• Veröffentlichungsdatum : 02.08.2018

  • 2 Min -
  • 369 Wörter

Krieg in Nordafrika 1940-1943

Peter LIEB

159 Seiten, 15 x 21,5 cm, broschiert

€ 14,95

ISBN 978-3-15-011161-1

Reclam Verlag, Ditzingen 2018

Was verbindet man mit dem Krieg in Nordafrika von 1941 bis 1943? Viele assoziieren mit ihm zuerst das Afrikakorps unter dem „Wüstenfuchs“ General Erwin Rommel, die „Desert Rats“, ein Teil der 8. Britischen Armee geführt von General Bernard Montgomery, große Panzerschlachten bei glühender Hitze sowie „Ritterlichkeit“ und Ehre.

Dieser scheinbar unwichtige Kriegsschauplatz hat zweifellos viel zur nationalen Mythen- und Legendenbildung beigetragen. Dadurch ist das eine oder andere Trugbild entstanden.

Der Autor, Peter Lieb, ist Historiker am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Deutschen Bundeswehr. Er erklärt im Buch die Hintergründe und Zusammenhänge am Kriegsschauplatz Nordafrika und räumt mit dem einen oder anderen Trugbild auf. Hierbei verwendet er die neuesten Forschungserkenntnisse und geht auch stark auf die Rezeptions- und Erinnerungsgeschichte ein.

Das Buch wirkt durchdacht gegliedert: Einleitend wird eine typische Anekdote in lebhafter und anschaulicher Sprache aus dem Nordafrikakrieg erzählt. Danach erörtert der Autor die strategischen und politischen Grundlagen, die zum Krieg zwischen dem faschistischen Italien und Großbritannien in den Wüsten und Küstenabschnitten Nordafrikas führten und warum das Deutsche Reich ein Korps und letztlich eine ganze Armee zur Hilfe entsenden musste.

Das Werk glänzt durch seine Übersichtlichkeit: Es wird auf alle Aspekte der Kriegsführung eingegangen - von Logistik, Luftkrieg und dem Kampfgebiet bis hin zu den verschiedenen Panzer- und Waffentypen. Den Hauptteil des Buches bildet - wie erwartet - der Kriegsverlauf zwischen 1941 und 1943, wobei auf alle wichtigen Schlachten eingegangen wird. Sinnvolle Karten und Fotos ermöglichen dem Leser einen raschen Überblick über das Kriegsgeschehen zu erhalten.

Liebs Schreibstil lässt niemals Langeweile aufkommen - man will das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Am Ende des Werkes wird ein Fazit zur Frage gezogen: War Nordafrika nur ein Nebenschaukriegsplatz oder sollte ihm eine größere Bedeutung zustehen?

Insgesamt lässt sich sagen, dass das Werk prägnant, anschaulich und lesenswert für alle ist, die sich noch nicht intensiv mit dem Krieg in Nordafrika beschäftigt haben. Es glänzt durch seine bildhafte Sprache. Die Übersicht ist konsistent durch viele gutaufbereiteten Karten und Infografiken gegeben. Obwohl es lediglich 159 Seiten umfasst, ist das Buch erstaunlich tiefgreifend und regt zur näheren Auseinandersetzung mit diesem interessanten Kriegsschauplatz des Zweiten Weltkrieges an.

-tn-

 

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