Europa: Moore als Barriere gegen Panzer

(Symbolfoto: Pixabay; gemeinfrei)
(Symbolfoto: Pixabay; gemeinfrei)

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wird in Europa intensiv über neue Verteidigungsansätze diskutiert. Neben klassischem Rüstungsaufbau rückt dabei ein unkonventionelles Konzept in den Fokus: die Wiedervernässung von Mooren und Feuchtgebieten.

Historische Beispiele – von der „Hollandse Waterline“ bis zu den Pripjet-Sümpfen – zeigen, dass wasserreiche Landschaften militärische Operationen erheblich verzögern können. Auch die Ukraine nutzte 2022 die Flutung des Irpin-Flusses nördlich von Kiew zur Abwehr russischer Truppen.

Aktuell prüfen insbesondere Polen und Finnland, ob für großangelegte Verteidigungsprojekte wie dem polnischen „Ost-Schild“ Feuchtgebiete gezielt renaturiert werden können. Der sicherheitspolitische Nutzen verbindet sich mit ökologischen Vorteilen: Intakte Moore speichern große Mengen CO2, mindern Klimarisiken und schaffen natürliche Bewegungsbarrieren für gepanzerte Verbände. Die Debatte zeigt, dass Verteidigungspolitik zunehmend in einem breiten militärischen Rahmen hinausgedacht wird.

-red-