• Veröffentlichungsdatum : 02.07.2025
  • – Letztes Update : 17.07.2025

  • 2 Min -
  • 451 Wörter

Adjutanten und Haustruppen

Ulrich Herr & Jens Nguyen

Ulrich Herr & Jens Nguyen

Adjutanten und Haustruppen
Das militärische Gefolge der deutschen Fürsten und die Haustruppen von 1871 bis 1914

Verlag: Militaria

Katalog des Bayrischen Armeemuseums Band 27, hrsg. von Ansgar Reiß

Erscheinungsjahr: 2025

480 Seiten, zahlreiche farbige und s/w-Abbildungen

ISBN: 978-3-903341-43-2

99,00 €

Das Jahr 1871 bildet in der deutschen Geschichte eine wichtige Zäsur. In länger andauernden politischen und wirtschaftlichen Prozessen gelang nach dem Sieg über Frankreich unter dem Ausschluss Österreichs die deutsche Reichsgründung – eine föderale konstitutionelle Monarchie. Dies bedingte einen Einschnitt in die militärischen Rechte der ehemaligen einzelnen Teile des nunmehrigen Reichs, wenn auch einige Reservatrechte – wie etwa in Bayern, Württemberg oder Sachsen – erhalten blieben. So blieb die Bekleidung und Ausrüstung des deutschen Reichsheeres, wie die beiden Autoren schreiben, bunt. Dies galt vor allem für die militärischen Gefolge und Haustruppen der einzelnen deutschen Herrscherhäuser.

„Adjutanten und Haustruppen. Das militärische Gefolge der deutschen Fürsten und die Haustruppen von 1871 bis 1914“ von Ulrich Herr und Jens Nguyen rundet damit als sechster Band die Buchreihe der Uniformierung und Ausrüstung des deutschen Reichsheeres ab, wobei die Uniformen des Großherzogtums Hessen bis 1871 sowie des Königreiches Bayern bis 1873 im vorliegenden Band ausgeklammert werden. Das Werk unterteilt sich in zwei Hauptabschnitte: Zum einen in das militärische Gefolge, das die den Herrschern zugewiesenen Offiziere umfasst – darunter die Adjutanten der Prinzen der deutschen Bundesfürsten sowie das Gefolge der preußischen Könige und des deutschen Kaisers –, zum anderen in die Haustruppen der deutschen Fürsten.

Der erste Abschnitt widmet sich einer übergreifenden Betrachtung der Adjutanturen, insbesondere in rechtlicher und personeller Hinsicht sowie im Hinblick auf ihre Aufgabenbereiche. Zudem werden die Unterschiede zwischen den Truppenoffizieren einerseits und den General- und Flügeladjutanten anhand ihrer besonderen Uniformabzeichen andererseits herausgearbeitet. Das zweite Großkapitel betrachtet die sogenannten Haustruppen, also Truppenteile, denen laut einem im Werk zitierten Lexikon die „engere Bewachung der Person und der Familie des Fürsten oblag“. Nach einem historischen Überblick und der Klärung zentraler Begriffe widmen sich die Autoren sodann den einzelnen Formationen – von der „Preußischen Schloßgarde-Kompanie“ über die „Preußische Leibgendarmerie“ bis hin zur „Bayerischen Leibgarde der Hartschiere“. Ebenso findet der Leser in diesem Kapitel Abhandlungen über das „Preußische Reitende Feldjägerkorps“, die „Ordonnanzgendarmen des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach“ und das „Gothaer Schloßgardistenkorps“, die im engeren Sinn eigentlich nicht zu den Haustruppen zählten.

Das nun erschienene Werk schließt mit seinem das gesamte Reich umfassenden Ansatz nicht nur eine Forschungslücke, sondern folgt – ganz im Stil dieses Verlages – auch einem hohen editorischen Anspruch: Mit zahlreichen, teils bislang unveröffentlichten Abbildungen aus öffentlichen wie privaten Sammlungen sowie fundierten Erläuterungen richtet es sich nicht nur an interessierte Laien, sondern vor allem an die Fachwelt – und erweist sich als unverzichtbares Nachschlagewerk für Sammler und Uniformkundler.

-mpr-

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