• Veröffentlichungsdatum : 17.10.2025

  • 2 Min -
  • 352 Wörter

Manstein - Kriegstagebücher und Briefe 1939-1941

Roman Töppel (Hg.)

Manstein

Kriegstagebücher und Briefe 1939-1941

Roman Töppel (Hg.)

Brill, Schöningh Verlag, 2025

ISBN: 978-3-506-79488-8

648 Seiten

51,30 Euro

Das umfangreiche Werk widmet sich dem militärischen Leben von General von Manstein in der Zeit zwischen Ausbruch des Polenfeldzuges bis zum Abschluss der Eroberung Frankreichs. Einleitend wird dem Leser die Lebensgeschichte und militärische Karriere Mansteins sowie die Quellenlage nähergebracht. Die Verfügbarkeit der Tagebücher und der persönlichen Briefe Mansteins an seine Frau und deren Antwortbriefe sind die wesentliche Grundlage für die Darstellung der Ereignisse. Dabei legt der Herausgeber das Schwergewicht auf die Operationsgeschichte.

Das Buch ist so aufgebaut, dass jeweils für einen Zeitabschnitt, wie den Polen-Feldzug, zunächst der militärische Hintergrund und die relevanten Ereignisse beschrieben werden und danach die Tagebucheintragungen und Briefauszüge Mansteins in zeitlicher Abfolge die Ereignisse beleuchten. Die so verfügbare Darstellung, insbesondere die Kommentierungen und Erklärungen des größeren Zusammenhanges, bringen neue Aspekte in die Beurteilung von Mansteins Rolle bei den Operationen an denen er beteiligt war.

Zusätzlich sind die persönlichen Kommentare des Generals in den Briefen an seine Frau aufschlussreich, was beispielsweise das persönliche Verhältnis Mansteins mit seinen Vorgesetzen und Untergeben betrifft. Die umfangreichen Fußnoten belegen nicht nur die Quellen, sondern informieren den Leser auch über Hintergründe oder stellen die im Text angesprochenen Personen näher vor.

Hervorzuheben ist besonders die Auseinandersetzung mit der Planung des Frankreichfeldzuges. Dieser Abschnitt eröffnet einen neuen Blickwinkel auf die Entwicklung der Angriffsplanungen in der Zeit zwischen Oktober 1939 und Mai 1940. Auf Basis der vorhandenen Quellenlage wird klar herausgearbeitet welchen Anteil Manstein an der Entstehung des „Sichelschnitts“ hatte, aber auch welche Rolle ihm dabei nicht zugekommen ist. Hier werden einige der bisherigen Annahmen zur tatsächlichen Rolle Mansteins revidiert und mit entsprechenden Quellen unterlegt. Abschließen fasst der Herausgeber die Geschehnisse und Erkenntnisse noch in kompakter Form zusammen. Ebenso ist ein Bild und Kartenteil enthalten.

Man kann dem Herausgeber und dem Verlag nur zu diesem exzellenten Werk gratulieren. In detaillierter Kleinarbeit und auf Basis intensiver Recherchearbeiten ist damit ein wichtiges Buch zu einem der bekanntesten deutschen Generäle des Zweiten Weltkrieges erschienen. Man kann mit großer Spannung und Interesse dem Folgeband zu Manstein nach März 1941 entgegenblicken.

-hb-

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