• Veröffentlichungsdatum : 16.09.2022
  • – Letztes Update : 15.09.2022

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Karl – Der letzte Kaiser

Hannes Etzlstorfer

Karl – Der letzte Kaiser

Hannes Etzlstorfer

Kral Verlag, Berndorf 2022

Gebunden, 23 x 27, 295 S.

€ 34,95

ISBN: 978-3-99103-005-8

Am 1. April jährte sich der Todestag des letzten österreichischen Kaisers zum hundertsten Mal. In der öffentlichen Wahrnehmung konnte Karl nie den Status seines Vorgängers Franz Josef I. erreichen, wenngleich er in den letzten Jahren „an Bedeutung gewann“.

Das Leben des letzten Kaisers einer Dynastie, die mehr als 600 Jahre regierte, war – obwohl er im Alter von nur 34 Jahren im Exil auf Madeira starb – von unzähligen Stationen geprägt. Seine Biographie ist eine Geschichte, die sich wohl kaum ein Autor ausdenken kann und mehr als nur „interessant“ ist. Schließlich war sie auch von unzähligen Kontroversen und externen Umständen begleitet, die er nicht oder nicht in vollem Umfang beeinflussen konnte –nicht einmal als Kaiser. Und seine Geschichte ging nach seinem Tod insofern weiter, da er im Jahr 2004 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen wurde.

Da nur wenige die Stationen von Karls Leben im Detail kennen und die Literatur zu seiner Person überschaubar ist, schließt das vorliegende Werk eine Lücke. Dies gelingt in einer beeindruckenden Form sowohl hinsichtlich der Aufarbeitung des Themas als auch bei der Gestaltung. Mit leicht lesbaren Texten, in denen Zitate die damalige Zeit gekonnt einfangen, vielen aussagekräftigen und erstmals veröffentlichten Fotos und Abbildungen in einem sehr ansprechenden Layout, gelang es Autor Hannes Etzlsdorfer und der Grafikerin Kathi Zenger das Leben des Kaisers anschaulich und qualitativ hochwertig aufzubereiten. Das Leben des Menschen Carl Franz Josef (sein Name, der nach seiner Krönung zu Karl wird) wird darin genauso dargestellt, wie jenes des Soldaten, Monarchen und Staatsmannes, der nach dem Tod von Kronprinz Rudolf rasch in der Thronfolge „aufstieg“. Der chronologisch aufgebaute Blick hinter die Kulissen und in die Persönlichkeit präsentiert Karl als facettenreich, jedoch mit festen Prinzipien und Vorstellungen.

Eine aristokratische Lobeshymne ist das vorliegende Werk aber nicht, vielmehr beleuchtet es sowohl die Habsburgermonarchie als auch Österreichs letzten Kaiser aus möglichst vielen Blickwinkeln – kritisch und möglichst objektiv. Alles in allem ist das Buch eine sehr gut gelungene und hochwertig gestaltete Biographie, die auch ein Vorbild für ähnliche Werke ist. Aus diesem Grund ist es allen zu empfehlen, die an der Geschichte Österreichs und/oder am habsburgischen Herrscherhaus interessiert sind.

-keu-

 

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