Die Volksbefreiungsfront soll binnen 72 Stunden kapitulieren.
Wie die Presse berichtet, hat die Zentralregierung der Rebellengruppe und Regierungspartei, der Volksbefreiungsfront TPLF eine 72-Stunden-Frist zur Kapitulation gesetzt. Das Militär soll sich bereits auf dem Weg zur Regionalhauptstadt Mekelle befinden. Die zweitgrößte Stadt der Region, Adigrat, ist bereits unter Kontrolle der Regierung.
Während einer Fernsehansprache erhob der äthiopische Armeechef, General Birhanu Jula, vor wenigen Tagen Vorwürfe gegen den Chef der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus. Tedros unterstütze die Rebellen in Tigray und versorge sie mit Waffen. Beweise für die Anschuldigungen gibt es nicht. Vonseiten der WHO gab es zunächst keine Stellungnahme zu den Vorwürfen. Tedros ist seit 2017 an der Spitze der WHO und war zuvor in Äthiopien Gesundheits- und Außenminister. Er gehört der Ethnie der Tigray an, die etwa sechs Prozent der äthiopischen Regierung ausmacht.
Bei den mittlerweile zwei Wochen andauernden Kämpfen zwischen den Regierungstruppen und Milizen der Tigray Volksbefreiungsfront (TPLF) sind hunderte Menschen getötet worden. Eine unabhängige Überprüfung der Situation gestaltet sich schwierig, da sowohl Internet- als auch Telefonverbindungen eingeschränkt sind. Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed – Friedensnobelpreisträger von 2019 – wirft der TPLF vor, einen bewaffneten Aufstand angezettelt zu haben. Der Bundesstaat mit der Größe Österreichs und fünf Millionen Einwohnern wird seit 2018 von der TPLF regiert.
-red-
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