Russland: Neue Taktiken für Panzertruppe

Die russischen Streitkräfte haben aufgrund ihres Einsatzes in Syrien neue Taktiken für ihre Panzertruppe entwickelt.
„Jihad Autos“ (Autobomben gelenkt durch einen Selbstmordattentäter), gelenkte Panzerabwehrwaffen und improvisierte Sprengladungen (IED) stellten neue bzw. die größten Bedrohungen für Panzerverbände in Syrien dar. Aufgrund dieser Gefahren entwickelten russische Militärs neue Taktiken und Einsatzverfahren. Zwei neue Kampfverfahren wurden bei der Panzertruppe eingeführt: das „Panzer-Karussell“ und die „Panzer-Hose“.
Für jedes Einsatzverfahren wurden die besonderen Charakteristika der russischen Panzertypen und die Erfahrungen aus Einsätzen miteinbezogen. Bei der ersten Taktik ist eine Gruppe von Panzern (drei bis neun Stück) in dauerhafter Kreisbewegung, die ohne Unterbrechung auf den Gegner feuert. Diese Taktik kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn nicht bekannt ist, über welche Bewaffnung der Feind verfügt.
Die Taktik „Panzer-Hose?“ läuft folgendermaßen ab: Panzer bewegen sich von einem Graben zum anderen, in keinen wird für länger als ein paar Sekunden zum Abschuss der Panzerkanone gehalten. Nach dem Schuss bewegt sich der Panzer rückwärts in den nächsten Graben. Dadurch können feindliche Panzerabwehrwaffen die Panzer nicht oder nur schwer erfassen.
Das syrische Gelände ist vor allem durch Unebenheiten (Hügel und Gräben) geprägt. Der russische Einsatz hat gezeigt, dass in lokalen Konflikt wie in Syrien, es beim Einsatz von Panzern auf konstantes Manövrieren, Verstecken, Tarnen und Täuschen ankommt. Die Umsetzung von großen Offensiv- und Defensivoperationen mit Panzerverbänden lässt sich nur schwer umsetzen, da es keine Hauptkampflinie gibt und der Gegner in Kleingruppen in hybrider Kriegsführung neue Taktiken und Waffen einsetzt.
-red-