• Veröffentlichungsdatum : 20.02.2018
  • – Letztes Update : 01.03.2018

  • 2 Min -
  • 391 Wörter

Das humanitäre Experiment

Schriftenreihe der ABC-Abwehrschule

Das Sammelwerk widmet sich der Internationalen Humanitären und Katastrophenhilfe (IHKH). Das Österreichische Bundesheer (ÖBH) beteiligt sich daran infolge eines gesetzlichen Auftrages an diesen Hilfseinsätzen. Katastrophen sind im Allgemeinen Ereignisse, die sich direkt oder indirekt auf Menschen, ihre Lebensweise und ihre kulturellen Gewohnheiten auswirken. Von einer Katastrophe im engeren Sinne spricht man, wenn eine länger andauernde und zumeist großräumige Schadenlage nicht mit den vorgehaltenen Mitteln der Gefahrenabwehr angemessen bewältigt werden kann und/oder überregionale bzw. internationale Hilfe benötigt wird. Es gibt verschiedene Typologien zur Kategorisierung von Katastrophen. 

Eine grobe Einteilung umfasst Naturkatastrophen (nicht vom Menschen verursacht; z. B. Erdbeben, Vulkanausbruch, Lawine, Hurrikan, Hochwasser, Tsunami) und anthropogene Katastrophen (vom Menschen verursacht; z. B. Sozialkatastrophen, wirtschaftliche Katastrophen, Umweltkatastrophen).

Die Wissenschaft ist bemüht, Katastrophen zu prognostizieren, deren Risiko zu berechnen sowie allfällige Präventionsmaßnahmen zu generieren - als Beitrag zur Steigerung der Resilienz einer Gesellschaft. Neben dem oft als primäre Ursache für Naturkatastrophen genannten Klimawandel existiert der wesentliche Faktor der Vulnerabilität (Verwundbarkeit) moderner Gesellschaften. Diese entsteht u. a. durch das globale Bevölkerungswachstum, deren Konzentration in großstädtischen Räumen und gefährdeten Regionen sowie durch die Abhängigkeit von Energiequellen und störungsanfälligen Technologien.

Zur Katastrophenhilfe im internationalen Umfeld sind staatliche Einrichtungen wie militärische Kräfte - deren Einsatz besonderer Vereinbarungen bedarf -  und Non Governmental Organisations (NGO - zivile Hilfsorganisationen) berufen. 

Zwischen den einzelnen, regionalen, nationalen und internationalen Organisationen entstehen Friktionen und Kontroversen, die nur langfristig durch Kooperation und Standardisierung bewältigt werden können.

Seit seiner Aufstellung im Jahr 1955 ist der Beitrag des ÖBH zur Internationalen Humanitären und Katastrophenhilfe (IHKH) eine aus der Bundesverfassung resultierende Verpflichtung. Nach etlichen einschlägigen Erfahrungen wurde 1990 die Katastrophenhilfeeinheit „Austrian Forces Disaster Relief Unit“ (AFDRU) geschaffen. Nach ihrer Gründung kann AFDRU auf mittlerweile zwölf erfolgreiche Einsätze zurückblicken und wird fortlaufend als international evaluierte Einheit weiterentwickelt und optimiert. Die ABC-Abwehrschule gibt mit diesem Band einen strukturierten Einblick in das komplexe Feld der IHKH im Allgemeinen sowie ihre Bedeutung für die Republik Österreich und für das ÖBH im Besonderen. Aus diesem Grund werden die historischen Wurzeln beleuchtet sowie aktuelle Entwicklungen und denkbare Optionen aufgezeigt.

Das Buch bietet einen mannigfaltigen und informativen Einstieg in die Thematik der IHKH. Die Fülle an in- und ausländischen Autoren, die allesamt selbst zu den maßgeblichen Akteuren dieses Sektors zählen, bietet einen umfassenden Einblick in die Problematik aus verschieden Perspektiven. Schon allein aus diesem Grund kann dieses Sammelwerk als lesenswert empfohlen werden.

-ib-

 

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