China: Umbau der Offiziersausbildung

Im Zuge der tiefgreifenden Reformen bei den Streitkräften der Chinesischen Volksbefreiungsarmee kommt es zu umfassenden Reformen der Offiziersausbildung und bei der Rekrutierung des Offiziersnachwuchses. Die Anforderungen an Offiziere einer reformierten, modernen Armee haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend geändert. Gefordert sind Führungskräfte, die die Komplexität moderner Technologien verstehen, dynamische Führungsqualitäten haben, um mit den Anforderungen des Kampfes der verbundenen Waffen zurechtkommen.

Gegenwärtig bekommen die Streitkräfte nicht genügend Offiziere, die das können. Deshalb wurde von der Zentralen Militärkommission das Ausbildungssystem für Offiziere reformiert.

Seit 2016 wird die Anzahl der Neuaufnahmen für Offiziersanwärter drastisch reduziert. Durch die Verkleinerung der Chinesischen Volksbefreiungsarmee um 300 000 Soldaten werden auch weniger Offiziere benötigt. Bei Infanterie und Artillerie werden 24 Prozent weniger Offiziersanwärter ihre Ausbildung beginnen als 2015. Bei Logistik und Führungsunterstützung beträgt die Reduktion 45 Prozent. Bei der Luftwaffe, Raketenwaffe und Marine werden allerdings
14 Prozent mehr Offiziersanwärter ihre Ausbildung beginnen.

Den größten Bedarf an Offiziersnachwuchs, der gedeckt werden muss, ist bei den Weltraum-, Radar- und Drohnenverbänden. Dort werden
16 Prozent mehr Bewerber aufgenommen.

Neben einer Neuordnung der Ausbildung an den Militärakademien wird auch das Auswahlverfahren reformiert. Es kann nun von unabhängigen Offizieren und den Eltern der Bewerber beobachten werden. Ein hoher Offizier meinte, dass China die modernsten Waffensysteme entwickeln würde, die teilweise führend in der Welt seien, es jedoch gegenwärtig an ausreichend Soldaten, die diese bedienen und einsetzen können, mangle.

-nt-

Weitere Meldungen