• Veröffentlichungsdatum : 25.08.2023
  • – Letztes Update : 29.08.2023

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Clausewitz verstehen. Wirken, Werk und Wirkung

Christian Th. Müller

Christian Th. Müller

Clausewitz verstehen. Wirken, Werk und Wirkung

Verlag BRILL/Ferdinand Schöningh (2021)

Gebundene Ausgabe, 305 Seiten,

23,6 x 16,1 x 2,7 cm

€ 41,10

ISBN 978-3-506-70317-0

„Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“ Diesen Satz kennt wohl jeder, der sich mit Politik und/oder dem Militär auseinandersetzt. Er stammt von Carl von Clausewitz, dem vielleicht prägendsten militärwissenschaftlichen Theoretiker. Häufig wird sein gesamtes Wirken auf den eingangs zitierten Satz reduziert bzw. mit diesem zusammengefasst. Das ist natürlich eine unzulässige Verkürzung, die der Komplexität der Person von Clausewitz und dessen Wirken nicht gerecht wird. Für jemand, der sich für das Militär auf theoretischer Ebene auseinandersetzt, gilt es diesen Theoretiker näher zu betrachten, um ihn verstehen zu können.

Nicht umsonst ist der Titel des Buches „Clausewitz verstehen“ von Christian Th. Müller so gewählt worden. Der habilitierte Historiker, dessen Schwerpunkt die europäische und nordamerikanische Militärgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts ist, versucht dies indem er „Wirken, Werk und Wirkung“ – so auch der Untertitel des Buches – von Clausewitz bearbeitet. Müller wählt in seinen Ausführungen einen klassisch-stringenten Ansatz. Zuerst beschreibt er das Leben des „Protagonisten“, danach geht er auf dessen (theoretisches) Schaffen ein. Dieses beschreibt er in mehreren Kapiteln, wo er sich unter anderem dem Clausewitz´schen Zugang zu: Zwecke und Mittel, Politik und Kriegsführung, Strategie und Taktik oder Angriff und Verteidigung – so auch die Namen dieser ausgewählten Kapitel –, widmet. Zusätzlich wird auf die Clausewitz-Rezeption im 19. und 20. Jahrhundert eingegangen und die Theorie in ausgewählte historische Beispiele übertragen.

Dem Autor gelingt es ein vermeintlich trockenes theoretisches Gerüst interessant, anschaulich und kurzweilig darzustellen. Die Erweiterung der zumeist verengten Clausewitz-Darstellung gelingt ihm beispielsweise mit einer breiten Darstellung der Sinn-Zweck-Mittel-Relation sowie anderen Ansätzen, wenngleich „das berühmte Zitat“, das gesamte Werk begleitet und es damit geschickt in einem größeren Ansatz einbettet. Erfrischend ist die Übertragung der klassischen Militär- und Kriegstheorie nach Clausewitz´schem Muster auf andere Kriege, die sich damit treffend analysieren lassen – ein Kapitel des Buches, das geradezu nach einer Fortsetzung ruft! Vielleicht darf sich der militärtheoretisch interessierte Leser in Zukunft über so ein Werk freuen, das auf Müllers „Clausewitz verstehen“ aufbaut.

-keu-

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