• Veröffentlichungsdatum : 08.03.2018
  • – Letztes Update : 06.03.2018

  • 2 Min -
  • 353 Wörter

Unter Beobachtung - Österreich seit 1918

Manfried RAUCHENSTEINER

628 Seiten, 17,5 x 24,5 cm, gebunden

€ 29,99

ISBN 978-3-205-20500-5

Böhlau Verlag, Wien 2017

Der außerordentliche Professor für Geschichtswissenschaften an der Universität Wien, Manfried Rauchensteiner war von 1992 bis 2005 Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums und ist Autor von „Geschichtsklassikern“. Niemand, der sich für die österreichische Zeitgeschichte interessiert, kommt an seinen Werken wie „Der Krieg in Österreich 1945“, „Der Sonderfall - Die Besatzungszeit in Österreich 1945 bis 1955“ oder „Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie 1914-1918“ vorbei.

Das aktuelle Buch des renommierten Militärhistorikers, der 2017 seinen 75. Geburtstag feierte, widmet sich der österreichischen Zeitgeschichte der vergangenen hundert Jahre. „Unter Beobachtung - Österreich seit 1918“ heißt das Werk, das rechtzeitig zum Gedenkjahr der Republiksgründung bereits im Herbst 2017 erschien. Auf etwa 600 Seiten beschreibt Rauchensteiner, wie der Staat zu dem wurde, was er heute ist. Dabei erörtert er alle größeren aber auch kleineren historisch relevanten Ereignisse, die sich zu einem kompakten Ganzen zusammenfügen. Der Bogen spannt sich vom Ende des Ersten Weltkrieges und Gründung der Ersten Republik über den Anschluss, die NS- und darauffolgende Besatzungszeit bis hin zum Weg Österreichs in die EU und endet mit der politischen Situation Österreichs im Sommer 2017. 

Bei der Darstellung der einzelnen Ereignisse zeigt sich der Wert dieses Buches. Rauchensteiner versteht es eine Fülle von Namen, Ereignissen und Details so darzustellen, dass sie einfach zu verstehen und nachvollziehbar sind. Darüber hinaus schafft es der Autor eine „spannende Geschichte“ zu erzählen, obwohl er stets faktenorientiert und sachlich bleibt. Der einzige Kritikpunkt liegt im Namen des Buches, das den Eindruck vermittelt, dass hier vor allem die Abhängigkeiten des kleinen Österreichs, das den Ersten Weltkrieg verloren hat, bis heute dargestellt werden. Dieser Aspekt wird zwar immer wieder behandelt, aber dieses Buch kann „mehr“, da es wie kaum ein zweites die vergangenen hundert Jahre der Österreichischen Geschichte beschreibt. 

Fazit: Mit „Unter Beobachtung - Österreich seit 1918“ hat Manfried Rauchensteiner neuerlich ein Standardwerk geschaffen, dass jedem, der „Geschichte lernen will“ zu empfehlen ist. Dieses Buch ist für einen historischen Laien genauso geeignet wir für einen Studenten oder Historiker und sollte demnach einen fixen Platz in jedem Bücherregal haben.

-keu-

 

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