• Veröffentlichungsdatum : 12.10.2022
  • – Letztes Update : 17.10.2022

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Bis ans Limit

Christoph Fuchs

Offiziere müssen Entscheidungen auf dem Gefechtsfeld treffen - unter Feuer, Stress und höchster körperlicher sowie geistiger Beanspruchung. Von diesen Entscheidungen hängt der Erfolg am Gefechtsfeld und das Überleben ihrer Soldaten ab. Aus diesem Grund sind Belastungsphasen ein fixer und wesentlicher Bestandteil der Ausbildung von Soldaten - vor allem von militärischen Führungskräften. Eine davon ist die Belastungsübung an der Heeresunteroffiziersakademie.

Die Belastungsübung, früher unter anderem als Durchhalteübung bezeichnet, ist seit Jahrzehnten ein fixer Bestandteil der Offiziers- und Unteroffiziersausbildung. Das Heranführen an die körperliche und geistige Belastungsgrenze zeigt, wer dem Soldatenberuf gewachsen ist. Keine Übung kann ein Gefecht mit allen seinen Härten ersetzen. Dennoch gibt es Möglichkeiten, einzelne Belastungskomponenten zu simulieren. Körperliche Anstrengung, psychischer Druck oder Schlafentzug gehören dazu, um den Umgang mit seinen eigenen Limits kennenzulernen. Umgesetzt wird das bei der aktuellen Belastungsübung durch Märsche, dem Trotzen der Elemente und einem fordernden Stationsbetrieb. Konkret gliedert sich die viertägige Übung in drei Abschnitte:

  1. Marsch von Enns zum Garnisonsübungsplatz (GÜPl) Treffling (inkl. Stationen „Überwinden eines Gewässers“ und „Karten und Geländekunde“);
  2. Stationsbetrieb auf dem GÜPl Treffling;
  3. Marsch zurück nach Enns.

Die Teilnehmer dieser Übung sind Berufsoffiziersanwärter (BOA), die neben den Unteroffizieren in Teilen ebenfalls an der HUAk in Enns ausgebildet werden. Unter ihnen sind auch Soldaten aus Bosnien und Herzegowina sowie Montenegro, die sich der Herausforderung stellen. Während der Belastungsübung wechselt das Kommando innerhalb der Gruppe je nach Station. So muss jeder Teilnehmer zumindest einmal seine Führungsfähigkeiten unter Beweis stellen. 
 

Tag 1: Marsch im Regen

Die Route von der Towarek-Schulkaserne bis zum Garnisionsübungsplatz Treffling ist etwa 28 km lang. Die sechs Marschgruppen kommen aus zwei Ausbildungszügen. Fünf Gruppen bestehen aus neun Soldaten, eine aus acht. Vor dem Marsch gibt es einen Vollzähligkeitsappell. Die Packordnung für die Belastungsübung besteht aus dem Kampfanzug 03/4 (Kampfanzug 03/2 inkl. Rucksack mit Abwurfsystem). Verboten sind unter anderem Akkupacks, zusätzliche Verpflegung, die Nutzung von GPS und die Einnahme nicht verschriebener Medikamente. Unter den 53 Teilnehmern befinden sich auch sechs Frauen, zwei von ihnen kommen aus Bosnien und Herzegowina.

Nach der Standeskontrolle und Flaggenparade bereiten sich die BOA auf den Marsch vor. Die Stimmung der Soldaten ist heiter. Ab 0900 Uhr verlassen die ersten Teilnehmer die Ennser Kaserne. Das Wetter ist feucht, Regen kündigt sich an. Als die einzelnen Gruppen ab 1100 Uhr am Ausee bei Asten ankommen, erwartet sie dort schon die erste Station. Sie müssen sich ihre Uniform (bis auf die Unterwäsche) ausziehen und ihr Gepäck sowie ihre Waffe mithilfe einer Plane wasserdicht verstauen. Die Stimmung ist gut, trotz des einsetzenden Regens wird gescherzt.

Nach einer kurzen Einweisung vom Kompaniekommandanten übernimmt eine Frau Korporal die Führung ihrer Gruppe. Das Gepäck wird am Ufer verstaut während die Teilnehmer im Regen vom fünf Meter hohen Sprungturm ins Wasser springen. Nach dieser Mutprobe überqueren sie in der Gruppe mit ihrem Gepäck den Ausee. Während sie die Distanz von etwa 200 Metern schwimmen, sorgen Sanitäter und Pioniere für die Sicherheit und schreiten im Notfall ein. Das Wasser ist angenehm, die Temperatur beträgt über 20 Grad.

Am anderen Ufer angekommen, ziehen sich die BOA trockene Kleidung an und erhalten den Befehl zur Einnahme der Verpflegung. Dazu bereiten sie Combat Rations zu. Danach stellen sie die Marschbereitschaft wieder her und es geht weiter. Um etwa 1245 Uhr überquert die erste Gruppe die Donau über das Kraftwerk Abwinden-Asten. Die BOA wirken kräftig und gut gelaunt, sie lachen und scherzen. Ab 1400 Uhr erreicht die erste Gruppe die nächste Station: Karten- und Geländekunde.

Jedem Soldaten wird ein Objekt in der Landschaft (z. B. Haus mit grünem Streifen, Rapsfeld etc.) zugewiesen. Mithilfe eines Planzeigers, einer Bussole und eines Feldstechers müssen die BOA das zugeteilte Objekt benennen (Objektname laut Kartenzeichen), die Entfernung sowie die Bussolenzahl angeben und eine Koordinatenmeldung abgeben. Für jede richtige Angabe erhalten sie einen Punkt. Laut dem Stationsleiter haben die Teilnehmer Glück, da kurze Zeit zuvor die Sichtverhältnisse noch schlecht waren. Die Konzentration ist bei den meisten Teilnehmern noch vorhanden. Die Aufgabe bestehen sie gut.

Nach einer kurzen Trinkpause geht der Marsch weiter. Ab hier sind die Gruppen noch etwa drei Stunden unterwegs. Die Strecke führt über Hügel und durch Gräben. Der Regen ist ein ständiger Begleiter. Laut dem Zugskommandant „bremsen“ die älteren Teilnehmer, die solch eine Übung schon einmal absolviert haben, hier oft ihre jüngeren Kameraden und mahnen sie dazu, ihre Kräfte gut einzuteilen. Um 1600 Uhr wird der Zugskommandant darüber informiert, dass eine Gruppe ihr Essen nach der Überquerung des Ausees wegen Zeitmangel nicht eingenommen hat. Die Gruppe wird abgefangen und erhält den Befehl zum Essen. „Es kommt vor, dass die Teilnehmer nach der Überquerung des Gewässers zuerst trockene Sachen anziehen und ihr Gepäck kontrollieren. Dann fehlt ihnen die Zeit, um Feuer zu machen und die Combat Rations zuzubereiten“, sagt der Zugskommandant. Besser sei es, zuerst das Feuer zu entzünden und die Mahlzeit zu erwärmen. Währenddessen könne man sich bereits anziehen und die Ausrüstung kontrollieren. Mittlerweile erreicht den Zugskommandant der Bericht über den ersten Ausfall. Es handelt sich um einen BOA, der wegen einer kürzlich überstandenen Erkrankung geschwächt zur Belastungsübung angetreten ist. 

Ab 1800 Uhr treffen die ersten Gruppen am GÜPl Treffling ein. Sie beziehen den Verfügungsraum im BGV-Wald, beginnen mit dem Aufbau des Lagers und errichten ihre Schlafplätze. Anschließend werden die ganze Nacht hindurch Zweimannkampfdeckungen gegraben, Schlaf gibt es keinen. Der Gruppenkommandant teilt die Soldaten ein, befiehlt das Essen und versucht die Gruppenmoral aufrechtzuerhalten. Die Übungsleitung ist im etwa einen Kilometer entfernten Bürgstummergut. Dort ist auch ein Raum für jene Teilnehmer eingerichtet, die die Belastungsübung abbrechen. Nach der Befehlsausgabe um 2130 Uhr kommen die Sanitäter mit einem Soldaten, der in einem Rollstuhl transportiert wird. Er kollabierte während des Marsches und musste die Übung zähneknirschend abbrechen.

Tag 2 und 3: Stationsbetrieb

Nach einer Nacht ohne Schlaf sind die BOA erschöpft. Die Augen sind aufmerksam, doch die Ringe darunter verraten die Müdigkeit. „Die Nacht war intensiv, aber das Graben ist wegen dem feuchten Boden gut gegangen. Die Sonnenstrahlen machen einen wieder wach“, sagt ein Soldat. Ein anderer sorgt sich darüber, was wohl als nächstes kommen wird. „Der Marsch war heftig aber machbar. Die psychische Belastung durch das nasse Wetter und die Ungewissheit machen mir die größten Sorgen.

In der Morgendämmerung beginnen die Soldaten mit der Körperpflege und bereiten sich auf den Tag vor. Um 0730 Uhr ist Standeskontrolle mit motivierenden Worten vom Zugskommandant. „Beißt weiter durch, macht weiter wie bisher!“ Anschließend beginnt der Stationsbetrieb, der sich über die nächsten beiden Tage erstrecken wird. Es gibt sechs Stationen, die jede Gruppe durchlaufen muss, jeweils drei an einem Tag, von 0800 bis 2000 Uhr:

  • Capture the Flag;
  • Angriff und gesicherter Fußmarsch;
  • Kampfbahn mit Munitionsstapel;
  • Kampfbahn mit ABC-Schutzanzug;
  • Waffen- und Schießdienst üsMG (Stellungswechsel);
  • Feuerkampf mit erweiterter Selbst- und Kameradenhilfe.

Nach dem Ausbildungstag kehren die Gruppen in den Verfügungsraum zurück. Dort erhalten sie die Kampfkraft (Schlafen, Essen etc.), wobei sie sich selbst die ganze Nacht hindurch sichern.

Capture the Flag

Bei dieser Station teilt sich die Gruppe in zwei gleichstarke Trupps. Bei einer ungeraden Zahl wird einem Team ein Grundwehrdiener zugeteilt. Ziel ist es, in einem etwa 100 Meter breiten Korridor (Wald-Terrain) als erstes Team die Flagge in Besitz zu nehmen und diese in das eigene Lager zu tragen. Um die gefechtstechnische Komponente zu erhöhen, erhalten die Teilnehmer nur fünf Schuss Munition. Bei dieser Station wird der Duellsimulator verwendet. Dieser simuliert mithilfe von Lasern die Wirkung vom Waffensystem und teilt einem Schützen mit, wann er getroffen wurde. Laut dem Stationsleiter handelt es sich hierbei um eine physisch weniger anstrengende Übung, die vor allem das gefechtstechnische Verständnis des Gruppenkommandanten fordern soll.

Angriff und gesicherter Fußmarsch

Das Urteilsvermögen des Gruppenkommandanten ist hier gefragt. Während eines Fußmarsches trifft die Gruppe auf eine unbekannte Person und muss eine Personenkontrolle durchführen. Der Kommandant muss das Gelände beurteilen und eine geeignete Stelle zur Kontrolle finden. Nach Fortführung des Marsches trifft die Gruppe auf einen unterlegenen Feinddarsteller und muss diesen unter Feuer und Bewegung bekämpfen. Anschließend gibt es ein Nachgespräch mit dem Stationsleiter.

Kampfbahn mit Munitionsstapel

Die Teilnehmer müssen als Gruppe eine Hindernisbahn überwinden. Als Hindernisse dienen Mauern, Fenster, Stacheldraht, Container und dichtes Gestrüpp. Der Kommandant muss seine Führungsfähigkeiten in körperlich anstrengenden Situationen unter Beweis stellen. Korrektes Sichern, zügiges Klettern und der Feuerkampf gegen unvorhergesehene Feindbedrohungen stehen im Fokus. Vor der Kampfbahn muss die Gruppe in einer vorgegebenen Zeit (je nach Gruppengröße verschieden, meist etwa sieben Minuten) einen Munitionsstapel mit 28 Kisten zu je zehn bis 15 kg zu einer Position und anschließend wieder zurücktragen. Dabei darf jeder Soldat nur eine Kiste auf einmal mitnehmen.

Kampfbahn mit ABC-Schutzanzug

Bei dieser körperlich fordernden Station müssen die BOA eine Kampfbahn in einer Ortskampfanlage überwinden. Dazu müssen sie sich an den Ort heranschleichen und das erste Haus über ein Kellerfenster betreten. Dort heißt es dann: „ABC-Alarm!“ Nun muss die Gruppe zügig den ABC-Schutzanzug überstreifen und den Ort über den vorgegebenen Pfad durchqueren. Neben der hohen Temperatur im inneren des Anzuges kämpfen die Soldaten hier auch mit Orientierungslosigkeit und einer eingeschränkten Kommunikationsfähigkeit aufgrund der ABC-Schutzmaske. Unter diesen Gegebenheiten muss der jeweilige Gruppenkommandant einen kühlen Kopf bewahren und seine Truppe durch finstere Kellergewölbe, über Häuserwände und in ein kleines Kanalsystem unter der Erde führen. Dabei muss er klare Befehle geben, damit seine Gruppe unterwegs nicht die Orientierung verliert. Bei dieser Station gibt es zwei Durchgänge: einen Probelauf und einen gewerteten. Am Ende des zweiten Durchlaufes müssen die Soldaten eine behelfsmäßige Dekontamination mit warmem Wasser durchführen. 

Waffen- und Schießdienst

Bei dieser Station sind Körperkraft und Ausdauer gefragt. Der Gruppenkommandant übernimmt das Kommando über zwei üsMG-Trupps. Die Soldaten müssen die Waffe in Stellung bringen und entlang eines Feldweges sichern. Auf Kommando müssen die beiden Trupps einen kurzen oder langen Stellungswechsel durchführen. Dabei wechseln sich die Trupps ab. Während sich ein Team mit Waffe und Zubehör bewegt, sichert das andere und zieht dann nach. Bei einem Waffengewicht von 38,14 kg (ohne Lauf), massigem Dreibein und vollen Munitionsbehältern wird den Soldaten viel Kraft abverlangt. Alle Teile der Waffe wiegen zusammen über 60 kg.

Feuerkampf mit erweiterter Selbst- und Kameradenhilfe

Bei dieser Station erhält der Gruppenkommandant den Befehl, einen Stellungsraum zu verteidigen. Viele gefechtstechnische Informationen, Geländedetails und taktische Vorgaben müssen dabei verarbeitet werden. Nach einer Planungsphase, bei dem die Stellung besichtigt und ein Plan ausgearbeitet wird, weist der Kommandant seine Gruppe in die Situation ein und bezieht die Stellung, die aus mehreren Gräben und einem Bunker besteht. Anschließend müssen die Teilnehmer angemessen auf Feindbeschuss, Steilfeuer (simuliert durch Knallkörper) und eine Verwundung eines Kameraden reagieren. Ein zuvor vom Kommandanten eingeteilter BOA muss letzteren dann korrekt versorgen.

Tag 4: Marsch nach Enns

Die Nacht auf Freitag ist weitgehend trocken, nur etwas Feuchtigkeit vom Donnerstag bedeckt die Zeltplanen. Im Lager ist es ruhig – noch. Mehrere Fußstreifen sind eingesetzt und sichern mit einigen Posten den Verfügungsraum. Um 0030 Uhr werden die Soldaten alarmiert. Nun gilt es unverzüglich die Marschbereitschaft herzustellen und den Heimweg Richtung Enns anzutreten. „Die Nacht war erholsam. Wir wissen, dass es jetzt dem Übungsende zugeht, das motiviert“, sagt ein Teilnehmer, während er rasch seinen Rucksack packt. Sie seien zwar zum Schlafen gekommen, allerdings nur kurz. Die gesamte Schlafenszeit während der viertägigen Übung schätzt der Zugskommandant auf fünf Stunden.

Die erste Gruppe ist bereits um 0200 Uhr marschbereit. Sie verlässt den Verfügungsraum nachdem sie sich per Funk beim Kompaniekommandanten abgemeldet hat. Ausgerüstet mit einer Karte und einer Koordinatenangabe müssen sich die BOA in der dunklen Landschaft zurechtfinden. An dem Ort mit den passenden Koordinaten befindet sich ein toter Briefkasten (Munitionsbehälter), indem sich die Koordinaten für den nächsten Punkt befinden. So müssen die Soldaten alle 14 Briefkästen finden – der letzte hat die Koordinaten der Towarek-Schulkaserne.
Am Schluss sind die ältesten und erfahrensten Lehrgangsteilnehmer als Gruppenkommandanten vom Zugskommandant eingeteilt. Viele von ihnen haben die Belastungsübung schon einmal absolviert, z. B. während ihrer Unteroffiziersausbildung. Als die ersten Sonnenstrahlen die Landschaft erhellen, haben die Gruppen bereits die ersten toten Briefkästen gefunden. Nun sammeln sie ihre letzten Kräfte. „Wir sind total fertig, aber motiviert“, keucht ein BOA, der das Maschinengewehr der Gruppe quer über seinem Nacken transportiert – zusätzlich zum gefüllten Rucksack

In den frühen Morgenstunden gibt es bei einem Kontrollpunkt das Frühstück. Hier stärken sich die Soldaten und ruhen ihre wunden Füße aus, bevor sie zur letzten Herausforderung der Belastungsübung antreten: dem Eilmarsch. Die letzten sechs Kilometer bis zur Kaserne müssen innerhalb von 70 Minuten zurückgelegt werden. Für jede Minute, die sie zu spät in der Towarek-Kaserne eintreffen, müssen die Soldaten eine Runde um die Kaserne marschieren. Bei dieser letzten Etappe macht sich bei vielen BOA der Tunnelblick bemerkbar. Das Limit ist für viele erreicht, jetzt geht es nur mehr darum, bis zum Schluss durchzuhalten. Die Psyche entscheidet nun über den Erfolg; der Körper läuft auf „Autopilot“. Keuchend, schwitzend und die Zähne knirschend, aber mit einem erleichterten Gesichtsausdruck erreichen die Gruppen nacheinander Enns. Die letzten erreichen die Towarek-Schulkaserne zehn Minuten vor Ende des Zeitlimits um die Mittagszeit. Die Belastungsübung ist vorbei.

Allerdings wartet auf die Teilnehmer noch Arbeit: nach dem Mittagessen in Sportbekleidung müssen das Gerät und die Waffen gereinigt werden. Das scheint den BOA aber nichts auszumachen. Erleichtert, dass sie diese Herausforderung bestanden haben, scherzen die Soldaten während sie ihre Waffen reinigen. „Es war schlimm, viel schlimmer als beim ersten Mal“, meint ein Teilnehmer, der die Übung schon einmal absolviert hat. Sein Tipp an angehende Offiziere, die sich der Belastungsübung stellen wollen: „Kopf ausschalten“. Man solle sich auch nicht Gedanken darüber machen, mit wem man in der Gruppe sein wird. „Das kann man nicht beeinflussen“. Zusammenhalt sei ohnehin wichtiger, als die leistungsstärksten Kameraden neben sich zu haben. Die bosnische Soldatin nickt zustimmend, während sie das üsMG reinigt. Der Zugskommandant gibt ihm ebenfalls Recht. Eine Gruppe, in der nur dominante Persönlichkeiten sind, wäre schlecht für die Leistung und würde eher zu einem Gegeneinander anstatt zu einem Miteinander führen. 
 

Fazit

Die Belastungsübung ist ein Erlebnis und eine Herausforderung. Kein Soldat wird diesen Ausbildungsabschnitt jemals vergessen. Auch wenn diese Übung nicht die Belastungen eines Einsatzes 1:1 wiedergeben kann, ist sie doch ein wesentlicher Baustein in der Ausbildung zukünftiger Kommandanten. Sie ist ein Höhepunkt für jeden Soldaten und jede Gruppe sowie ein würdiger Abschluss eines Ausbildungsabschnittes auf den jeder Teilnehmer mit Stolz zurückblicken kann.

Christoph Fuchs, BA; Redakteur beim TRUPPENDIENST.  

 

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