Die Erinnerung lebt

Einweihung eines Obelisken am Wiener Zentralfriedhof zum Gedenken an tote russische Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges.
Am 22. Juni 1941 - vor 76 Jahren eröffnete die Deutsche Wehrmacht auf einer 3.000 Kilometer breiten Front, von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer, den Feldzug gegen die Sowjetunion. Das Ergebnis ist bekannt und hatte Millionen tote Soldaten und Zivilisten auf beiden Seiten zur Folge. Schwer war auch das Los und Schicksal der Kriegsgefangenen. Davon zeugen auch die zahlreichen Friedhöfen an den Orten der ehemaligen Kriegsgefangenenlager in Österreich.
Im Wiener Zentralfriedhof wurde am 22. Juni 2017 an 200 sowjetische Kriegsgefangene erinnert, die dort ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Zum Gedenken an diese Opfer, von denen 183 namentlich bekannt sind, ließ die Russische Föderation einen Obelisken anfertigen, der durch einen Priester nach orthodoxem Ritus eingeweiht wurde. Bei der Einweihung erinnerte der russische Botschafter Dmitrij Lubinskij in seiner Rede an die 80.000 Sowjetsoldaten, die beim Kampf um die Befreiung Österreichs starben. Dabei hob er auch jene hervor, die als Kriegsgefangene verstorben waren, und gedachte insbesondere der 200 Soldaten, die am Wiener Zentralfriedhof bestattet wurden. Mit den Worten „Eine sehr große Tat wurde hier von allen Beteiligten vollbracht“, bedankte er sich bei allen beteiligten Stellen und Organisationen.
Die Gräber konnten erst in den letzten Jahren durch intensive Forschung in russischen und österreichischen Quellen nachgewiesen werden. Deshalb erwähnte der Botschafter die Forschungsarbeit durch das Innenministerium sowie die Recherchen durch das Österreichische Schwarze Kreuz, den Heeresgeschichtlichen Verband Russlands, das Forschungszentrum „Wojennyje Memorialy“, sowie den Ortsverband Würnitz des Österreichischen Kameradschaftsbundes. Letzterer hatte erstmals auf dieses „vergessene“ Gräberfeld aufmerksam gemacht. Dmitrij Lubinskij schloss mit den Worten: „Das Denkmal, das wir heute einweihen, ist ein weiteres Zeugnis für den großen menschlichen Respekt, den das russische und das österreichische Volk für einander empfinden“.
Worte des Gedenkens und der historischen Erinnerung an die Jahre 1941 bis 1945 im Zweiten Weltkrieg sprachen auch Ministerialrat Mag. Elisabeth Sleha vom Bundesministerium für Inneres und Vladislav Alexandrovich Kononov vom „Heeresgeschichtlichen Verband Russlands". Die Enthüllung des in St. Petersburg erschaffenen und nach Wien transportierten Obelisken nahm der russische Botschafter Dimitrij Ljubinskij vor.
- Alexander Barthou, Otto Jaus -
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