Notfall-Funkübung in ganz Österreich

Eine Leitfunkstelle des Österreichischen Bundesheeres bei der Notfallfunkübung. (Foto: ÖBH)
Eine Leitfunkstelle des Österreichischen Bundesheeres bei der Notfallfunkübung. (Foto: ÖBH)

Das Übungsszenario „Ausfall der Kommunikation nach einem Cyberangriff mit Blackout“ wurde am 1. Mai 2018 ohne wesentliche Vorbereitung und Vorwarnzeit in ganz Österreich geübt.

Die Funkamateure des ÖVSV (Österreichischer Versuchssenderverband) und das SKKM/KW (staatliches Krisen- und Katastrophenschutzmanagement/Kurzwelle) stellten hierbei Notverbindungen zwischen den wichtigsten Behörden des Bundes (BWZ), den Ländern (LWZ) und Bezirken sowie Einsatzorganisationen (Rotes Kreuz, Feuerwehr usw.) her.

Wettbewerb und Simulation

Die heutigen Bedrohungen der Gesellschaft führen meist zu Ausfällen von wichtigen Infrastrukturbereichen. Am 1. Mai wird üblicherweise vom ÖVSV ein solches Szenario in einem Wettbewerb geübt. Über Frequenzen des Amateurfunks wurde in einer Simulation ein Notkommunikationsnetz zu den Bezirksbehörden durch die „Freiwilligenarmee“ der Funkamateure etabliert. Dadurch soll überprüft werden, welche Behörden durch Funkamateure mit notstromversorgten und ortsfesten oder mobilen Funkstellen kommunikationstechnisch innerhalb weniger Stunden unterstützt werden können.

Die Auswertung zeigt, dass von den Bezirken Österreichs (ohne Großstadtbezirke) 60 Prozent, viele davon sogar mehrfach, erreicht wurden. Begleitend wurden auch die Basisdaten der Notstromversorgung (für einen Blackout zwingend erforderlich) und der Mobilität (Verlegung zu einem Standort einer Behörde) sowie die Fähigkeit zur Datenübertragung aufgenommen.

Fazit:

Funkamateure können eine Notfallkommunikation „wenn nichts mehr geht“ sicherstellen. Ihr Fachwissen und Ihre freiwillige Bereitschaft, im Anlassfall strukturiert genutzt, stellen einen wesentlichen Beitrag für einen Katastrophenschutz im Informationszeitalter dar.

Oberst Ing. Horst Treiblmaier