Deutsche Marine-Artillerie – Schiffs- und Küstenartillerie bis 1945

Während im 18. und 19. Jahrhundert Seegefechte in der Regel auf kurze Distanz geführt wurden, stiegen im Zeitalter der Industrialisierung die Kalibergrößen und Reichweiten der Waffensysteme. Dadurch kam es zu mehr Seegefechten über größere Entfernungen. Hans Karr widmet sich in diesem Buch den Geschützen, die auf hoher See ebenso wie an der Küste ab dem späten 19. Jahrhundert eingesetzt wurden. Dabei wird auf die technischen Details der einzelnen Geschütze und zahllose zeitgenössische Fotoaufnahmen großen Wert gelegt. Details wie Rohrlängen, Geschossgewicht und Schussweiten sind bei fast allen Artilleriesystemen in Tabellenform aufgelistet. Die einzelnen Waffensysteme sind nach dem Kaliber strukturiert und übersichtlich sowie prägnant beschrieben. Viele Bilder sind trotz ihres hohen Alters von erstaunlich guter Qualität. Gelegentlich sind auch moderne Farb-Aufnahmen aus Museen abgebildet. Beeindruckend sind etwa die Fotos der verschiedenen Waffentürme der Schlachtschiffe „Gneisenau“ und „Bismarck“. Es werden zudem Informationen über die Bauweisen der Schiffe oder die Anordnung der Geschütze vermittelt.

Die Einleitung des Buches beginnt mit einer kurzen Geschichte der Seegefechte von der Antike bis zum Mittelalter und führt den Leser schließlich ins 19. Jahrhundert in das Zeitalter der Industrialisierung. Karr behandelt chronologisch die Artilleriesysteme der Kaiserliche Marine (1872 bis 1918), der Reichsmarine (1921 bis 1935) und der Kriegsmarine (1935 bis 1945). Am Schluss erfolgt noch eine Übersicht über die Küstenartillerie während dieser Perioden. Alles in allem ein prägnantes nicht allzu ausschweifendes Nachschlagewerk, dass einen guten Überblick über die deutsche Schiffsartillerie von den 1870ern bis 1945 liefert und die Küstenartillerie aus dieser Zeit skizziert.

-cf-