red-
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