- Veröffentlichungsdatum : 13.01.2023
- – Letztes Update : 11.01.2023
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Österreichisch-Ungarische Unterseeboote
Wilhelm M. Donko
Österreichisch-Ungarische Unterseeboote
und ihre Werften 1906-1918
Motorbuch Verlag, 2022
176 Seiten
ISBN 978-3-613-04456-2
€ 29,90
Ab 1904 befasste sich Österreich ernsthaft mit der Entwicklung von U-Booten. Zu diesem Zeitpunkt wurden diese Schiffe primär zur Verteidigung von Stützpunkten eingesetzt. 1906 entschloss sich die Marineführung je zwei U-Boote von ausländischen Herstellern zu beschaffen und mit Erprobungen zu beginnen. So kamen ab Juli 1907 die U1 und U2 vom Typ Lake aus den USA sowie die beiden Germania Boote U3 und U4 aus Kiel in die k.u.k. Marine. Darüber hinaus wurden zwei Boote aus niederländischer Produktion beschafft, die Holland-Boote U5 und U6. Diese Typen werden in diesem Buch in Text und Bild vorgestellt.
In weiteren Kapiteln wird der Einstieg der Torpedofabrik Whitehead in den U-Boot-Bau thematisiert, wobei interessante Hintergründe der Firmenentwicklung beschrieben werden. Der Aufbau der U-Boot-Truppe begann im Jahr 1907, Personal wurde rekrutiert und an den neuen Schiffen ausgebildet. 1913 entschied sich die Marine fünf Hochsee-U-Boote der Germaniawerft zu beschaffen, die Whitehead Werft in Fiume unterlag im Wettbewerb. Diese Entscheidung hatte schwerwiegende Folgen, da die kaiserlich-deutsche Regierung mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 keine Exporte mehr zuließ. Die k.u.k. Marine ging somit mit sieben veralteten U-Booten in den Krieg. Trotz dieser Tatsache gelang bereits 1914 mit der schweren Beschädigung des französischen Schlachtschiffes „Jean Bart“ ein beachtlicher Erfolg.
1915 wurde der französische Panzerkreuzer „Leon Gambetta“ durch das U-Boot unter dem Kommando von Georg Ritter von Trapp versenkt, es folgte die Versenkung des italienischen Panzerkreuzers „Giuseppe Garibaldi“ durch die U4 unter dem Kommando von Linienschiffsleutnant Singule. Der Eigenbau der U-Boote 20 bis 23 erwies sich als schwierig. Schließlich wurde entschieden, acht deutsche Küsten-U-Boote Typ UB II als U27-Klasse in Lizenz zu produzieren. Weitere Schiffe kamen aus Deutschland im Eisenbahntransport nach Pola und wurden für die kaiserliche Marine eingesetzt, allerdings mit einer k.u.k. Marine Registrierung.
Den Abschluss des Buches bilden eine Auflistung der Einsätze, Erfolge und Verluste der k.u.k. U-Boote sowie ein Resümee zu Aufbau und Entwicklung der österreichisch-ungarischen U-Bootwaffe. Die Bestimmungen des Vertrages von Saint-Germain-en-Laye sind ebenfalls Teil des Buches.
Wilhelm Donko legt einen beachtenswerten Beitrag zur k.u.k. Marine vor, der dem interessierten Leser die Entwicklung der U-Boot-Waffe in der österreichisch-ungarischen Marine übersichtlich und reich bebildert nahebringt.
-hb-