• Veröffentlichungsdatum : 26.11.2020
  • – Letztes Update : 11.12.2020

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Die Garnison Graz von 1920 bis 2020

Mario Rauchenbichler

Die wechselhafte Geschichte der Garnison Graz wurde in den letzten 100 Jahren besonders durch die beiden Weltkriege beeinflusst. Wohnungsnot, Spardruck und Kriegsschäden prägen die Entwicklung der Garnison bis heute. Aufgrund der steigenden Bevölkerungszahl der steirischen Landeshauptstadt dehnt sich das Ortsgebiet in alle Richtungen aus. Das veränderte auch die Nutzung der militärischen Infrastruktur.

Aufgrund der Wohnungsnot nach dem Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie wurde die Mehrzahl der militärischen Objekte in Graz für zivile Zwecke benötigt. Die Anlagen nahe dem Stadtkern wurden geschlossen und die darin untergebrachten Verbände in die Randbezirke verlegt, wo ein ausreichendes Platzangebot zur Verfügung stand. Aus diesem Grund sind von den ehemals 27 Militärobjekten, die vor dem Jahr 1920 von der k.u.k. Armee und der Volkswehr genutzt wurden, heute viele aus dem Ortsbild verschwunden.

Die massive Veränderung der personellen und baulichen Struktur der Garnison ist nur im historischen Kontext sichtbar. Viele der besprochenen Kasernen existieren nur noch auf alten Plänen in Archiven. Nur wenige Nutzer der noch bestehenden Gebäude sind sich heute bewusst, dass sie auf einem ehemaligen Militärgelände oder in einem ehemaligen Kasernengebäude wohnen, arbeiten oder studieren.

Die Entwicklung der Garnison Graz von 1920 bis 2020 muss im Zusammenhang mit der Geschichte dieses Zeitraums gesehen werden. So zeigt die Stadtentwicklung von Graz in militär-baulicher Hinsicht viele Parallelen zu anderen Städten Österreichs oder Europas. In der Habsburgerzeit, in der das k.u.k. Heer über das damalige Reichsgebiet verstreut war und zwölf Nationen vereinte, standen der Armee eine Vielzahl von Kasernen und prunkvollen Bauten zur Verfügung.

Ein weiteres Problem, mit dem sich das Bundesheer der Zweiten Republik seit seiner Gründung konfrontiert sah und noch immer sieht, ist der permanente Spar- und Reformdruck. Es ist eine gängige Lösung, Kasernen zu verkaufen, um kurzfristig einen finanziellen Erlös zu erzielen. Diese sind nur einige Gründe, warum die einst eindrucksvolle Garnison Graz, die im 1920 noch über 27 Kasernen bzw. Militärobjekte verfügte, im Jahr 2020 nur noch aus zwei Kasernen besteht. Der folgende Überblick zeigt die historische Entwicklung der großen, militärisch genutzten Objekte und Kasernen der Garnison in den vergangenen 100 Jahren.

Teil 1 (Link zum Artikel)

  • (ehemaliges) Korpskommandogebäude
  • Dominikanerkasernen
  • Lazarett-(feld)kaserne
  • Große Leonhard Kavallerie Kaserne

Teil 2 (Link zum Artikel)

  • (Kaiser) Franz Josef Kaserne
  • neue Landwehrkaserne 
  • Bahnhofs-(Not-)Kaserne
  • Monturdepot (Gösting)
  • Trainkaserne (Schönau)

Teil 3 (Link zum Artikel)

  • Hummel-Kaserne
  • Gablenzkaserne
  • Belgierkaserne
  • Fliegerhorst Nittner (Feldkirchen)
  • Weitere militärisch genutzte Objekte der Garnison Graz

 

Mag. Mario Rauchenbichler ist Gymnasialprofessor, Historiker und Milizoffizier.

 

 

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