Lernen durch Erleben

Vom 11. bis 13. Oktober 2016 besuchte der 21. Generalstabslehrgang die „Informationslehrübung Landoperationen 2016“ der Deutschen Bundeswehr. auf den Truppenübungsplätzen Munster und Bergen in Norddeutschland.

Bei dieser Übung zeigten über 850 Soldaten mit über 70 Gefechtsfahrzeugen realitätsnah die neuesten Entwicklungen militärischer Einsatzverfahren. Neben dem deutschen und dem österreichischen Generalstabslehrgang nahmen weitere internationale Teilnehmer die Gelegenheit wahr, die Leistungsfähigkeit moderner Streitkräfte und deren teilstreitkraftübergreifendes Operieren zu begutachten.

<link https: www.bundeswehr.de portal a bwde p c4 external-link-new-window external link in new>ILÜ 2016

Szenario

Das Szenario der Übung thematisiert einen Konflikt auf einer fiktiven Insel im Atlantischen Ozean, die sechs Länder umfasst. Zwischen diesen Ländern gibt es inner- und außerstaatliche Auseinandersetzungen. Aufgrund einer UN-Resolution wurden militärische Kräfte als Vorauskräfte entsandt, um die Lage vor Ort zu stabilisieren. Niederländische und deutsche Einheiten kamen gemäß des Übungsplanes zum Einsatz, um den Angriff eines der sechs Länder auf ein anderes abzuwehren und den Grenzverlauf wieder herzustellen.

Darstellung
Die Informationslehrübung zeigte, aufbauend auf das Szenario, an mehreren Stationen Abläufe und Systeme der Landstreitkräfte, deren Fähigkeiten und ihr Zusammenwirken im Einsatz. Dabei wurden der neue Schützenpanzer „Puma“, der Kampfhubschrauber „Tiger“ und der Raketenwerfer „MARS“ vorgeführt. Die Logistiktruppen und Spezialpioniere der Streitkräftebasis präsentierten ein Feldlager mit Brunnenbohrung, Treibstoff- und Munitionslagern, Instandsetzungseinrichtungen und vielen anderen Einrichtungen. Dieses dient zur umfassenden Versorgung der eingesetzten Truppen im Auslandseinsatz. Durch den Sanitätsdienst der Bundeswehr wurde die Versorgung von Verwundeten im Einsatz mittels Sanitätspanzern, Hubschraubern, Zelt- und Containerbasierten Rettungsstationen und einem Rettungszentrum lebensnah dargestellt. Dabei wurden sowohl der hohe Standard als auch die hohe Priorität der Sanitätsversorgung in der Bundeswehr sichtbar.

Führen im Gefecht
Die österreichischen Teilnehmer waren besonders am „Führungsinformationssystem Heer“ und den Systemen für elektronische Aufklärung und elektronische Kampfführung interessiert. Zum Abschluss der Übung wurden alle gezeigten Verfahren und Systeme bei einem Kampfgruppen-Gefechtsschießen zusammengeführt und die Schlagkraft teilstreitkraft-übergreifender Operationen dargestellt.

Mehrwert

Die Lehrgangsteilnehmer nehmen eine Vielzahl von Eindrücken an die Landesverteidigungsakademie mit. Diese werden sie in den nächsten Wochen des Generalstabslehrgangs mit ihrem Lehrpersonal auswerten. Die Erkenntnisse fließen in Planspiele, wissenschaftliche Arbeiten und Vorschriften ein. Sie werden in weiterer Folge auch die eine oder andere Entwicklung im Bundesheer beeinflussen.

Generalstabslehrgang
Im 21. Generalstabslehrgang werden Führungskräfte für die Spitze des Bundesheers ausgebildet, welche ab 2019 in den Bereichen Führung, Forschung und Entwicklung des Bundesheers Verantwortung tragen werden. Dafür benötigen diese Offiziere ein umfassendes Wissen über die Entwicklung der Streitkräfte, mit denen sie im internationalen Einsatz kooperieren werden. Wesentlich dabei ist, dass dieses Wissen nicht nur aus Büchern stammt, sondern durch reale Bilder und Eindrücke vermittelt wird. Die „Informationslehrübung Landoperationen“ bot in diesem Zusammenhang nicht nur die Gelegenheit, das moderne Gefecht zu begreifen sondern auch Fragen zu stellen, Erfahrungen auszutauschen und internationale Kontakte herzustellen.

<link http: www.bundesheer.at karriere generalstabslehrgang index.shtml external-link-new-window external link in new>Generalstabslehrgang

Hptm Mag. (FH) Stefan Hitzenhammer; Teilnehmer des 21. Generalstabslehrganges.