• Veröffentlichungsdatum : 13.07.2016
  • – Letztes Update : 31.01.2019

  • 51 Min -
  • 10204 Wörter

Areport

2017, 2016, 2018

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Über dieses Magazin

Areport ist eine Fachzeitschrift der tschechischen Streitkräfte, die sich den Aktivitäten der tschechischen Armee widmet. Dabei werden die nachstehend angeführten Themenbereiche behandelt:

  • Ausbildung, Fortbildung,
  • Übungen im In- und Ausland,
  • Waffentechnische Neuerungen,
  • Militärische Einheiten und Verbände (In- und Ausland).

Heft 7/2016

SERE (Survival, Evasion, Resistance, and Escape)

Ein mehrstufiger Kurs zur Erlangung von Kenntnissen und Fertigkeiten von Überlebenstechniken auf feindlichem Gebiet, die Durchführung von Ausbrüchen, das Überstehen einer Gefangenschaft und Selbstrettung – Inhalte eines Kurses, der eigentlich für fliegendes Personal der NATO bestimmt ist, hat sich in den letzten Jahren sehr schnell auch in den Landstreitkräften verbreitet.

Im Rahmen einer Übung der 4. Brigade des schnellen Einsatzes am Übungsplatz Hradiste wurde vom 9. Mai bis 20. Mai ein Fortbildungskurs SERE im Umfang von vier Tagen beim Aufklärungsteam und der Scharfschützengruppe des 42. mechB durchgeführt. Es wurde das Anfertigen von Notunterkünften, Signalfeuern, das Herstellen von Fallen, improvisierten Waffen – und all das ohne der eigentlich dafür vorgesehenen Ausrüstung geübt. Es standen lediglich eine Rettungsfolie, einige Meter Schnur und ein Stück Klebeband zur Verfügung.

Am zweiten Tag wurde die Befreiung und Rettung von Personen geübt und im Rahmen dieses Szenarios ein Scharfschießen durchgeführt. Darüber hinaus musste beim verdeckten Marschieren im Feindgebiet das Orientieren im Gelände beherrscht werden. Unter Anwendung der taktischen Verfahren „Combat Recovery“ wurde erstmals die Aufnahme flüchtender Soldaten geübt.

Am dritten Tag mussten die Teams eine Strecke von 17 km im freien Gelände, verfolgt und gejagt von Feinddarstellern bis zu einem vorgegebenen Ziel am Übungsplatz unerkannt und unentdeckt überwinden. 

 

Die Profis gemeinsam mit den Soldaten aus der Reserve

Am Garnisonsübungsplatz der ABC-Abwehrtruppe Tisa in der Nähe von Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) übten 64 Soldaten der Reserve mit Berufssoldaten des ABC-Abwehrregiments aus Liberec (Reichenberg) im Rahmen der taktischen Übung Shield of Terminal 2016. Im Dreijahresrhythmus üben die Soldaten der Reserve das Verhalten unter aktuellsten Bedrohungen. Ende Mai, Anfang Juni war die Flüchtlingskrise in Europa die Ausgangslage für die Übung. Ein Schwergewicht lag auf der Zusammenarbeit mit der Polizei und den Rettungsorganisationen zur Bewältigung von Katastrophenhilfeeinsätzen.

Schon eine Woche vor dieser Übung begann die Evaluierungsübung „Yellow Cross 2016“, bei der Kräfte des 31. ABCAbw-Regiments auf ihre Eignung als Teil einer Kampfgruppe für NATO-Bereitschaftstruppen überprüft wurden. Die Bereitschaftsphase dauert vom Beginn dieses Jahres bis Ende Juni. Weil es sich um eine international besetzte Kampfgruppe handelt, beteiligen sich an dieser Übung auch Soldaten aus Finnland, Italien, Litauen, Norwegen, Polen, Portugal und Großbritannien.

Rainbow 2016

Ein Erdbeben, ausgedehnte Überschwemmungen, ein Zugsunglück oder eine Kontamination der Umgebung durch eine gefährliche Chemikalie - die Einsatzkräfte des 15. Pinonierregiments aus Bechyne (Bechin) müssen in der Lage sein, all diese Bedrohungen zu meistern. Und das für eine Dauer von bis zu sechs Monaten egal wo auf der Welt. Die Übung „Rainbow III 2016“ bot den Rahmen für umfassendes Training dieser Szenarien. Die mögliche Einsatzdauer verlangt auch die  Einbindung von Versorgungskräften. Die Folgen eines Tsunami waren genauso Thema wie ein Zugsunglück in schwer zugänglichem Gelände. Ein Hauptaugenmerk wurde auf die Zusammenarbeit mit anderen Einsatzkräften gelegt. Schlechtes Wetter und Starkregen erschwerten die Übungsbedingungen wesentlich, was aber nur einsatz- und wirklichkeitsnah war.

Teil der Übung war auch, wie sich die Rettungskräfte gegenüber Journalisten und Fotographen zu verhalten haben.

Kräfte der Berufs- und der Freiwilligen Feuerwehr übten genauso mit, wie Soldaten der Reserve des Militärbezirks Bechyne.

Weitere Szenarien wie das Löschen eines Waldbrandes, die Rettung von Menschen nach einem Hubschrauberunfall bis hin zu der Wiederbelebung eines Menschen, der mit einer Hochspannungsleitung in Berührung gekommen war, forderten die Rettungskräfte massiv.

Anakonda

Die Militärpolizei der Tschechischen Republik beteiligt sich seit 2002 an der Formierung eines  internationalen Militärpolizeibataillons. Tschechien, Polen, die Slowakei und Kroatien einigten sich auf die Aufstellung dieses Verbandes (NATO Multi National Military Police Battalion, MNMPBAT). Seit 2007 stellen diese Länder Kräfte dafür ab. Jedes Jahr wird dieses Bataillon beübt. Heuer nahm auch ein Militärpolizeizug der in Deutschland stationierten 18. Militärpolizeibrigade der U.S. Army teil. Der eigentlichen Übung mit dem Namen Anakonda 16, die von den Polnischen Landstreitkräften ausgerichtet wird, ging eine siebentägige „Angleichungsübung“ unter dem Begriff „Sharp Lynx 16“ voraus. Die anzugleichenden Ausbildungsthemen reichten vom Stabsdienst über das gesamte Spektrum  militärpolizeilicher Aufgaben bis hin zum Scharfschießen.

Diese Übung ist die größte seit dem Ende des Kommunismus im Jahre 1989 auf polnischem Gebiet. Es nehmen zwanzig Länder mit insgesamt 31.000 Soldaten daran teil.

Das Hauptziel der Übung ist die Verteidigung von Geländeabschnitten im Rahmen eines NATO - Einsatzes. 

Der Kommandant der amerikanischen Landstreitkräfte in Europa, General Ben Hodges führte aus, dass die Übung auch eine Warnung für Russland vor weiteren Aggressionen sein soll.

Die Tschechische Republik nahm mit 29 Soldaten und neun Fahrzeugen teil.

 

Lesany

Der Überflug zweier „JAS-35 Gripen“ aus dem Fliegerhorst Caslav (Tschaslau) und Vorführungen dutzender Gefechts- und Sonderfahrzeuge waren der Höhepunkt des Tages der Offenen Tür anlässlich des Saisonbeginns im militärtechnischen Museum Lesany (Leschan) südlich von Prag.

In Lesany sind Waffen, Gerät und Fahrzeuge verschiedener Ausführungen und Epochen ausgestellt.

Das Museum zeigt die Militärgeschichte insbesondere ab dem Zweiten Weltkrieg.

Auch der tschechischen Militärtradition ist ein Teil des Museums gewidmet.

-mag-

Heft 6/2016

Eine Gruppe aus sieben Ländern

Auf dem Übungsplatz Bergen Hohne absolvierten die Einheiten der Armee der Tschechischen Republik der „European Union Battle Group“ (EUBG) die letzte Übung vor Beginn der Bereitschaftsphase. Unter Führung des international besetzten Eurocorps wurden Mitte April bei der Übung „European Spirit 2016“ eine Reihe von komplexen Szenarien geübt, die den Soldaten der EUBG im Realfall begegnen könnten. Ziel war die Integration aller Einheiten in die EUBG.

Sie setzt sich aus Soldaten der Länder Tschechien, Österreich, Irland, Niederlande, Luxemburg und Kroatien zusammen und steht unter deutschem Kommando. Die Tschechische Republik stellt insgesamt 244 Soldaten an die EUBG ab.

Das stärkste Element des tschechischen Kontingentes ist die aus 78 Berufssoldaten des 44. leichten motorisierten Bataillons  bestehende Force-Protection Kompanie. Darüber hinaus sind auch ein EOD-Team, ein ABCAbw-Zg, ein Verwundetentransport-Trp, eine Versorgunsgruppe, ein PSYOPS-Team und Angehörige der Militärpolizei abgebildet.

Aufgabe der EUBG ist es, vom 1. Juli bis 31. Dezember mit insgesamt 3.400 Soldaten zur Bereinigung von Krisensituationen in einem Umkreis von 6.000 km rund um Brüssel einsatzbereit zu sein.

Unter dem Übungsnamen „Joint Derby 2016“ wurde der Seetransport geübt. Zudem wurde das Verhalten der Soldaten bei Demonstrationen, Detonationen von Sprengkörpern und dem überraschenden Beschuss von Versorgungskolonnen streng beobachtet. Die tschechische Force-Protection Kompanie kann zur Bedeckung von Versorgungstransporten auch mit deutschen Kampfhubschraubern zusammenarbeiten. Der Funkverkehr in Englisch war zu Beginn mühevoll, verbesserte sich aber zusehends.

Das EOD-Team ist in der internationalen Pionierkompanie eingegliedert.  Die Zusammenarbeit mit den internationalen Kräften war ausgezeichnet. Manchmal gab es sprachliche Probleme, die sich aber lösen ließen. Ein spezielles Videoteam, ein internationales „Combat Camera Team“, hatte die Aufgabe im Verlaufe der gesamten Übung Aufnahmen zu Ausbildungs- und zu Propagandazwecken, insbesondere zur Demonstration der Stärke und Fähigkeiten der EUBG zu machen. Der österreichische Bataillonskommandant des Versorgungsbataillons, Oberst Michael Lippert, attestierte dem tschechischen Kontingent:

„Eure Soldaten zeigten hier hohe Professionalität. Vor allem die Zusammenarbeit, nicht nur mit den Angehörigen unseres Bataillons, verlief ohne Probleme und war beiden Seiten sehr zuträglich.“

 Mehr zur EUBG

Der Beste der  Besten

Während des einjährigen Ausbildungslehrganges, dem „Special Forces Qualification Course“ (SFQC) erlernen 12 neue Soldaten der 601. Gruppe der Spezialeinsatzkräfte die Kenntnisse und Fertigkeiten, die für die Bewältigung von Gefechtsaufgaben des Eliteverbandes aus Prost?jov (Proßnitz, Mähren) zu beherrschen sind.

Ein Journalistenteam begleitete die Soldaten, die vor einem Jahr das Ausscheidungsverfahren zur Aufnahme in die Eliteeinheit bestanden hatten einen ganzen Tag lang.

Die Ausbildung der Soldaten ist mit dem Ende dieses Kurses noch lange nicht abgeschlossen. Insgesamt dauert diese nämlich mehrere Jahre. Die Soldaten durchlaufen drei Auswahlverfahren. Zu einem solchen melden sich meist um die 20 Interessenten, von denen nur drei bis vier bestehen. Es kommt auch vor, dass gar keiner erfolgreich ist. Die Auswahlkriterien sind besonders streng. Der betreffende Ausbildungslehrgang ist die anstrengendste und intensivste Ausbildung in der tschechischen Armee. Sämtliche Gefechtsthemen werden vermittelt. Besonderes Schwergewicht liegt auf dem Scharfschießen. Ein Angehöriger der 601. Gruppe der Spezialeinsatzkräfte schießt jährlich ca. 5.000 Schuss mit dem Sturmgewehr, 2.500 Schuss mit der Pistole, einige tausend Schuss mit dem MG und ebenso viele mit dem schweren Maschinengewehr M2HB QCB „Browning“.

Die Planung und Durchführung von Überfall, Hinterhalt und Rundumverteidigung, Fahrzeug- und Personenkontrolle werden gedrillt. Auch der Angriff ist selbstverständlich ein Thema. Unter extremer körperlicher Belastung zu jeder Tages- und Nachtzeit, bei jeder Witterungsbedingung, unter massivem Schlafentzug, Nahrungsentzug und in schwierigsten Geländebedingungen muss die Auftragserfüllung sichergestellt sein. Jeder Soldat, der sich dieser Ausbildung unterzieht wird streng beobachtet und ständig bewertet. Fehler, die begangen werden, stellen hier nicht das Problem dar, solange sie nur nicht wiederholt werden. Dies würde den Ausschluss aus der Ausbildung nach sich ziehen. Erst nach einer Ausbildung über mehrere Jahre hindurch wird der „neue“ Soldat ein vollwertiges Mitglied der 601. Gruppe der Spezialeinsatzkräfte. Er wird in dieser für Gefechtsaufgaben der Spezialeinsatzkräfte z. B. in Afghanistan oder in Afrika weiter ausgebildet.

 

Pioniere in den Felsen

In den Bergen muss man mit zwei Gegnern rechnen: mit dem Feind und mit dem Berg. Im Klettermassiv des Großen Rabensteins (Grundlsee, Liezen) wurde ein Weiterbildungskurs im Klettern für Pioniere durchgeführt. Diese regelmäßige Fortbildungsveranstaltung organisiert die tschechische Militärakademie in Zusammenarbeit mit dem 15. Pionierregiment. Die Inhalte dieses Aufbaukurses auf die Grundausbildung im Klettern werden durch Inhalte aus den praktischen Erfahrungen aus Einsätzen im In- und Ausland ergänzt. Der Kurs dauert 14 Tage.

40 Teilnehmer des 15. Pionierregimentes lernen das Anlegen von gesicherten Routen, befestigten Wegen und alle möglichen Tätigkeiten und Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Bewegung im gebirgigen Gelände. Dies geschieht mit Sicherungsseilen, Leitern, Seilstegen und vielem mehr. Die Basis aller Kenntnisse und Fertigkeiten erlangen die Soldaten an der Ausbildungseinrichtung „Jakub“ (ausgefeilte Übungskletterwand, Anm.). Erst nach erfolgreichem Trainingsabschluss an dieser Kletterwand geht es für die Soldaten in den Fels. Zum erfolgreichen Abschluss des Kurses muss der Kandidat praktische Prüfungen bei Tag und bei Nacht absolvieren. Vor allem bei den Einsätzen der tschechischen Soldaten in Afghanistan können diese Kenntnisse und Fertigkeiten lebensrettend sein.

 

NATO - Studien unter der Führung der Tschechischen Republik

Erstmals steht ein Vertreter der Tschechischen Republik, der im Oktober 2015 gewählte Pavel Zuna, Analytiker im Militärtechnischen Amt, dem Panel der Organisation für Wissenschaft und Technologie der NATO vor. Im April 2016 hatte er dieses neue Amt anlässlich der Frühjahrstagung in Tallin übernommen. Grundlagen für kooperative Forschung, Informationsaustausch und Entwicklung des Wissens und der Technologien unter den Mitgliedsstaaten der Allianz auf dem Gebiet der Landesverteidigung und Sicherheit: Das ist das Ziel des Panels systemisierter Studien und Analysen (SAS), der Organisation für Wissenschaft und Technologie der NATO (STO).

Diese betreibt zur Zeit mehr als 350 gemeinsame Forschungsaktivitäten. Die Tschechische Republik gehört in Hinblick auf Wissenschaft und Forschung zu den aktivsten Mitgliedern aus den Reihen der kleinen Mitgliedsländer. Schon seit 2010 fungierte Pavel Zuna in verschiedenen Funktionen in dieser Organisation. Die letzten beiden Jahre war er stellvertretender Leiter. Projektteams befassen sich z. B. mit Trends fortgeschrittener Technologien aus dem Blickwinkel des Militärs. Schon 2010 wurde eine Studie über gemeinsame Operationen im Jahr 2030 veröffentlicht, welche bis heute von der NATO benutzt wird. In dieser wurden schon damals künftige Szenarien zum Kräfteeinsatz der NATO analysiert. Die Führung des Panels regelt nicht die wissenschaftlichen Tätigkeiten, sondern sie bildet vor allem die Grundlagen für die Zusammenarbeit zwischen den Ländern und Organen der NATO. Gleichzeitig trägt es die Verantwortung für Führung und Organisation der eigenen Verhandlungen, Tagungen, der administrativen Unterstützung wie auch die Koordination zwischen den einzelnen Projekten.

 

Kindergruppen

Die Soldaten in Cáslav (Tschaslau, CZE) beweisen, dass sie sich nicht nur um den Luftraum kümmern können. Als erste knüpfte die Garnison an ein Pilotprojekt der Agentur für Personalentwicklung und Unterstützung des Verteidigungsministeriums an und eröffnete einen Kindergarten. Damit erfüllt der Verteidigungsminister, Martin Stropnicky, ein Versprechen, dass in ausgewählten Garnisonen derartige Betreuungseinrichtungen für die Kinder der Soldaten eingerichtet würden. Die Überfüllung öffentlicher Kindergärten hatte diese Maßnahme verursacht. Eine Kindergruppe umfasst maximal 24 Kinder. Das Projekt ist von der EU gefördert. Mit dieser Einrichtung soll den Eltern ein schnellerer Wiedereinstieg ins Berufsleben ermöglicht werden.

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Heft 5/2016

Ebola griff in Techonín (CZE) an

Im Zentrum für biologische Abwehr (CBO) in Techonín werden alle notwendigen Maßnahmen und die Zusammenarbeit mit weiteren Komponenten der B-Abwehr der Tschechischen Republik geübt und gedrillt. Dieses Zentrum ist nicht nur Soldaten vorbehalten. Es dient dem Schutz aller Bürger der Republik vor Ansteckung durch hochansteckende Krankheiten. Bei einer äußerst wirklichkeitsnahen Übung in Anlehnung an die Ebola-Epidemie, durch die das Virus auch nach Europa kam, wurde das Funktionieren der Abläufe der hochkomplexen und umfangreichen Spezialausrüstungen, angewendet und überprüft. Ärzte, Pflege- und Betriebspersonal übten das sichere An- und Auskleiden der Schutzausrüstungen genauso wie deren Desinfektion, aber auch den Umgang mit Spezialgeräten und Einrichtungsgegenständen der B-Abwehr. Maximale Sicherheit stand absolut im Vordergrund. Sogar dem biologischen Terrorismus trug die Übung Rechnung. Die exakte Dokumentation der Ereignisse diente einer umfangreichen Evaluierung.

 

121, 122, 123

150 Luftlandesoldaten aus Chrudim (CZE) verbesserten ihre Kenntnisse und Fertigkeiten bei ihrer Luftlandeausbildung. Sie übten den Absprung zu zehnt aus einem Flugzeug des Typs L-410 Turbolet und einer CASA C-295 M aus einer Höhe von 400 m. Pro Jahr muss jeder Luftlandesoldat vier Sprünge absolvieren, davon einen Nachtsprung, einen mit voller Ausrüstung und einen mit dem geöffneten Reserveschirm. Bei dieser Übung wurde die Steuerung des Schirms, die Orientierung in der Luft und am Land, die Landung und das unmittelbare Verhalten nach der Landung gedrillt. Drill ist hier besonders wichtig, da dieser dem Stress entgegenwirkt. Als goldene Regel gilt: all das auf keinen Fall mit leerem Magen.

 

Weltmeisterschaft der Scharfschützen

Das achte Mal wurde die alljährliche Weltmeisterschaft der Scharfschützen unter dem Patronat des Verteidigungsministers Martin Stropnický durchgeführt. Auf dem Schießplatz Bzenec in der Nähe von Hodonín (CZE) warteten anstrengende Aufgaben auf das internationale Teilnehmerfeld. Die 7.mechanisierte Brigade, unterstützt durch zahlreiche Sponsoren, organisierte den Wettkampf von 39 Schützenpaaren aus neun Staaten. Aus verschiedenen Stellungen mussten unterschiedliche Ziele bekämpft werden. Für jede vergessene Munitionshülse gab es Abzüge im strengen Punktesystem. Den Sieger stellte die Polizei der Tschechischen Republik.

 

Die Modernisierung der „Gripen“

Die 14 tschechischen JAS-39 „Gripen“ erhalten bei der routinemäßigen Wartung und Instandhaltung sowohl eine neue Software als auch eine entsprechende Hardware, was die moderne Bewaffnung und die Nutzung der neuen Systeme betrifft. Der Jagdflieger erhält zu seiner Modernisierung Technik zur Erhöhung der Kompatibilität mit anderen NATO-Kräften. Weiters erhält er Ausrüstung, die ihn zur Luftaufklärung befähigen soll. Der verschlüsselten Kommunikation mit anderen NATO-Kräften wird durch den Einbau entsprechender Geräte Rechnung getragen. Zukünftig sollen die „Gripen“ - Piloten auch Nachtsichtbrillen erhalten, wozu ein Umbau der Kabine notwendig wird. Darüber hinaus wird das Flugzeug auch für längere Einsätze aufgerüstet. Das geht von Getränkehalterungen für die Piloten bis hin zur Luftbetankungsfähigkeit. Die Durchführung erfolgt durch die Firma SAAB und ist verbunden mit den Wartungsereignissen nach Erreichen der 1 600-Flugstundengrenze. Insgesamt geht es nicht um eine Modernisierung, sondern um die Verbesserung der operativen Einsetzbarkeit des Gerätes gemäß der Anforderungen der Allianz.

 

Schutz 2016

In slowakisch berichtet die tschechische Truppenzeitung „Areport“ über die internationale und interministerielle Übung „Schutz 2016“, die in Leš? (Mittelslowakei) für Kräfte der Militärpolizei und des Amtes für den Schutz von Verfassungsorganen und diplomatischen Missionen des Innenministeriums der Slowakischen Republik durchgeführt wurde. Hochrangige Politiker und Militärs beider Staaten überzeugten sich von der Professionalität der teilnehmenden Militärpolizisten. Diese bereiten sich gezielt auf den Einsatz im Rahmen eines internationalen Militärpolizeibataillons der NATO und auf die EU-Ratspräsidentschaft der Slowakei ab Juli 2016vor. Die Themen reichen vom Personenschutz über Bedeckung von Transporten bis hin zu speziellen Scharfschießen mit verschiedenen Waffen. Bei der Übung wurden auch der Umgang mit moderner Ausrüstung und die Verwendung der neuesten Kommunikations- und Informationsmittel trainiert.

 

Die militärhistorische Gruppe der Brigade für nachrichtendienstliche Informationsbeschaffung

Eines der Mitglieder der „Assoziation Soldaten zusammen“ ist die militärhistorische Vereinigung der Nachrichtenbrigade. Ihre Anfänge gehen auf das Jahr 1939 zurück. Trotz erheblicher Ausrüstungsmängel arbeitete diese Gruppe von Beginn an äußerst erfolgreich für die Londoner Geheimdienstzentrale. Bis zum Kriegsende wurden einige tausend mehrfach überprüfte Nachrichten entweder per Kurier oder über Funk außer Landes geschafft. Außer der Nachrichtenbeschaffung wurden auch Gefechtsübungen und verdeckte Aktionen des Klubs für Touristen aber auch des Kuratoriums für Erziehung der Jugend durchgeführt. Niemand hat daran gezweifelt, dass sich die Übungen im Kampf gegen die Okkupanten bezahlt machen werden. Perfekte Übung, hohe Disziplin und Einhaltung der konspirativen Regeln sorgten dafür, dass die Organisation nie aufgedeckt wurde. Im Mai 1945 kam es zu den erwarteten Kampfeinsätzen an vielen Plätzen in Prag. Kurz nach dem 9. Mai wurde die gesamte Kampfeinheit zur Sicherung der Staatsverwaltung in den Außiger und Karlsbader Kreis abgezogen. Dieser Einsatz dauerte bis zum Ende des Mai 1945, die Anerkennung und Würdigung jedoch nur bis 1948. Der Kommandant Veleslav Wahl wurde 1950 von den Kommunisten zum Tode verurteilt und die Mitglieder denunziert. Die Ausgrenzung hielt bis 1989 an. Bis heute überlebten fünfzig Mitglieder von ursprünglich 700. Der Erhalt der Tradition des Heimatwiderstandes und das Vertrautmachen der Jugend mit den Tätigkeiten des Verbandes sind die heutigen Ziele dieser militärhistorischen Organisation.

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Heft 3/2018

Inhaltsverzeichnis:

Anstelle von Schnee gab es Schlamm

(nachzulesen weiter unten)
Die Österreicher gewannen die 24. Internationale Meisterschaft im Wintermehrkampf „Winter Survival 2018“ der Armee der Tschechischen Republik. 

Solange ich atme hoffe ich

Wir stellen den neuen Leiter der Spezialeinsatzkräfte des Verteidigungsministeriums vor - Herrn Brigadier Pavel Kolá?.

Ein General mit Ehrenlegion

Der neue Generalstabschef der Armee der Tschechischen Republik wird ab 1. Mai Generalleutnant Aleš Opata.

Allied Spirit VIII

Vertiefung der Zusammenarbeit der NATO-Mitgliedstaaten in der Planung und Durchführung von Operationen.

Die Vorbereitungen auf Litauen erreichen ihren Höhepunkt

Dreihundert Soldaten des 41. mechanisierten Bataillons und unterstellte Teile stimmten sich auf den Auslandseinsatz in Litauen ein.

Die Zehnte marschiert Richtung Hindukusch 

Eine Reportage über die fortführende Vorbereitung der 10. Wachkompanie BAF für den Auslandseinsatz am Bagram Air Field.

Forestex 2018

Die Panzersoldaten übten in Boletice bei extrem niedrigen Temperaturen.

Die Generalprobe für Lettland

Soldaten aus Mährisch Weißenkirchen übten den realen Einsatz der Granatwerferbatterie.

Unter der Flagge der UNO

Der Afrikanische Weltkrieg.

Die Rettung kam zur rechten Zeit

Flugretter und Feuerwehr übten das Bergen verletzter Schifahrer in anspruchsvoller gebirgiger Umgebung.

Bereitschaft an der roten Linie

Vor fünfzehn Jahren beteiligte sich unsere Armee an der gemeinsamen Operation zum Sturz des Saddam-Regimes im Irak.

Vorbereitung auf Belastung: Aufwärmen

Das Handbuch des Berufssoldaten.

Predator und Reaper

Aus dem ursprünglichen Aufklärungsflugzeug entwickelte sich kontinuierlich ein effektives Waffensystem.

Colt M45A1 CQBP

Für Spezialeinheiten.

Kalmar RT 240

Die Pardubitzer Logistiker habe die modernste Ausrüstung zur Manipulation mit Containern zur Verfügung.

Das erste Army Camp

Heuer im Juli werden in zwei Turnussen erstmals das historische Militärzeltlager verwirklicht.

Sir Gallahad – der Beschützer der Witwen und Waisen

Im Alter von neunundneunzig Jahren verstarb einer unserer letzten Kriegspiloten, Brigadier i.R. Miroslav Liškutín.

Die Zeit 1945 – 1948

Ein Überblick über die dienstliche Leibeserziehung und die Entwicklung der Voraussetzungen in körperlicher Leistungsfähigkeit der Angehörigen der Armee

Anstelle von Schnee gab es Schlamm

Den Wintermehrkampf Winter Survival 2018 organisiert der Generalstab der Armee der Tschechischen Republik mit der Verteidigungsuniversität jedes Jahr seit 1995. Heuer nahmen neben Mannschaften aus Tschechien, Slowakei, Belgien, Österreich, Polen, Deutschland, Ukraine, erstmalig auch zwei Polizei-Mannschaften aus der Tschechischen Republik teil. Es handelt sich dabei um einen „Auswahlwettbewerb“, bei dem ausgeschlossen ist, dass jemand ohne exzellenter Kenntnisse und Fertigkeiten z.B. im Überleben oder im militärischen Klettern teilnehmen könnte. Er stellt den Gipfel militärischer Wettkämpfe dar.

Anfänglich war der Wettkampf eher in Richtung Sport als Gefechtstechnik ausgeprägt. Nach immer mehr Einwänden von Kommandanten, wurden allmählich mehr militärische Kompetenzen abverlangt. Die Disziplinen wechseln sich über die Jahre ab. Der Höhepunkt des heurigen Wettkampfes war das Finden von drei Bunkern und diese einzunehmen. Eine andere Aufgabe war das Herstellen einer Funkverbindung mit einem Funkgerät, das 30 Meter hoch in einer Baumkrone hang. Dieses hatte allerdings leere Batterien die es erstmal zu finden galt. Eine Premiere erlebte auch die Verwendung von Luftbildaufnahmen als Orientierungshilfe neben den klassischen topografischen Karten. 

Der Teamkommandant einer tschechischen Mannschaft beschreibt, dass er und seine Kameraden bereits drei Mal in der gleichen Zusammensetzung teilgenommen haben. Das Team ist bereits so trainiert, dass es nicht viel zu besprechen gibt. Jeder kennt seine Stärken und alle werden richtig eingesetzt. Das finale Training erfolgt in der Vorbereitung und der Teilnahme am Winterwettkampf „Krkomen“. Im Rahmen dieser Veranstaltung kann man sich für Winter Survival qualifizieren. 

Die Wettkämpfer mussten sich zwei kalte Nächte im Gelände ohne Zelt und nur mit der zugewiesenen Ausrüstung und Verpflegung zurechtfinden. Die festgelegten Regeln mussten strikt eingehalten werden. So war z.B. verboten, dass Äste für das Errichten von Behelfsunterkünften verwendet wurden. In den tieferen Regionen gab es heuer keinen Schnee. So musste anstelle des etwas leichteren Marsches auf Ski der Weg zu Fuß zurückgelegt werden. Die Ski mussten aber mitgetragen werden. 

Bei der Disziplin Klettern, mussten glitschige und vereiste Felsen überwunden werden. Eine Mannschaft wurde wegen der Kreuzschmerzen eines Teammitglieds ausgeschieden. Mit dem davor ausgeschiedenen Team des 15. Pionierregiments war das schon die zweite Mannschaft. 

Im nächsten Streckenabschnitt kam es für jeden Trupp zur Feindberührung. Im Zuge des Feuergefechts wurden zwei Soldaten des Trupps angeschossen. Es folgte die notwendige Sanitäts-Versorgung inklusive Abtransport mit Hilfe der Trage UT 2000. 

Das Scharfschießen mit Faustfeuerwaffen war die nächste Station. Geschossen wurde im Stehen, nicht angelehnt auf eine Entfernung von ca. 40 Meter auf ungedeckte liegende Figuren. Viele Teilnehmer waren andere Waffen als die Bren, mit der geschossen wurde. Die Entfernung war außerdem eher zu weit, weshalb es wohl auf das Schießkönnen einerseits, aber durchaus auch auf ein Quäntchen Glück, wobei die Bedingungen für alle gleich waren.

Die Österreicher zeigten besondere Genauigkeit. Am vierten, dem letzten Tag stand eine Skiabfahrt auf Zeit und ein Orientierungslauf auf dem Programm. Hier dominierte die Mannschaft des


26. Gebirgsjägerbataillons aus Spittal an der Drau

in der Zusammensetzung Oberleutnant Peter Lamprecht, den Wachtmeistern Daniel Buchacher und David Suntinger, der schlussendlich auch Gesamtsieger wurde. Olt Lamprecht sagte, dass die Disziplinen den Österreichern sehr zusagten, es aber schade war, dass es kaum Schnee gab. Darüber hinaus führte er an, dass dieser Wettkampf eine hervorragende Vorbereitung für einen Wettkampf in der Schweiz. In Europa gibt es nichts Ähnliches, deshalb haben die Österreicher auch die Einladung sehr gern angenommen. 

Hinter den Österreichern am zweiten Platz beendete die Mannschaft der 7. Mechanisierten Brigade den Wettkampf. Der Truppkommandant gab zu, dass die Österreicher im Schifahren einfach nicht zu schlagen waren. Darüber hinaus sind die Team-Member der österreichischen Mannschaft Ausbilder der Gebirgsjäger, also die Besten der Besten. Den dritten Platz erreichte die Mannschaft aus der Logistik. 

Die Mannschaft aus der Slowakei war der zweitbeste ausländische Trupp und beendete den Wettkampf auf dem neunten Platz. Das beste Polizei-Team besetzte bei dieser Premiere für die beiden Polizei-Mannschaften den 11. Platz.

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Heft 2/2018

Inhaltsverzeichnis:

Auf das Schlimmste vorbereitet (nachzulesen weiter unten)

Eine Gruppe der Spezialeinsatzkräfte absolvierte einen Combat-Life-Saver Kurs, der auf die Erkenntnisse und Erfahrungen von Ersthelfern in Auslandseinsätzen aufbaut.

Die Ministerin in Afghanistan

Die Verteidigungsministerin Karla Šlechtová überzeugte sich in Begleitung des stellvertretenden Verteidigungsministers Jakub Landovský und des Generalmajor Ji?í Verner von den harten Bedingungen und über die Ergebnisse der Arbeit der tschechischen Soldaten in Afghanistan. Die Tschechischen Soldaten versehen in Kabul und Bagram gemeinsam mit anderen Streitkräften ihren Dienst.

Winter Survival

Wir können nur so schnell gehen, wie es uns das Umfeld erlaubt (nachzulesen weiter unten)

Ein Gespräch mit dem Chef des Generalstabes der Armee der Tschechischen Republik bringt nicht nur einen Rückblick über das vergangene Jahr, sondern zeigt auch, was in nächster Zeit auf die Armee der Tschechischen Republik wartet.

Ingenieur der Flugzeugtechnik

Unter der Flagge der UNO

Wie wird man Militärbeobachter?

Eine bedeutungsvolle Position

General Bubeník wird der neue Chefmediziner des Gesundheitsausschusses der NATO.

Einlage Hubschrauberüberfall

Die Bordschützen feilten in Boletice im Böhmerwald an ihrem Können und vermittelten ihre Erfahrungen.

Täglich unter dem Feuer der Hacker (nachzulesen weiter unten)

Die Operatoren des Zentrums CIRC (Computer Incident Response Cabability) schützen das Kommunikationsnetz des Verteidigungsresorts, 24 Stunden sieben Tage die Woche.

Beginn einer neuen Mission

Tschechische ABC-Abwehr-Soldaten werden nach sechs Monaten auf der Basis in Al-Taji die irakischen Kameraden trainieren und unterstützen.

Die Millenials (nachzulesen weiter unten)

Die Generation, die die modernste Kommunikationstechnologie benutzt, wird bald die Basis unserer Armee bilden.

Schnee und Eis (nachzulesen weiter unten)

Eine anstrengende Übung, ausgerichtet auf Marsch in Schnee und Eis, stellte die Soldaten unter extremen Bedingungen auf den Prüfstand.

Tourniquet

Ein sanitätsdienstliches-Abbinde-System, um das ein Soldat nicht herum kommt.

Wie man Überforderung und Verletzungen verhindert: Präventive Strategien

Gray Wolf

Die amerikanische Antwort auf das russische Fliegerabwehrsystem S-400.

F-117A Nighthawk

Definitiv in den USA ausgeschieden.

Panzerinstandhaltung

Der staatliche Betrieb VOP CZ stellt die Instandsetzung bis ins Jahr 2021 sicher.

Die einäugige Legende von Dünkirchen

Seit dem Ableben des Veteranen Hauptmann Karl Vrdlovec aus dem Zweiten-Weltkrieg vergingen fünfzehn Jahre. 

Die Schlacht um Eisenbahngleise

Die Schlacht um den Eisenbahnknotenpunkt Bachma? vor hundert Jahren hatte entscheidende Bedeutung für das weitere Schicksal der Legionen. 

 

Wir können nur so schnell gehen, wie es uns das Umfeld erlaubt

Auf die Frage, wie er das vergangene Jahr beurteilt, dankte der Chef des Generalstabes der Tschechischen Armee den Soldaten und den Zivilbediensteten des Verteidigungsministeriums. Schließlich könnte das ganze System nicht arbeiten, wenn zwischen diesen beiden Gruppen keine Synergie herrschen würde. Im Verlauf des vergangenen Jahres konnte die Armee 2173 neue Berufssoldaten aufnehmen, womit die Personalstärke der Armee auf 83 % Befüllung kommt. Gleichzeitig stellte der Generalstabschef fest, dass weitere Mittel - finanziell wie materiell - für eine Fortsetzung des Aufbaus der Armee in personeller Sicht nötig sind. Ebenso konnte die aktive Reserve personell mit einem derzeitigen Gesamtstand von 2 666 Reservisten aufgefüllt werden, wobei im vergangenen Jahr über 700 Personen aufgenommen werden konnten. Das Regierungskonzept für den Ausbau der Armee sieht im Jahr 2025 ein Gesamtstand von 24 000 Soldaten vor.

Zurzeit wird die Ergänzung des 13. Artillerieregiments, des 25. Raketenfliegerabwehrregiments und des Logistikbataillons in Lipník an der Be?va und weiterer Einheiten vorangetrieben. Ein Endstand des Personals mindestens 90 % wird angestrebt. 

Die Ausbildung von Offizieren an der Verteidigungsuniversität verlangt einen engen Kontakt zwischen der Truppe und dem akademischen Personal an der Ausbildungsstätte. Die Verteidigungsuniversität muss ständig konkurrenzfähig sein –nicht nur gegenüber dem zivilen Umfeld, sondern muss auch jene Offiziere übergeben, die benötigt werden. Diese Offiziere müssen in der Lage sein ihre Soldaten zu führen und innerhalb kurzer Zeit auch in einen Auslandseinsatz gehen können. Unter diesem Aspekt ist es wesentlich, dass die Offiziere nicht nur „Leadership“ lernen, sondern sich so rasch als möglich in ihrer Waffengattung perfektionieren. 

Was die Ausbildung der Berufssoldaten betrifft wird die Armee der Tschechischen Republik in Doupová ein weiteres Ausbildungszentrum, ergänzend zur Militärakademie in Vyškov aufbauen. Diese Maßnahme soll auch Berufssoldatenanwärter aus diesem Raum erreichen und eine breite Skala von Ausbildungsmöglichkeiten anbieten. 

Kurz vor der Unterzeichnung wurde die Anschaffung neuer Radaranlagen aus politischen Gründen (Wahlen) gestoppt. Das ändert aber nichts an der Notwendigkeit dieser Anschaffung. Die neuen Systeme sollen eine Entfernung von bis zu 3000 m abdecken. Bis zum Ablauf der ersten Jahreshälfte sollte dieser Einkaufabgewickelt sein. 

Die Beschaffung von neuen Kampfhubschraubern weist der Generalstabschef zurück, da im aktuellen und zukünftigen Sicherheitsumfeld Mitteleuropas reine Kampfhubschrauber, die nur zur Feuerunterstützung vorgesehen sind nicht ausreichen. Viel besser könnten Mehrzweckhubschrauber zur effizienten Auftragserfüllung für Transport-, Begleit- und Schutz- und Rettungsaufgaben eingesetzt werden.

Im vergangenen Jahr erfolgten umfangreiche und tiefgreifende Personalveränderungen, die durch die Besetzung mit einer neuen Verteidigungsministerin an der Spitze ihren Höhepunkt fanden. Darüber hinaus wird über eine neue Struktur des Generalstabs diskutiert. Im Zusammenhang mit dem Regierungskonzept über die Entwicklung der Armee wird in den nächsten Wochen der Verteidigungsministerin die Organisation des Generalstabs vorgestellt. Unter anderem kommt es zur Teilung der „Generalstabsabteilung für Entwicklung und Fähigkeitenplanung“ in ihre ursprünglichen zwei Abteilungen „Streitkräfteentwicklung“ und „Streitkräfteplanung“.

Außerdem beteiligt sich die Armee der Tschechischen Republik an der Reorganisation der NATO, insbesondere am Aufbau zweier neuer Kommanden. General Petr Pavel stellte fest, dass die Tschechische Armee in die richtige Richtung geht, aber nur langsam voranschreitet. Der Grund liegt im Wesentlichen darin, dass die inneren und äußeren Einflussfaktoren kein anderes Tempo erlauben. 

Im Jahr 2018 wird die Tschechische Armee weiter an ihrer personellen Auffüllung arbeiten. Das betrifft auch die aktiven Reserven. Darüber hinaus sind große Anschaffungen zu bewerkstelligen. Das betrifft die Mehrzweckhubschrauber genauso wie die Beschaffung von Infanterieschützenpanzern, Haubitzen usw. Außerdem hat die Tschechische Armee wegen ihrer internationalen Verpflichtungen Kräfte für internationaler Einheiten, Bereitschaftssysteme und für Auslandseinsätze zu stellen. Dabei darf der Faktor Zeit nicht übersehen werden. Während früher in Zeiträumen von Jahren gehandelt wurde, ist es aktuell notwendig innerhalb weniger Monate, teilweise in nur wenigen Wochen zu agieren.

 

Auf das Schlimmste vorbereitet

Angehörige der 601. Gruppe der Spezialeinsatzkräfte absolvierten in einem der fünf Ausbildungszentren der Tschechischen Armee für CLS-Kurse (Combat Life Saver) in Hranice (Mährisch Weißenkirchen, Anm. d. Ü.) die zehntägige Ausbildung in TCCC (Tactical Combat Casualty Care).

Eigentlich beginnt diese Ausbildung bereits im Auswahlverfahren zur Aufnahme in die Spezialeinsatzkräfte, im Zuge dessen die Festlegung der Spezialfunktion für jedes Teammitglied erfolgt, denn es werden die Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten jedes Einzelnen bestmöglich berücksichtigt. Darauf wird die weitere Ausbildung in der Fachfunktion aufgebaut und das unter Berücksichtigung der aktuellsten Erfahrungen aus den Auslandseinsätzen. 

Das Ausbildungszentrum CLS in Hranice existiert seit 2011 unter dem Patronat der 7. mechBrig. Das Ziel dieser Einrichtung ist es, den Soldaten lebensrettende Sofortmaßnahmen für Erste Hilfe auf dem Gefechtsfeld zu vermitteln. „CLS-Soldaten“ sind ein Bindeglied zwischen dem Soldaten und dem Sanitätsfachpersonal. Dieses Ausbildungszentrum dient der 7.mechBrig.Da aber die anderen Einrichtungen dieser Art völlig ausgelastet sind lernen und üben hier auch Soldaten anderer Verbände, wie eben auch die Angehörigen der 601. Gruppe der Spezialeinsatzkräfte. 

Im Rahmen der TCCC wird Erste Hilfe im Rahmen extremer Gefechtsfeldbedingungen geleistet. CLS-Soldaten sind nicht nur in der Lage Erste Hilfe zu leisten, sondern können sich dabei auch auf dem Gefechtsfeld gefechtstechnisch richtig verhalten. All diese Kenntnisse und Fertigkeiten beruhen auf den Erfahrungen der Einsätze im Irak und Afghanistan. 

Perfekte Simulationsmöglichkeiten erlauben die Darstellung realer Gefechtsfeldbedingungen. Das reicht vom Gefechtslärm bis hin zu Verdunklungsmöglichkeiten, die eine Erste Hilfe nur mehr mit einer Stirnlampe als Lichtquelle erlauben. Sowohl die Theorie als auch die praktischen Fertigkeiten werden von einsatzerfahrenen Instruktoren vermittelt. 

Im Irak fielen 90 % der Soldaten auf dem Gefechtsfeld und „nur“ 10 % starben in den San-Einrichtungen. Aus diesen Erfahrungen entstand die Methode TCCC. Aus den statistischen Untersuchungen, deren Ergebnisse in Hranice zur Verfügung stehen ließ sich erkennen, dass die Todesursache bei 44 % der Soldaten das Verbluten ist. 32 % starben trotz ballistischen Schutzes an Verletzungen des Brustkorbes. 16 % der Todesursache waren Verletzungen des Kopfes und des Halses, 8 % durch „Polytraumata“. 

Zum Üben des in der Theorie Gelernten werden Schweinehälse verwendet. Im Amt für Gerichtsmedizin und an der Rechtsmedizinischen Fakultät im Krankenhaus Olmütz wird bei Obduktionen die Anordnung der inneren Organe des menschlichen Körpers vermittelt. Eine Abschlussprüfung bildet das Ende dieses Kurses.

 

Täglich unter dem Feuer der Hacker

Das Internet, das sämtliche Hürden wie Ozeane, Flüsse, Berge, Wälder überwindet, wird zum Schlachtfeld. Computerangreifer, Hacker und Terroristen stellen eine immer größere Bedrohung dar. Und das nicht nur für die Armee, sondern für die gesamte Infrastruktur eines Staates. Die Gefahr eines Cyber-Krieges ist so groß wie noch nie. Unter diesen Aspekten errichtet und betreibt das Verteidigungsministerium schon seit mehr als zehn Jahren das Zentrum CIRC (Computer Incident Response Cabability), welches augenblickliche Reaktionen auf sicherheitsrelevante Vorfälle sicherstellt. Obstlt Tomáš Hrabovský aus der Abteilung Integration und Interoperabilität der Agentur KIS führte aus, dass man sich bewusst sein muss, dass die Soldaten, die in diesem Fach arbeiten, ständig „unter Feuer“ durch einen anonymen Feind stehen, der ohne Vorwarnung angreift und im Cyber-Raum irgendwo auf der Welt in Deckung liegt. Alle Vorteile eines Angreifers sind auf seiner Seite. 

Die Waffe des Operators ist die Tastatur. Das A und O jedes CIRC-Spezialisten sind die Kenntnisse und Fähigkeiten zum Schutz der Kommunikations- und Informationstechnologie vor Hackern. Sie sind die Soldaten an der vordersten Front, verfolgen auf mehreren Monitoren („Matrix“) das Fließen der Nullen und Einsen der Cyber Welt, also digitaler Daten. Die Aufgabe der Operatoren ist es Anomalien, die auf Angriffe hinweisen könnten festzustellen. Obstlt Jaroslav Pachlopník, der Leiter des Zentrums CIRC verweist darauf, dass es vor allem auf die professionellen Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen des Personals ankommt. Zusätzlich zu diesen Fachkenntnissen müssen die Angehörigen des CIRC aber auch die klassischen militärischen Aufgaben beherrschen und üben. 

Im internationalen Umfeld sind gemeinsame Übungen und der gegenseitige Informationsaustausch und die Zusammenarbeit die Grundlage des Erfolges. Gemeinsam mit Vertretern aus dem zivilen, akademischen und privaten Umfeld nehmen die Spezialisten der Armee am virtuellen Gefechtsfeld als tschechische Nationalmannschaft an internationalen Cyber-Übungen teil. Hptm Tomáš Šlajs, Leiter der Gruppe Detektion und Schwachstellenanalyse ist seit Beginn des CIRC dabei und hat alle Funktionen bis hin zur Einführung des 8,5 Stunden Schichtrades, durchlaufen

Die Vorbereitung einer internationalen Cyber-Übung dauert fast ein Jahr. Hptm Šlajs, gibt an, dass das Wissen, wie die einzelnen Staaten im Falle eines Cyber-Angriffes funktionieren eine Schlüsselkompetenz darstellt, denn die Staaten reagieren unterschiedlich. Im Rahmen einer derartigen Übung werden die verschiedensten Szenarien eingespielt: vom Datendiebstahl über mobile Einrichtungen, Angriffe auf Systeme für den Betrieb von Industrieeinrichtungen oder Drohnen, aber auch herkömmliche Mängel bei der Absicherung der Kommunikations- und Informationssysteme, die für die Armee wichtig sind. Das tschechische Team erreicht bei derartigen Übungen in der Regel einen der vorderen Plätze, was die Tschechen zu anerkannten Fachleuten macht. 

Der permanente Veränderung im Cyber-Raum und der ständigen und steigenden Bedrohungen wird entsprechend Rechnung getragen.

 

Die Millenials

Die Generation Y, in Tschechischen auch „Havels Kinder“ sind Menschen, die in den Jahren zwischen 1986 und 2004 geboren wurden. Es sind die Kinder der sogenannten „Baby-Boom-Generation“ X. Diese Menschen sind die ersten, die seit ihrer Kindheit moderne Kommunikationstechnologie verwenden. Der Artikel befasst sich mit dieser Tatsache aus der Sicht von Psychologen und Rekruten der U.S. Army und auch von Frau Brigadier Lenka Šmerdová, Beraterin des tschechischen Generalstabschefs.

Den Millenials haben einen schlechten Ruf, wobei dieser relativ ist. Die Generation wird als die Liberalste und neuen Meinungen und Richtungen am offensten erachtet. Millenials sind so erzogen, dass sie im Leben alles haben können. Sie haben Probleme mit Autoritäten und mit der Achtung vor dem Alter. Das entspringt ihrer Erziehung, da ihre Meinung – ohne Erfahrung, besonderer Kenntnisse und Fertigkeiten gefasst – jener von Erwachsenen und Älteren gleichgesetzt wurde.

Zusätzlich zur Verwendung aller modernen Kommunikationsmittel kam die Technologie der sozialen Netze als zusätzliche Möglichkeit hinzu, seine Meinung, Sorgen, Freuden aber auch Träume frei zu äußern. Politiker, Marketingagenturen u. a. begannen früh mit den Millenials in ihrer Sprache zu kommunizieren. Auch die U. S. Army nutzte diese neuen Wege und Zugänge. Wenn auch den Millenials vorgeworfen wird oberflächlich zu sein, so wurde noch nie eine Generation zuvor so sehr durch Empathie und Liebe beeinflusst. 

Es ist keine Neuigkeit, dass die Generation Y außerhalb von Facebook, Instagram, Twitter oder YouTube ein Problem mit Kommunikation hat. Eine neue Studie zeigte, dass Instagram auf junge Menschen den schlechtesten Einfluss hat. Dies zeigten Ergebnisse von 1 500 Befragten New Yorkern zwischen 14 und 24 Jahren. Man kann sagen, dass diese Generation alle Voraussetzung hat, alle ihre Träume verwirklichen zu können. Doch sie verbaut sie sich den Weg durch psychische Krankheiten. Die Erfolglosigkeit hinterlässt einen Zustand der Enttäuschung und Unzufriedenheit. Für Rekrutierungszentren (nicht nur) der USA ist da eine schwere Nuss zu knacken. So sind einerseits Soldaten ausbildet um der Heimat zu dienen, aber auch die gegebenen Fakten in Verbindung mit all den sozialen Medien zu berücksichtigen. 

Brigadier Lenka Šmerdová ist der Ansicht, dass man die Fähigkeiten dieser Generation nutzen sollte. Aussagen, dass diese Generation anders sei als wir verärgern sie, denn sie sind „wie wir“. Der Zusammenhalt der Generationen ist historisch unabdingbar. Manchmal sind es gerade junge Menschen, die den Weg zur Lösung eines Problems führen können. Auch die heutige Generation junger Leute hat ein Interesse daran in die Armee einzutreten, und die Armee braucht sie auch. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass junge Männer und Frauen wegen ihrer Sehnsucht nach dem Unbekanntem, oder der Abenteuerlust zur Armee kommen. Sie wollen auch selbst etwas für die Sicherheit ihrer Familie und ihres Landes beitragen. Es zeigt sich, dass jene, die die ersten Aufnahmeverfahren erfolgreich abschließen mit Begeisterung weiter dabei sind und sich selbst übertreffen wollen. Sie erwarten aber auch, dass sie Raum für ihre Hobbys und Erfüllung ihrer Träume bekommen. Sie lassen sich auch keine Formen der Kommunikation aufzwingen, die ältere Generationen nutzen. Sie verwenden die modernsten Kommunikationsmittel und regeln alles über Computer, Smartphones, Tablets über das Netz - und erwarten das auch von der Armee. Für diese heißt das, von der veralteten Schneckenpost abzugehen und sich ihnen anzupassen und ihre Art der Kommunikation anzunehmen. Wir müssen ihnen mehr zuhören und sie zur Entscheidung Soldat zu werden motivieren.

„Wir wollen unsere Fähigkeiten erhalten aber auch ihr Talent fördern“, führt Oberst Robert Carr, derzeitiger Chef des amerikanischen Militärstabs in der Schule Kellogg aus und ergänzt, dass es notwendig sei, die Talente des Einzelnen zu nutzen, ohne die Traditionen und Kernaufgaben der Militärkultur, die das Rückgrat der Werte darstellt zu bedrohen. 

Wie sich das Talent der Millenials nutzen lässt, und wie es möglich ist, sie effektiv zu führen, ist in 13 Punkten, die Oberst Carr vorschlägt, angeführt. Darüber hinaus führte Carr ein Beispiel aus seinem Einsatz in Nicaragua an, in dem er schilderte, wie ein 19 jähriger ehemaliger Automechaniker ein Problem, das keiner seiner erfahrenen Offiziere lösen konnte erfolgreich meistern konnte, nachdem man ihm die Möglichkeit dazu gab.

 

Schnee und Eis

Zwanzig Angehörige des Kommandos der 7.mechBrig „Dukelská“ absolvierten in Spindlermühle und Umgebung eine Übung, deren Ziel es war die Teilnehmer mit den Herausforderungen eines Marsches auf Schnee und Eis bekannt zu machen.

Die Übung begann mit theoretischen Vorträgen über das Thema Marsch auf Schnee und Eis und das Überleben unter Extrembedingungen. Ein Teil der praktischen Ausbildung wurde auch der Lawinenkunde gewidmet. Auf eigener Haut konnten sie bei dieser Übung verspüren, wie es sich anfühlt, unter einer Lawine begraben zu sein. Während Wind bis zu 110 km/h den Marsch der Teilnehmer mit Alpinschiern oder Schneeschuhen erschwerte, machte ihnen bei der Abfahrt dichter Nebel zu schaffen. 

Trainer waren die Instruktoren für Körperausbildung der unterstellten Verbände der 7. mechBrig, wobei einer von ihnen Stabswachtmeister Jan Maršner war. Er ist der einzige Soldat der Tschechischen Armee, der auf der Insel Cornwallis in der kanadischen Arktis einen dreiwöchigen Überlebenskurs absolvierte. Diesen Kurs, bei dem zwischen minus 35 und 53 Grad minus herrschten absolvierte er mit 23 kanadischen Piloten, Mitgliedern von Hubschrauberbesatzungen sowie einem Instruktor aus Belgien und einem aus Deutschland. 

Am meisten hatten die tschechischen Soldaten mit der Unterkühlung zu kämpfen. Weiße Flecken auf der Haut und Müdigkeit waren die ersten Anzeichen dafür. Mit Bewegung hielten sie sich warm. 

Aus seinem Überlebenskurs in Kanada schilderte Maršner auch eine Gefahr, die den tschechischen Soldaten hier nicht droht: Die Begegnung mit Eisbären. Man sagt, wenn ein Eisbär näher als 200 m herankommt hat man keine Chance mehr.  

-mag-

Heft 1/2018

Inhaltsverzeichnis:

Die Soldaten haben Priorität

Gespräch mit der Verteidigungsministerin Karla Šlechtová.

Unter der Flagge der UNO

Wer ist Militärbeobachter der UNO?

Ebola auf der eigenen Haut (nachzulesen weiter unten)

Angehörige der Aktiven Reserve des Faches biologische Abwehr Techonín haben sich erstmals an einer Aktivierungsübung beteiligt.

Ein Team geht nach Afghanistan

Die Vorbereitung auf ein reales Aufeinandertreffen mit dem Feind.

Operation METRO-C

Das Bataillon aus Hranice (Mährisch Weißkirchen, Anm. d. Ü.) krönte sein Ausbildungsjahr 2017 mit der Abschlussübung in Libavá 

Milan Sterba (Spitzname „Der Bosnier“) fiel in Afghanistan

Ein Porträt der Soldaten, die für die Heimat ihr Leben gaben.

Die Militärpolizei im Irak

Die größte Herausforderung ist es die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu erlangen.

Schäferhund Tomáš

Die Geschichte eines der erfolgreichsten Diensthunde der neuesten Zeit.

Schutzengel (nachzulesen weiter unten)

Tschechische Personenschützer wachen über die Sicherheit der Berater in Kabul.

Die Tschechische Republik fehlte nicht unter den Signaturstaaten

Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union, die sich zum Projekt PESCO bekannt haben, machten einen bedeutsamen Schritt zur Erweiterung der Zusammenarbeit in der Verteidigung.

Bei der Bevölkerung haben sie einen sehr guten Ruf

Gespräch mit dem Kommandanten des Kreismilitärkommandos Oberst František Havlá?ek.

Das Militärkreiskommando Pardubice und die Infanteriekompanie der AR („AR“ – „Aktive Reserve“ – entspricht im weitesten Sinne der Miliz des ÖBH, Anm. d. Ü.)

Vorstellung der  Militärkreiskommanden.

Die Kondition ist für Soldaten das A und O

Die neue Kraftkammer im Areal des Generalstabs der Armee der Tschechischen Republik.

Das Ende des M4 (nachzulesen weiter unten)

Die Vereinigten Staaten produzieren neue Sturmgewehre.

Das Ende der unüberlegten Kürzungen?

Budgetvorschlag des Pentagons für das Jahr 2018.

Sie entstand durch die Trennung (nachzulesen weiter unten)

Die Armee der Tschechischen Republik hält Rückschau auf 25 Jahre ihrer Existenz.

Übersicht der Sportereignisse 2018

Er hat nie aufgegeben

Kriegsveteran Armeegeneral Tomáš Sedlá?ek wäre in diesen Tagen hundert Jahre alt geworden.

Ärmelabzeichen

Das Zeitalter des Zweiten Weltkrieges

Dienstliche Leibeserziehung in den tschechoslowakischen Auslandseinheiten ergänzte die Gefechtsausbildung.

Ebola auf der eigenen Haut

Das erste Mal beteiligten sich 85 Fachkräfte der Aktiven Reserve des Zentrums für B-Abwehr in T?chonin (OBO Techonin) an einer regelmäßig stattfindenden Übung. In der ersten Woche der vierzehntägigen Übung befassten sie sich in erster Linie mit Theorie und dem Kennenlernen sämtlicher Einrichtungen und der örtlichen Gegebenheiten. In der zweiten Woche übten die Fachleute drillmäßig die einzelnen Verfahren unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sie sich ständig in einer hochinfektiösen Umgebung befanden. 

Figuranten schafften möglichst wirklichkeitsnahe Trainingsbedingungen. Eigens ausgebildete Instruktoren schulten die Reservisten in allen Verfahren. Eines der Ziele war das Zusammenspiel von Ärzten, Arzthelfern und Hilfspersonal. 

Die Spezialisierung der Angehörigen der Aktiven Reserve ist breit gefächert. Es handelt sich einerseits um Sanitätspersonal, das im Zivilberuf in Krankenhäusern und teilweise auf Intensivstationen arbeitet, aber auch um Ärzte der verschiedenen Fachrichtungen. 

Der Leiter des Labors des OBO Techonin, Obstlt Zbynek Valenta stellte seine Einrichtung vor und verwies auf die Vernetzung des Informationsflusses der Pflege- und Analyseeinrichtungen. 

Das größte Problem stellen die Überdruckanzüge dar. Die einfachsten Routinehandgriffe werden unter diesen Bedingungen zu einer physischen Herausforderung. 

Insgesamt hat diese Spezialeinheit eine Stärke von 135 Personen. Obstlt Michal Kro?a, der Leiter der Fachabteilung B-Abwehr erklärt, dass damit über 90 Arbeitsplätze besetzt werden können, und im Zuge dieser historischen Übung die ersten 85 Reservisten in ihren Fächern ausgebildet werden. Durch diese Schulungen ermöglicht die Armee die Weiterbildung zivilen Fachpersonals, das dieser Veranstaltungen auch für hochqualifiziertes ziviles Personal interessante Fortbildungsmöglichkeiten anbietet, die sonst nirgends geboten werden können.  

Schutzengel

Tschechische Personenschützer wachen über die Sicherheit der Berater in Kabul

Die Angehörigen der Schutzgruppe der 22. Hubschrauberbasis (den Guardians Angels - GA) sind nicht mehr aus dem 22. Air Advisor Team (AAT), das unter amerikanischer Führung steht und Force Protection durchführt wegzudenken. Die Hauptaufgabe der Engel ist der Schutz und die Begleitung der internationalen Berater und die Abwehr aller Angriffe gegen sie, und das nicht nur in Gebäuden, Klassenräumen und Kanzleien, sondern auch bei den Übungen der gemischten Besatzungen.

Um diese Aufgabe im Einsatz zu erfüllen unterzogen sich die Angehörigen dieser Einheit bereits in ihrer Heimat einer Vielzahl von Ausbildungsübungen. Dabei ging es um Gefechtstechnik und Drill genauso wie um Taktiken des Personenschutzes. Ein großes Augenmerk wurde auf das Scharfschießen gelegt mit Schwergewicht auf schnelle Reaktion in engen unübersichtlichen Räumen. Zur Vorbereitung gehörte ein Erste-Hilfe-Kurs, genauso wie ein Fahrtraining für das Lenken von Fahrzeugen unter Extrembedingungen. Den Abschluss des vorbereitenden Ausbildungstrainings bildete eine dreiwöchige Übung in Vyškov. Bei dieser wurden die Kenntnisse und Fertigkeiten der Soldaten überprüft, vor allem ihr Verhalten bei einem Überfall auf die begleiteten Personen, die Befreiung aus einem Hinterhalt oder das Durchführen von Erste-Hilfe-Maßnahmen für die zu schützenden Personen und der Motmarsch in einen sicheren Raum. 

Bei ihrem Auslandseinsatz kümmern sich die GA um amerikanische, türkische, ungarische, kroatische und tschechische Berater. Darüber hinaus bewachen sie auch ziviles amerikanisches Fachpersonal. Wie die tschechischen Soldaten ihre Arbeit durchführen zeigt das Lob des Kommandanten der 438. Staffel, der sagt, dass die tschechischen Soldaten für ihre Mission lebensnotwendig sind. Die Arbeit der GA hat eine hohe Qualität und sie sind Vorbilder als Soldaten.

Ein gewöhnlicher Arbeitstag der GA besteht aus vielen einzelnen aufeinander aufbauenden Aufgaben. Grundsätzliche werden ständig Gebäude und Räume kontrolliert. Jeder einzelne Arbeitsplatz hat seine eigenen Charakteristika. Die Arbeit ist anstrengend und fordernd. Allein der ballistische Selbstschutz, der den ganzen Tag zu tragen ist, wiegt über 20 kg. Die Soldaten müssen sich taktvoll und unauffällig verhalten, um die eigentliche Arbeit nicht zu stören, aber trotzdem jeden Augenblick konzentriert und aufmerksam sein. Das wird auch an Modellsituationen geübt, denn das Versagen eines Soldaten könnte fatale Folgen haben.

Das Ende des M4

Die amerikanische Armee wird in den nächsten Jahren einen völlig neuen Type von Handfeuerwaffen einführen. Das Endziel des Programms NGSW (Next Generation Squad Weapon) ist es, einen Ersatz für das M4 und das Infanteriemaschinengewehr M249 zu finden. Zurzeit ersetzt die Armee im Rahmen der Programme ICSR (Interim Combat Service Rifle) und SDMR (Squad-Designated Marksman Rifle) nur einen Teil der Karabiner M4 mit Gewehren des Kalibers 7,62x51 mm.

Zwei gravierende Nachteile der dieser Waffe führten zu den erwähnten Absichten: einerseits die große Beschädigungsanfälligkeit bei der Verwendung in sandigen Gebieten wegen des Feinsandes andererseits die geringe mannstoppende Wirkung im Vergleich zum AK-47.

Zur Lösung des Ersatzproblems für die M4/M16 beurteilen die USA zwei Möglichkeiten: Die erste ist der Ankauf der deutschen Heckler & Koch HK416 mit dem Kaliber 5,56x45 mm, respektive HK417 mit dem Kaliber 7,62x51 mm. Diese Waffe wird von Spezialeinheiten und Armeen der NATO verwenden und ist seit 2010 bei der Marineinfanterie der USA unter der Bezeichnung M27 IAR eingesetzt. Die HK416/417 ist aber kein amerikanisches Gewehr. Die Einführung dieser Waffe in den USA wäre eine gewaltige Reklame für einen Konkurrenten der amerikanischen Rüstungsindustrie. Daher ist die Wahrscheinlichkeit für die Realisierung sehr gering.

Die zweite Variante ist der Kauf der Waffe Colt ACC-M. Eine Waffe, die auf ältere Modelle aus den Neunzigern des 20. Jhdt. aufbaut. Diese Waffe verwendet Patronen des Kalibers 6,8x43 mm. Die Einführung dieser neuen Patronen würde eine Umstellung der Bewaffnung in allen NATO-Staaten bedeuten. Nach den letzten Äußerungen aus dem Pentagon in Verbindung mit der Ausschreibung dieser Waffen aus dem Jahre 2010 sollte das Kaliber auf alle Fälle ein größeres als 5,56x45 mm sein. Zum Zeitgewinn wird eine Zwischenlösung eingeführt, nämlich der Ersatz des M4 mit Waffen des Kalibers 7,62x51 mm. 

Zur Umsetzung dieses Vorhabens riefen die USA zwei Programme ins Leben: ICSR und SDMR. Das Ziel beider Programme ist es, der amerikanischen Infanterie eine Feuerüberlegenheit über Truppen zu ermöglichen, die mit dem AK-47 ausgerüstet sind. Durch die neue Waffe und der neuen Munition soll eine Steigerung der Wirkung auf eine Entfernung von bis zu 600 m erzielt werden.

Sie entstand durch die Trennung

Mit dem Beginn des Jahres sind 25 Jahre seit der Entstehung der Armee der Tschechischen Republik vergangen. Schon einige Monate davor war es aber notwendig, eine der umfangreichsten Operationen in der Geschichte der Streitkräfte durchzuführen. Die Trennung der beiden Armeen bedeutete nämlich einer ungeheuren Verschiebung von Material und Personal. Die Trennung betraf auch tausende Familien, was natürlich nach einer Reihe von sozialen Lösungen verlangte. Glücklicher weise war es aber nicht notwendig, die Armee der Tschechischen Republik aus dem Nichts, wie im Jahre 1918 aufzubauen. 

Der eigentliche Prozess der Staatentrennung begann mit dem 17. Juli 1992, als die Deklaration über die Souveränität der Slowakischen Republik durch den Slowakischen Nationalrat angenommen wurde. Zur Unterschrift des gemeinsamen Vertrages zur Trennung der Tschechoslowakei kam es in der Villa Tugend hat am 26. August 1992 in Brünn. Die Trennung der Armeen geht aus den Verfassungsgesetzen 541/1992 über die Trennung des Besitzes der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik und ihren Übergang auf die Tschechische Republik und die Slowakische Republik und aus dem Verfassungsgesetz 542/1992 über das Enden der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik hervor. Auf Grundlage dieser Gesetze erging eine Weisung des Chefs des Generalstabes zur Aufteilung und Verlegung von Waffen und Gerät zwischen den Armeen der Tschechischen Republik und der Slowakischen Republik. Dies wurde am 26. Oktober 1992 von beiden Staaten genehmigt. Den damit eingeleiteten Prozess leitete der Generalstab. Es beteiligten sich daran weiter die Kommanden West, Mitte und Ost, in weiterer Folge auch die Kommanden der Luftwaffe und der Fliegerabwehr. Die im Artikel angeführten Zahlen, Daten und Fakten bewiesen das Ausmaß dieser gigantischen Aktion. 

Über viele Jahre wurde darauf geachtet, dass nicht zwei Nationalarmeen in einem Staat entstehen würden. Insbesondere bei den Grundwehrdienern wurde vor 1989 darauf geachtet, dass die Angehörigen des einen, jetzt neuen Staates im anderen dienten und umgekehrt. Die Föderative Armee war danach national völlig gemischt. Ein ähnlicher Trend herrschte in den Familien der Berufssoldaten vor. Ungefähr 62% der slowakischen Berufssoldaten, die in Tschechien dienten hatten eine tschechische Ehefrau und umgekehrt, hatten 75 % der tschechischen Offiziere in den Garnisonen der Slowakei slowakische Frauen. Einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Trennung lieferte die Möglichkeit für die Berufssoldaten sich freiwillig zur Armee ihrer Wahl zu bekennen und in dieser weiter zu dienen. 

Die Durchmischung der Nationen begann schon im Militärschulwesen. Auch hier ist der oben angeführte Trend nachvollziehbar. Jedem, der sich dazu bereit erklärte wurde ermöglicht, sein begonnenes Studium in der gewählten Militärausbildungseinrichtung abzuschließen. Gleichzeitig wurde aber daran gearbeitet, dass ab dem Jahr 1992 nur mehr nationale Angehörige in die jeweilige Militärbildungseinrichtung aufgenommen wurden. 

Grundsatz für die Aufteilung des beweglichen Gutes war das Verhältnis 1:2 zugunsten der Tschechischen Republik. Waffen und Gerät wurden nach Typen, Modifikation, Verbrauchszustand u.Ä. aufgeteilt, wobei der Grundsatz des funktionierenden Ganzen berücksichtigt wurde. Im Bereich der Luftwaffe wurden je nach Waffensystem (Jagdflieger, Hubschrauber, Fliegerabwehrsystem) funktionierende Einzellösungen gefunden (Aufteilung der Tu-154, MiG-29 etc.).

Auf 2324 E-Transportzügen und 117 Mot-Marsch-Verlegungen verließen 347 Artilleriesysteme die Tschechische Republik Richtung Slowakei. Panzer, Fahrzeuge, Sonderfahrzeuge, Artilleriesysteme und anderes schweres Gerät wurden mit 1. November verschoben. Mit 20. Dezember 1992 war die Masse der Transporte ohne besondere Vorkommnisse abgeschlossen. Die Überführung in die Armeen setzte sich 1993 fort und der formale Abschluss erfolgte am 31. Oktober 1993. Die Militärarchive verblieben allerdings an ihren Orten mit der Festlegung, dass beide Seiten dazu Zugang haben. 

Der Wert der Armeebesitztümer wurde auf 418 Milliarden Kronen geschätzt. Die Finanzierung der Trennung erfolgte zu Lasten des Verteidigungsbudgets. 

Im Jänner 1993 setzte sich die Armee der Tschechischen Republik aus den Landstreitkräften, der Luftwaffe und der Fliegerabwehr zusammen. Die Personalstärke der Armee der Tschechischen Republik belief sich in diesen Tagen auf 106 447 Personen. Dazu gehörten auch Militäreinheiten zum Zivilschutz, Eisenbahntruppe und Schutztruppen für Objekte besonderer Bedeutung.

Die Landstreitkräfte verfügten über zwei Panzerdivisionen verringerter Personalstärke, zwei mechanisierte Divisionen, eine mechanisierte Division verringerter Personalstärke, ein Raketenregiment, zwei Artilleriebrigaden, vier Pionierbrigaden, zwei ABCAbw-Brigaden, eine FM-Brigade, zwei Versorgungsbrigaden und zwei San-Brigaden. Aus diesen Zahlen lässt sich ableiten, dass noch eine Reihe von Organisationsänderungen auf die neue Armee wartete.

-mag-

Heft 12/2017

Übersetzer Inhalt:

  • Die Entwicklung der Armee ist eine Schlüsselinvestition
  • Die Welt im Jahre 2016 Region Afghanistan - Pakistan 
  • Die ehemalige Sowjetunion 
  • Region Balkan 
  • Region Afrika
  • Wir halten die Reservisten nicht nur evident
  • Das Militärkreiskommando Brünn und die Infanteriekompanie der AR

Die Entwicklung der Armee ist eine Schlüsselinvestition

Am 28. November 2017 fand im Verteidigungsministerium in Prag in Anwesenheit des Oberbefehlshabers der Tschechischen Armee, des Bundespräsidenten Miloš Zeman, des Verteidigungsministers, Martin Stropnický und des Vorsitzenden des Militärausschusses der NATO, Armeegeneral Petr Pavel, die Kommandantenbesprechung des Chefs des Generalstabes der Tschechischen Armee, Armeegeneral Josef Be?vá?, statt. 

Der Chef des Generalstabes betonte bei der Veranstaltung die Erhaltung der Qualität der Berufssoldaten. Er würdigte die Leistungen seiner Soldaten im In- und Ausland und sprach Beförderungen und Ernennungen aus. Der Bundespräsident äußerte sich zum Verteidigungsbudget und bestätigte die Notwendigkeit der Aufwände, wobei er ausführte, dass Geld alleine nicht alles sei, sondern Erfolge auch durch die Qualität des Personals erzielt werden könne. Darüber hinaus lobte er die Anschaffung von Drohnen und die Investitionen in die Aktive Reserve.

Der Verteidigungsminister zog Bilanz über die Dauer seiner Amtsführung und unterstrich, dass es ihm gelang, das Verteidigungsbudget von einer Höhe von 42 Milliarden auf aktuell annähernd 60 Milliarden Kronen zu erhöhen. Der Vorsitzende des Militärausschusses der NATO unterstrich, dass sich die derzeitigen Bedrohungen in nächster Zukunft sich nicht ändern werden und hob die Bedeutung der Einigkeit des Militärbündnisses hervor. Über die Entwicklung der gemeinsamen Sicherheitspolitik in Europa führte er weiter aus, dass sie in den vergangenen zwei Jahren besser als in den vorhergehenden Jahren sei. Er erwähnte außerdem, dass PESCO (Permanent Structured Cooperation), die quasi eine „Eurozone“ in der Zusammenarbeit einzelner Staaten darstellt, kein Ersatz für die NATO sein könne.

Besonderes Augenmerk wird auf der Abwehr von Bedrohungen im IT-Bereich liegen, genauso wie auf der Optimierung der Struktur der Armee. Die Auslandseinsätze, vor allem in Afghanistan und im Irak, wie auch ein Einsatz im Rahmen der EFP (Enhanced Forward Presence) werden fortgesetzt.

Die Welt im Jahre 2016

Der Jahresbericht des Militärischen Nachrichtendienstes präsentiert Reaktionen auf die neuen gesamtgesellschaftlichen Situationen und Phänomene einerseits, aber auch Analysen der Krisenregionen einschließlich des Nahen und Mittleren Osten, Nordafrika, des Balkans oder der ehemaligen Sowjetunion. In diesem Dokument finden sich auch die Reaktionen auf aktuelle Bedrohungen, einschließlich die kybernetische Sicherheit. 

2016 wurden über 200 bewaffnete Konflikte ausgetragen. Außerhalb der „traditionellen Dimensionen“, in denen Kriege geführt werden, wie zu Land, zur See, im Luft- und im kosmischen Raum, weitet sich das Gefecht auch auf den kybernetischen Raum aus. Gerade dabei kann kleineren Ländern wie der Tschechischen Republik eine strategische Bedeutung als etwaige Drehscheibe für hybride Konflikte stärkerer Akteure zukommen.

Region Afghanistan - Pakistan

Die regierungsfeindliche Bewegung der Taliban hat ihren Einfluss in einem Drittel des Staatsgebietes von Afghanistan gefestigt. Zusätzlich bleibt Afghanistan ein interessanter Boden für Gruppen, die mit internationalem Terrorismus in Verbindung gebracht werden. Ein entscheidender Wandel in Richtung Frieden konnte nicht erreicht werden. Es gelangen nur Teilerfolge. Der potentielle Zerfall von Afghanistan würde unweigerlich zu einer Destabilisierung der ganzen Region und zu einer Erneuerung der Basen des internationalen Terrorismus führen. Um das zu verhindern ist eine Unterstützung auch im Aufbau von militärischen Fähigkeiten weiterhin notwendig.

Die ehemalige Sowjetunion

Der Militärische Nachrichtendienst konzentrierte sich vor allem auf die Beurteilung der militärischen Fähigkeiten der Russischen Föderation. Als eine der Prioritäten im Jahr 2016 wurde die Modernisierung der Landesverteidigung festgelegt. Im Jänner 2016 wurde eine Änderung der Infrastruktur eingeleitet, die auch eine Verlegung von Truppen aus dem inneren Russlands in die Nähe der Grenze zur Ukraine umfasste. Im Bereich der konventionellen Kräfte wurde die Erhöhung der operativen Fähigkeiten von Kampfgruppen fortgesetzt.

Region Balkan

2016 wuchs die soziale und ökonomische Unzufriedenheit der Bevölkerung in Bosnien und Herzegowina, im Kosovo und in Makedonien. Das nährte die Verbreitung des islamistischen Extremismus insofern, dass ein Anstieg von Reisenden in den Nahen und Mittleren Osten zur Unterstützung des Kampfes der radikalen Islamisten feststellbar war. Eine große Anzahl kehrte aber enttäuscht wieder in ihre Heimat zurück. Die EU erreichte mit Serbien und Kosovo kleine Erfolge. Serbien intensivierte seine Zusammenarbeit mit Russland. Die Migrationswelle aus den Balkanstaaten konnte erfolgreich eingedämmt werden. Ein bewaffneter Konflikt am Balkan ist, wenn auch radikale Einflüsse präsent sind, aufgrund der eigenen Interessen der Staaten kein Thema.

Region Afrika

Auch im Jahr 2016 beeinflusste die Instabilität einiger politischer Systeme, vor allem von Staaten in Nordafrika, die Sicherheit Europas. Im Zusammenhang mit der fortsetzenden Migrationswelle wuchs die Gefahr der Infiltration durch Terroristen unter den Migranten mit dem Ziel, den globalen Dschihadismus nach Europa zubringen. Das Sicherheitsvakuum wurde vor allem von islamistischen Radikalen genutzt, die ständig ihren Einfluss festigen. Die Extremisten bauen systematisch ein komplexes System von Beziehungen mit örtlichen Klans und Menschenschmugglern. 2016 haben die Radikalen ihre Konsolidierung weiter verstärkt.

Wir halten die Reservisten nicht nur evident

Das Militärkreiskommando Brünn wird seit Juni 2017 von ObstdG Radek ?erný geführt. Nach fünf Monaten in der Funktion spricht er über seine Aufgaben im A-Report. Der Kommandant betont, dass ein Militärkreiskommando nicht nur für das Verwalten und Evidenthalten von Fakten verantwortlich ist, sondern auch für die Ausbildung und Übung von Angehörigen der Aktiven Reserve. Immer mehr liegt die Konzentration auf der Mobilmachung dieser Kräfte und die Hebung deren militärischer Qualität für Einsatzaufgaben im gesamten Spektrum der Einsatzmöglichkeiten. Die Beziehungen zu den örtlichen Behörden sind sehr gut, werden ständig gepflegt und weiter verbessert. Genauso wird der Kontakt mit der Zivilbevölkerung nicht nur gehalten, sondern verbessert. Ein wichtiger Aufgabenbereich für ein Militärkreiskommando ist die Pflege militärischer Traditionen. Eine angepasste Gesetzgebung soll die Bedingungen für die Aktive Reserve weiter verbessern. Insgesamt wird die Aktive Reserve im Kreis als sehr positiv gesehen. Qualitativ hochstehende Ausbildung und Übung ist ständig notwendig und wird auch zukünftig die Qualität der Aktiven Reserve erhalten und weiter verbessern.

Das Militärkreiskommando Brünn und die Infanteriekompanie der AR 

(AR - „Aktive Reserve“ - entspricht im weitesten Sinne der Miliz des ÖBH; Anm.) Am Beispiel einer Jägerkompanie des Militärkreiskommandos Brünn wird die Geschichte der Entstehung der Aktiven Reserve der Armee der Tschechischen Republik dargestellt. Diese beginnt im Jahr 1949 bei der Militärkreisverwaltung. Im Jahr 1953 kam es zu einer dreifachen Umorganisation. Danach wurde erst wieder im Jahr 1992 ein neues Kommando formiert: das Höhere Ergänzungskommando Brünn. 2003 wurde schließlich das jetzt bestehende Militärkreiskommando Brünn aufgestellt. Außer der Koordination und Sicherstellung der Friedens- und Einsatzergänzung von Einheiten mit Angehörigen der Aktiven Reserve hat das Militärkreiskommando Brünn die Aufgabe eigene Einheiten zu formieren und die Verbindungen und Kontakte zu den notwendigen Behörden und Betrieben der Region aufrecht zu halten. Alle Angehörigen des Kommandos und der Aktiven Reserve haben in der Region ihren Lebensmittelpunkt. Neben militärischen Aufgaben sind Zivilschutzthemen und die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung wichtige Aufgaben des Militärkreiskommando. Das Projekt POKOS (Vorbereitung und Ausbildung der Zivilbevölkerung zur Landesverteidigung, Anm. d. Ü.) und seine weitere Implementierung stand und steht weiterhin im Vordergrund.

-mag-

Heft 11/2017

Inhaltsverzeichnis: 

Legislative zur Landesverteidigung
Ein Gespräch mit der Stellvertreterin des Verteidigungsministers Alena Netolicka.

Der Aggressor hatte keine Chance
Von der internationalen Übung Vital Sword 2017.

Safeguard Territory
Eine Übung zur Überprüfung der Fähigkeiten der Reservisten.

Sie fragen, wir antworten
Die Festlegung der Reihenfolge der Soldaten ist eine der Grundlagen des Systems der Steuerung der Karriere.

Summer Survival 2017 (nachzulesen weiter unten)
Den Armee-Mehrkampf in Vyškov beherrschte die Verteidigungsarmee. (Teilnahme des ÖBH; Anm.)

Das nächste Mal dann alle Bereiche der speziellen Körperausbildung
Ein Seminar der Instruktoren für militärisches Klettern und Märschen auf Schnee und Eis.

Pohlreich (Name des Küchenchefs; Anm.) würden sie nicht fürchten
Über das Kochen im irakischen Balad.

Lampart
Die erste Übung der aktiven Reserve im Ausland.

Wir üben Modellsituationen ein
Ein Gespräch mit dem Leiter des Militärkreiskommandos Königgrätz, Oberst Karl Filip.

Domino
Was uns in letzter Zeit auffiel.

Als erstes ist das Kreuz der Verteidigung des Staates
Der Befehl des Verteidigungsministeriums präzisiert die Art der Trageweise der Medaillen.

Auf dem Gletscher (nachzulesen weiter unten)
Der Höhepunkt der Kletterausbildung der Studenten des Abschlussjahrganges des Militärfachs der Fakultät für Körperausbildung (in Saalfelden/Österreich; Anm.).

US Army
Die Wiedergeburt der stärksten Armee der Welt?

Tornado
Die Luftwaffe geht mit der Zeit.

Die Sniper haben es sich untereinander ausgemacht
Vom Wettkampf der Scharfschützen im deutschen Grafenwöhr.

Sie haben sich gegenseitig um Erfahrungen bereichert
Die tschechischen Militärfeuerwehrleute haben an einer gemeinsamen Übung in den USA teilgenommen.

Beweise Deinen Scharfblick
Finden Sie die fünf Unterschiede auf dem Kriegsplakat?

Phaleristische Motivation
Die Geschichte der Militärsportabzeichen.

Armabzeichen
Das Handbuch eines Berufssoldaten.

Internes Kommunikationsportal

Er starb wie ein König, im Stehen
Der Kriegsveteran Zdenek Škarvada wäre in diesen Tagen hundert Jahre geworden.

Summer Survival (Teilnahme des ÖBH; Anm.)

Bereits zum 17. Mal wurde dieser militärische Mehrkampf traditionell in Vyškov durchgeführt. Raues Wetter erschwerte die ohnehin schon schwierigen Disziplinen. Die ersten Plätze gingen an Mannschaften der tschechischen Armee, wobei die Vertreter der Verteidigungsuniversität den ersten Platz belegten. 

Hindernisbahn, Entfernungsschätzen, Handgranatenwerfen, Scharfschießen, eine Feuerbahn, Kletteraufgaben und eine Reihe weiterer schwieriger Aufgaben warteten auf die Mannschaften, die vor allem von Spezialeinsatzkräften gestellt wurden. 18 Mannschaften zu je drei Mann aus Österreich, der Türkei, der Slowakei, Deutschland und Italien stellten sich den Aufgaben, die sie auf dem mehr als 80 km langen Marsch erwarteten. Am Ende eines Marschtages, der sich spät in die Nacht hineinzog wartete ein Biwak auf die Soldaten. Der Weckruf am nächsten Tag kam immer unerwartet, und so erfolgte der Start zu den nächsten Etappen, wie das Ende am Vortag in Dunkelheit. Vier Tage und drei Nächte mühten sich die Mannschaften ab. Eine Premiere stellte dieses Mal die Änderung der Reihenfolge der Aufgaben dar: Während bisher ein Biathlon zu Beginn des Wettbewerbes stand, wurde dieser heuer erst am Ende abverlangt. Einige Kilometer im zügigen Laufschritt, Kleinkaliberschießen und Handgranatenwerfen forderten den Teilnehmern „alles“ ab.

Für Österreich ging eine Mannschaft des JgB23 an den Start - und das ohne Vorbereitungszeit in einem Teilnehmerfeld aus Verbänden von Spezialeinsatzkräften. Nach anfänglichen Spitzenleistungen und Platzierung im Spitzenfeld aller Mannschaften wurde das österreichische Team durch eine Verletzung eines Team-Mitglieds zurückgeworfen. Trotz permanenter starker Schmerzen gab der österreichische Soldat, unterstützt von seinen Kameraden, nicht auf, und so gelang dennoch eine Platzierung im internationalen Teilnehmerfeld. Die sonst drohende Disqualifikation wurde durch extreme Selbstdisziplin, Kampfgeist, Durchhaltefähigkeit und vor allem durch vorbildliche Kameradschaft verhindert. 

Auf dem Gletscher (in Saalfelden/Österreich; Anm.)

In Saalfelden am Steinernen Meer befindet sich der Sitz der „…überragende Bildungseinrichtung des Österreichischen Bundesheeres für Gebirgskampf…“. Dort sind Bergführer tätig, die an Hochgebirgsexpeditionen und Auslandseinsätzen teilnehmen. Einige Soldaten des Gebirgskampfzentrums konnten die tschechischen Soldaten bereits als Teilnehmer an der „Winter Survival“ kennenlernen. Sie erinnerten sich auch daran, dass diese Berufssoldaten den extrem harten Winterwettkampf der Tschechischen Armee in den Jahren 2007 bis 2009 dreimal hintereinander gewannen.

Die Anreise zu einem Fels-, Eis- und Gletscherkurs erfolgte an einem Sonntag. Die Organisation war vorbildlich, und noch am Anreisetag erfolgte eine Überprüfung des mitgebrachten Bergsteigermaterials, um am Montag mit der Ausbildung beginnen zu können. Den tschechischen Soldaten wurde der österreichische „Guide“ Tony (Bergführer und Instruktor) zugewiesen. Der tschechische Kurskommandant war Major Vladimír Michali?ka. Nach einer Ergänzung der Ausrüstung erfolgte der Aufstieg zur Oberwalder Hütte, wo die Mannschaft - auf tschechischer Seite zukünftige „Sportkommandanten“ - die nächsten vier Tage verbringen sollte.

Die zu bewältigenden Höhen machten den tschechischen Teilnehmern Probleme, da sie es nicht gewohnt waren bis auf 2.973 m aufzusteigen und sich in diesen Regionen aufzuhalten. So wurden Kopfschmerzen mit Acylpyrin zum Blutverdünnen und mit Ibalgin bekämpft. Die Last der Alpinausrüstung war ebenfalls gewöhnungsbedürftig. Nach dem Aufstieg am ersten Tag stand der Dienstag ganz im Zeichen der Gletscherausbildung. Außer dem österreichischen Bergführer Tony wurden den Tschechen zwei weitere Militär-Kletterinstruktoren zur Verfügung gestellt. Wind mit einer Geschwindigkeit von bis zu 130 km/h verkürzte den Gipfelaufenthalt am Johannesberg (3.453 m, war der höchste zu erreichende Punkt des Kurses) auf ein Minimum. 

Von Knotenkunde über Klettertechniken, Spaltenbergung, Eisklettern bis hin zum Anlegen von Klettersteigen war alles geboten, was in der Kürze eines derartigen Alpinkurses nur möglich war. Der hochalpine Kursteil wurde mit einer Einsatznachbesprechung auf der Hütte, einem Vollzähligkeitsappell und der anschließenden Rückverlegung in die Saalfeldner Kaserne abgeschlossen. Die Erfahrungen, die die tschechischen Teilnehmer mitnehmen konnten, sind unbezahlbar.

-mag-

 

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Meinungen (1)

  • Josef Vyskocil // 23.07.2016, 08:05 Uhr Dass TRUPPENDIENST den Aufwand der Überwindung der "Sprachbarriere" nicht scheut, um eine militärische Fachzeitschrift unseres Nachbarstaates (mit durchaus interessanten Beiträgen) zu rezensieren ist sehr erfreulich, dankens- und lobenswert!