• Veröffentlichungsdatum : 26.01.2024

  • 2 Min -
  • 380 Wörter

Der Nahostkonflikt. Geschichte, Positionen, Perspektiven

Muriel Asseburg, Jan Busse

Muriel Asseburg, Jan Busse

Der Nahostkonflikt. Geschichte, Positionen, Perspektiven

Verlag C.H. Beck, München

2016, 7. Auflage 2024

12,00€

ISBN 978-3-406-80509-7

Der Nahostkonflikt ist eine bittere Konstante der Zeitgeschichte. Beinahe jede Woche gibt es in den Medien zumindest eine Meldung über die dortige Situation, „gute Nachrichten“ sind jedoch selten. Am 7. Oktober 2023 eskalierte die Lage erneut, als die Hamas Israel angriff und es dabei zu Massakern kam. Neben der Betroffenheit über die Gewalt, stellte sich für viele Menschen vor allem die Frage: Warum gibt es im Nahen Osten keinen Frieden?

Um diese Frage zu beantworten, gibt es umfangreiche Literatur, bei der zahlreiche Aspekte des Konfliktes dargestellt werden. Um sich diesen zu nähern, benötigt man jedoch zuerst einmal einen allgemeinen Überblick über den Konflikt und dessen Ursachen, also der Geschichte. Diesen zu geben ist der Anspruch des Taschenbuches von Muriel Asseburg und Jan Busse, das 2016 erstmals erschien und mittlerweile das achte Mal aufgelegt wurde.

Die beiden Autoren beschränken sich bei ihren Ausführungen nicht auf die Aneinanderreihung von Fakten. Vielmehr gelingt es ihnen, diese in den Kontext der damit verbundenen Narrative beider Seiten – der Israelis und der Palästinenser – zu setzen und darzustellen, was man „aus Geschichte machen kann“. Der Inhalt des Buches ist verständlich verfasst und somit auch für historisch weniger Interessierte geeignet – ganz ohne Basiswissen wird es aber nicht gehen. Asseburg und Busse schaffen es auch die eingangs erwähnte Frage zu beantworten, wenngleich sie ein düsteres Bild zeichnen. So kommt klar zum Vorschein, wie tief der Graben zwischen den beiden Seiten ist und wie wenig politisch ernst gemeinte Initiativen es gibt, die eine (minimale) Chance auf Realisierung haben. Vor allem die sich immer schneller drehende Spirale der Gewalt und die damit verbundene weitere Radikalisierung machen eine Beilegung des Konfliktes in der näheren Zukunft unwahrscheinlich.

Der abschließende Befund des Werkes, dass eine neue Gewalteskalation droht, hat sich im Oktober 2023 als richtig herausgestellt. Das ist bitter, zeugt jedoch von der Qualität der Autoren und dass ein historischer Befund und dessen solide Analyse auch eine Prognose erlauben. Wie oft dieses Buch noch aufgelegt und durch aktuelle Entwicklungen werden muss, wird die Zukunft zeigen. Jedenfalls bietet es eine gute Möglichkeit, um sich dem Nahostkonflikt in ein paar Lesestunden zu nähern und dessen Gründe zumindest im Ansatz zu verstehen.

-keu-

 

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