• Veröffentlichungsdatum : 05.03.2020

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Sicherheitspolitik verstehen

Kersten LAHL, Johannes VARWICK

Handlungsfelder, Kontroversen und Lösungsansätze

223 Seiten, 15 x 21 cm, broschiert

€ 20,00

ISBN 978-7344-0735-2

Wochenschau Verlag, Frankfurt am Main 2019

Bücher über die Sicherheitspolitik gibt es zahlreiche. Manche von ihnen predigen allgemeine Prinzipien auf der Metaebene, andere beschäftigen sich mit konkreten Fragen. Das vorliegende Werk, welches als Lehrbuch konzipierte ist, fällt in letztere Kategorie — konkrete Fragen. Es versucht die sicherheitspolitische Situation unserer Tage aufzuklären und Ratschläge zu geben, wie in Zeiten fragiler Staatlichkeit und eines veränderten Kriegs- und Konfliktbildes zu agieren ist, um den Weiterbestand unserer "abendländischen Lebensform" sichern zu können. Von dieser prinzipiellen Einordnung ausgehend werden zunächst die „konzeptionellen Grundideen moderner Sicherheitsvorsorge“ und „der sicherheitspolitische Kontext heute“ vorgestellt, wobei hier insbesondere das Verschwimmen zwischen innerer und äußerer Sicherheit als wesentliches Kennzeichen der Veränderung gegenüber der Zeit des Kalten Krieges und der darauffolgenden Epoche naiver Friedenshoffnung aufgeführt wird.

Als so genannte „Treiber der Unsicherheit“ werden exakt jene Themenfelder beleuchtet, die Wohlstandsgesellschaften bewegen; dazu zählen beispielsweise Pandemien, Migration, Terrorismus, Klimawandel und Bedrohungen aus dem Cyberraum. Bevor dann die „ausgewählten Akteure der Sicherheitspolitik“ (Vereinte Nationen, Europäische Union, NATO, USA, Russland, China) dargestellt werden, wird den „Strategischen Handlungsfeldern“ breiter Raum zur Erklärung gegeben. Diese strategischen Handlungsfelder bilden für den Lernenden den Kern des Werkes, da sie die Metaebene, also die immerwährenden Grundlagen von Sicherheitspolitik, berühren. Obwohl die dargestellten Zusammenhänge in erster Linie auf Deutschland und dessen sicherheitspolitisches Handeln bezogen sind, kommen in diesem wertvollen Kapitel die Fundamente ans Licht, auf deren Zusammenwirken eine erfolgreiche Sicherheitspolitik erst aufbauen kann. So wird beispielsweise der Unterschied zwischen „präventiver“ und „präemptiver“ Kriegsführung dargelegt und im Zusammenhang mit der Sicherheitsvorsorge festgestellt: „Ohne eine überzeugende Strategie, die das eigene Denken und Handeln mit weitem Blick voraus steuert, bleibt Prävention ein Wunschgedanke. Es lässt sich daher folgern, es handle sich um Geschwister: „Strategien dienen der Prävention, und Prävention ist umgekehrt die entscheidende Triebfeder für Strategien in einer auf die friedliche Lösung von Konflikten angelegten Sicherheitspolitik.“ (S. 158).

Das Buch ist leicht verständlich geschrieben, sehr klar strukturiert und daher auch für einen Laien einfach zu erfassen. Nach jedem Unterkapitel werden Diskussionsfragen gestellt, sodass es auch praktisch in den Lehrbetrieb eingebunden werden kann. Da die Sicherheitspolitik eines Staates seinen essentiellen Kern betrifft, nämlich das Überleben des Gemeinwesens, ist es vor allem den politisch Verantwortlichen zu raten, sich mit ihr zu beschäftigen – um sie zu verstehen. Das vorliegende Buch gibt dazu wertvolle Unterstützung.

-stu-

 

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