• Veröffentlichungsdatum : 11.08.2023

  • 2 Min -
  • 440 Wörter
  • - 1 Bilder

Gedächtnisort der Republik

Heidemarie Uhl, Richard Hufschmied, Dieter A. Binder (Hrsg.)

Heidemarie Uhl, Richard Hufschmied, Dieter A. Binder (Hrsg.)

Gedächtnisort der Republik

Das Österreichische Heldendenkmal im Äußeren Burgtor der Wiener Hofburg

Böhlau Verlag Wien, 1. Auflage, 2021

464 Seiten, mit 392 farb. und s/w Abb., gebunden

€ 65,-

ISBN: 978-3-205-20905-8

Dieser umfangreiche Sammelband erinnert an die geschichtsträchtige Vergangenheit Österreichs, die Kriege, die architektonischen Leistungen und vor allem an die Menschen, die für dieses Land gekämpft haben. Die Autoren führen in vier Hauptabschnitten durch die Entstehungsgeschichte des österreichischen Heldendenkmales im Äußeren Burgtor der Wiener Hofburg. Sie beschreiben die geschichtlichen, architektonischen, politischen und gesellschaftlichen Aspekte, beginnend mit der Planung und Erbauung im frühen 19. Jahrhundert.

Die acht Autoren gehen getrennt voneinander auf die Entstehung des Heldendenkmales ein und erörtern die Prozesse, die das Denkmal entstehen ließen. Mittels umfangreicher hintergrund- und zeitgeschichtlicher Beiträge sowie eindrucksvoller Bilddokumentationen werden die Geschehnisse aus verschiedenen Blickpunkten dargestellt und ein Bild gezeichnet, das nachvollziehbar ist.

Das äußere Burgtor vor der Errichtung des Heldendenkmales ist der erste Abschnitt des Buches. In diesem beschreibt Richard Kurdiovsky die Planungs-, Bau- und Nutzungsgeschichte von 1817 bis 1916. Anschließend folgt der Abschnitt „Lorbeer für unsere Helden“, in dem Richard Lein das Kriegergedenken im Äußeren Burgtor aufgreift und beschreibt, wie es zu den Blattprägungen der Lorbeerkränze kam.

Richard Hufschmied, Heidemarie Uhl, Anna Stuhlpfarrer und Dieter A. Binder widmen sich in ihren jeweiligen Kapiteln der Errichtung des österreichischen Heldendenkmales 1933/34. Dabei wird unter anderem auf die Vorgeschichte, Realisierung und die geschichtspolitische Intention eingegangen. Der zweistufige Wettbewerb zur Errichtung wird ebenso beschrieben wie die Veranstaltung zur Weihe des Denkmales und die historische Sinnstiftung in der Ehrenhalle. Mit vielen Detailberichten und Abbildungen der damaligen Zeit werden die Beiträge gut abgerundet.

Richard Hufschmied und Anna Stuhlpfarrer gehen im dritten Abschnitt ‚Das Heldendenkmal in „Ständestaat“- Diktatur und NS-Zeit‘ unter anderem auf das militärische Totengedenken in der Zwischenkriegszeit und die damit zusammenhängenden Allerseelenfeiern ein. Der Umgang mit dem Äußeren Burgtor, mit dem rechtlichen Status sowie mit baulichen Veränderungen während der NS-Zeit werden ebenso beschrieben.

„Das Österreichische Heldendenkmal in der Zweiten Republik“ ist der vierte Abschnitt, dem sich Richard Hufschmied, Heidemarie Uhl und Stefan Gugerel widmen. In einem Kapitel wird dargelegt, wie das Schwarze Kreuz 1974 einen Vizeleutnant mit der Erstellung eines Gedenkbuches mit den Namen der gefallenen, verstorbenen und vermissten Soldaten beauftragte. Der Beginn der Gedenkbücher, welche später in der Krypta ausgestellt wurden.

Fazit: Dem Laien könnten manche Kapitel zu viel abverlangen, die vielen Hintergrundinformationen driften manchmal etwas ab, was es erschwert am Ball zu bleiben. Andere Stellen jedoch fesseln den Leser regelrecht. Das umfangreiche Bildmaterial veranschaulich gut, wie es damals war. Auf jeden Fall macht der Band neugierig dieses Denkmal mit eigenen Augen zu sehen.

-jul-

Link zum Buch

 

Ihre Meinung

Meinungen (0)