Der Steyr 680 des Österreichischen Bundesheeres
Walter Blasi
Der Steyr 680 des Österreichischen Bundesheeres
Winkler-Hermaden 2024,
70 s/w und 65 farbige Abbildungen
26,90 €
978-3-9519762-4-2
Walter Blasi legt mit diesem Buch sein bereits drittes über ein Fahrzeug des Zweiten Österreichischen Bundesheeres vor. Nach dem „Steyr-Puch Haflinger“ und dem „Steyr-Puch Pinzgauer“ folgt nun der LKW Steyr 680, der wie Haflinger und Pinzgauer das Bild des Bundesheeres für viele Jahre und Jahrzehnte geprägt hat. Tausende Grundwehrdiener, Unteroffiziere und Offiziere hatten auf den Holzbänken auf der Ladefläche Platz genommen, viele Kadersoldaten und Rekruten haben auf diesem Fahrzeug ihre Lenkerberechtigung erworben.
Die Prototypen dieses Fahrzeuges wurden 1962/63 konstruiert und die ersten Fahrzeuge noch im gleichen Jahr vom Bundesheer in Erprobung genommen. Die Streitkräfte benötigten ein neues Fahrzeug, das die Aufgaben der bis dahin genutzten LKW vom Typ Steyr 480 und GMC übernehmen konnte. Nach eingängigen Überprüfungen und Untersuchungen sowie zahlreichen Verbesserungsvorschlägen, der Heeresspezialisten beschaffte das Österreichische Bundesheer zwei- und dreiachsige Steyr 680 mit verschiedensten Aufbauten bis hin zu einer Spezialversion für den Raketenwerfer Praga V3 6x6, die beim Bundesheeres bis zu ihrer endgültigen Ausmusterung im Jahr 2007 und Ersetzung durch das Muster Steyr 12M18 im Einsatz standen.
Walter Blasis Buch beschreibt nicht nur die Prozesse der Erprobung und die Übernahme durch das Heer selbst, sondern unternimmt auch einen wirtschaftsgeschichtlichen Exkurs zu den Steyr Werken. Auch geht er auf die Fahrzeuge ein, welche auch die eidgenössischen und die griechischen Streitkräfte, stellt aber auch deren zivile Nutzung dar. Das Werk besticht vor allem durch seinen knappen, griffigen Text und die Auswahl an Fotografien, die auch – vor allem in den ersten Kapiteln – eine Gegenüberstellung mit den damals gängigen Modellen Steyr 480 und GMC ermöglichen.
„Der Steyr 680 des Österreichischen Bundesheeres“ wendet sich nicht nur an Fahrzeugenthusiasten und Militariasammlern, sondern bietet ehemaligen Grundwehrdienern, Unteroffizieren und Offizieren beim Lesen das Gefühl der Nostalgie zu dem Fahrzeug, das sie einst transportiert hat oder mit dem sie gefahren sind. Es bleibt nur der Wunsch, dass Walter Blasi sich auch noch den anderen Transportfahrzeugen des Bundesheeres widmet, vor allem den GMC-Modellen, dem Jeep und dem „Dodge“ sowie vielleicht auch schon dem 12M18, der sich langsam aber stetig aus dem Österreichischen Bundesheer verabschiedet.
-mpr-