Hart an der Grenze

Die Geschichte des Burgenlandes ist eine bewegte: Von der Landnahme über den Fall des Eisernen Vorhanges bis zum Abbau der Grenzbalken präsentiert sich diese ereignisreich. Mit seinem 2002 erstmals erschienenen Buch „Hart an der Grenze“ schildert der Autor, Kontrollinspektor Wolfgang Bachkönig, die Geschichte des Burgenlandes und die Rolle der Exekutive von 1921 bis 2001 aus dem Blickwinkel eines Gendarmen. In der neuesten Auflage, erschienen 2014, geht er auf die geopolitischen Veränderungen und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Tätigkeit der Sicherheitsexekutive seit dem Wegfall der Grenzbalken und der Verschiebung der Schengen-Außengrenze ein.

Wer sich eine einfache Chronologie von Ereignissen erwartet, wird überrascht. Der Autor nimmt eine Vielzahl von Einzelschicksalen und spinnt daraus für den Leser einen historischen Erzählstrang mit einer europaweiten Perspektive. In abgeschlossenen kurzgehaltenen Tatsachenberichten werden Hintergrundinformationen über Ereignisse der letzten 100 Jahre im Burgenland vermittelt.

Das Buch beginnt mit einem Porträt der Stadt Rust und einer „Liebeserklärung“ des von dort stammenden Autors an seine Heimatstadt. Weiter geht es mit einem geschichtlichen Abriss: Der Wandel von Deutsch-Westungarn zum Burgenland, die Landnahme und der Kampf mit den ungarischen Freischärlern sowie die Abstimmung um Ödenburg. In kurzen Häppchen skizziert der Autor das Burgenland während des Zweiten Weltkriegs und des Einmarsches der Roten Armee 1945. Der Fall des Eisernen Vorhanges und das Ende der DDR mit den damit einhergegangenen Fluchtbewegungen werden genauso behandelt, wie aufsehenerregende Kriminalfälle, die sich im Grenzgebiet abspielten.

In der gesamten Zeitlinie bemerkt man den polizeilichen Hintergrund Bachkönigs – die Geschichte der Gendarmerie und die Herausforderungen mit der sie zu kämpfen hatte werden immer wieder thematisiert und durchziehen das Buch als roter Faden.

Wolfgang Bachkönig liebt das Burgenland und er schätzt die Arbeit der Gendarmerie, der späteren Polizei. Das spürt der Leser in jeder Zeile dieses Werkes. Der Autor nimmt einen mit auf eine Zeitreise durch das Burgenland. Sein ganz spezieller Blickwinkel auf den Einsatz und die Rolle der Exekutive, macht dieses Buch auch für jene interessant, die sich mit der Geschichte des Burgenlandes schon gut auskennen.

-red-