• Veröffentlichungsdatum : 10.07.2017
  • – Letztes Update : 12.07.2017

  • 1 Min -
  • 255 Wörter

Militärdiktaturen im 20. Jahrhundert

Alexander Straßner

Motivation, Herrschaftstechnik und Modernisierung im Vergleich

388 Seiten, 17 x 24 cm, broschiert

€ 50,--

ISBN 978-3-658-02155-9

Springer VS, Wiesbaden 2013

Motivation, Herrschaftstechnik und Modernisierung im Vergleich

Im Mittelpunkt des Buches stehen die ökonomischen, sozialen und politischen Modernisierungspotenziale von Militärdiktaturen und die Frage, welches modernisierungstheoretische Gedankengut einer militärischen Machtübernahme und Machtausübung zugrunde liegt. Im ersten Kapitel werden die grundlegenden Begriffe und die theoretische Konzepte (Militär, Militärdiktatur, Systemtransformation, Modernisierung) dargestellt. Darauf aufbauend entwickelt Straßner ein Operationalisierungskonzept, mit dem die Modernisierungsleistungen von Militärdiktaturen gemessen werden. Im zweiten Kapitel „Operationalisierung“ werden die vom Autor verwendeten Variablen wie das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf für die wirtschaftliche Entwicklung, der Human Development Index für die soziale sowie der Freedom House Index für die politische Entwicklung eines Landes erklärt. Daran schließt sich die Erarbeitung eines Katalogs modernisierungshinderlicher und  förderlicher Funktionen des Militärs an. Während Straßner mit den Modernisierungsprozessen und den zentralen politischen Entscheidungssystemen zu Stabilisierungszwecken (Brückenfunktion) allgemeine modernisierungsförderliche Potenziale identifiziert, untersucht er anhand der drei zentralen Untersuchungsdimensionen - ökonomisch, sozial, politisch – weitere Modernisierungsfunktionen. Im nächstfolgenden Kapitel stehen empirischen Analysen und Einzelfallstudien zu 19 ausgewählten Militärdiktaturen im 20. Jahrhundert im Mittelpunkt. Dazu zählen Fallbeispiele aus Europa, Lateinamerika, Asien und Afrika. Das Abschlusskapitel bildet einen systematischer Vergleich der Modernisierungsbilanz der untersuchten Länder und den Rückschluss der Resultate zu den eingangs vorgestellten Theorien. 

Der Autor kommt zum Ergebnis, dass Militärdiktaturen gegenüber zivilen demokratischen Regierungsformen im 20. Jahrhundert keine besondere Modernisierungsvorteile reklamieren können und sieht Anzeichen dafür, dass der Systemtypus Militärdiktatur sowohl als Regimetyp als auch als Modernisierungsoption im 21. Jahrhundert ausgedient hat.

-eg-

 

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