Italien: Zitronen als Mafia-Ursprung?

Zitronen könnten der Ursprung der italienischen Cosa Nostra sein, diese These stellt ein Artikel des Journal of Economic History auf.
Die sizilianische Cosa Nostra ist im 19. Jahrhundert entstanden und bis heute eine der größten und einflussreichsten Mafia-Organisationen Italiens. Drei Forscher haben nun eine These zu ihrer Entstehung aufgestellt – sie soll mit einem rasanten Preisanstieg von Zitrusfrüchten zu tun haben.
Den Hintergrund bildet die Krankheit Skorbut, die bis ins 18. Jahrhundert für Schrecken unter Seefahrern sorgte und häufig zum Tod führte. Erst der schottische Arzt James Lind konnte Mitte des 18. Jahrhunderts beweisen, dass Zitrusfrüchte wirksam gegen die Erkrankung eingesetzt werden konnten. Auf Sizilien wurden bereits seit mehreren Jahrhunderten Zitronen angebaut, die wegen der Umweltbedingungen besonders gut wuchsen.
Linds Entdeckung führte zu einem rasanten Anstieg bei der Nachfrage nach den Früchten, was ihren Preis in die Höhe schnellen ließ. Die Zitronen-Produzenten verfügten deshalb plötzlich über viel Geld. Sie waren aber wegen dem geringen Einfluss der damals herrschenden Bourbonen bzw. später durch den geeinten italienischen Staat nicht gegen Überfälle und Plünderungen geschützt. Deshalb griffen sie auf private Söldner zurück, die ihr Eigentum schützen sollen. Bald war jeder Plantagenbesitzer auf den Schutz dieser privaten Gruppen angewiesen. Die so entstandenen Strukturen, so das Fazit des Artikels, bildeten die Grundlage für die spätere Entstehung der Cosa Nostra.
Link: Origin of the Sicilian Mafia: The Market for Lemons (Journal of Economic History)
-red-
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