International

Hier finden Sie aktuelle Beiträge zu sicherheitsrelevanten Themen aus der ganzen Welt, von anderen Armeen, weiterführende Inhalte mit Bezug zum Militär und Kurzmeldungen zur internationalen Sicherheitspolitik.

05.11.2025

Ukraine: Ende der "Golden Hour" auf dem Gefechtsfeld

Auf dem Gefechtsfeld der Ukraine gilt eine der zentralen Regeln der Militärmedizin nicht mehr: die „Golden Hour“.

Jahrzehntelang galt sie als Maßstab. Verwundete müssen innerhalb einer Stunde medizinisch versorgt werden, um realistische Überlebenschancen zu haben. Doch im Russisch-Ukrainischen Krieg ist eine schnelle Evakuierung kaum möglich: Hubschrauber können wegen fehlender Lufthoheit nicht eingesetzt werden, Rettungsfahrzeuge werden gezielt beschossen und durch die ständige Drohnen-Bedrohung gibt es keine sicheren Zonen mehr. Verwundete liegen häufig stunden- oder tagelang im Schützengraben und werden von Kameraden notdürftig versorgt. Unter diesen Bedingungen kann die "Golden Hour" nicht mehr existieren.

Militärische Sanitätsdienste reagieren darauf mit neuen Ausbildungskonzepten, die auf "Prolonged Casualty Care" setzen, der Fähigkeit, Verwundete über längere Zeit stabil zu halten. Dies erfordert mehr medizinisches Wissen der Soldaten vor Ort und die mentale Vorbereitung darauf, dass Hilfe nicht sofort kommt. Auch westliche Streitkräfte, darunter die Deutsche Bundeswehr, bereiten sich auf diesen Wandel vor.

-red-


04.11.2025

Indien: BrahMos-II vor Zulassung

Das indisch-russische Joint Venture BrahMos Aerospace steht vor der Zulassung des neuen Hyperschall-Marschflugkörpers BrahMos-II.

Die Rakete soll mit einem Scramjet-Antrieb Geschwindigkeiten bis zu Mach 7 erreichen, die ihr in Höhen von über 25 km Hochgeschwindigkeitsflüge ermöglichen. Ihre Reichweite wird mit mehr als 1.500 km angegeben, womit sie tief in gegnerisches Gebiet eindringen und strategisch wichtige Land- und Seeziele treffen könnte. BrahMos-II nutzt eine neue indische Sucherkopf-Sensorik und eine von der DRDO entwickelte, gegen elektronische Kampfführung resistente Avionik-Suite, die die Zielgenauigkeit gegenüber Mehrschicht-Luftabwehren verbessern soll.

Die Konstruktion sieht eine breite Startkompatibilität vor (Land, See, U-Boot-Torpedorohre), eine luftgestützte Variante für Träger wie die Su-30MKI wird geprüft. Tarnkappenbeschichtungen, aktive Flugbahnmodulation und verschiedene Sprengkopfoptionen (konventionell bis potenziell strategisch) sollen ihre Effizienz erhöhen. Nach erfolgreichen Bodentests der Triebwerks- und Leitsystemkomponenten könnten Integrationsarbeiten Ende 2026 beginnen und erste Flugtests 2027 starten.

-nt-


04.11.2025

Südkorea: Stapellauf neuer U-Boote

Bei Hanwha Ocean lief das erste von drei neuen KSS-III-Batch-2-U-Booten vom Stapel, das 2027 erprobt werden soll.

Das Boot namens Jang Yeong-sil misst 89,4 m, verdrängt etwa 3.600 Tonnen und verfügt über zehn Zellen im vertikalen Startsystem (vier zusätzliche Zellen gegenüber Batch-1). Verbesserte Sonarsysteme, Lithium-Ionen-Batterien für größere Unterwasserausdauer und optimierte Stealth-Merkmale wurden angekündigt. Die Klasse bleibt eine der wenigen konventionellen Plattformen mit der Fähigkeit zum Abschuss konventioneller ballistischer Raketen. Die KSS-III Batch-2 stärkt Südkoreas Unterwasser-Ortungs- und Schlagfähigkeiten und bleibt ein Schlüsselelement der nationalen Seeverteidigung.

-nt-


03.11.2025

Singapur: Stapellauf der Victory

Singapur hat mit der RSS Victory das erste von sechs Mehrzweckkampfschiffen zu Wasser gelassen, die unbemannte Systeme als Kernkapazität integrieren.

Das 8.000-Tonnen-Schiff kombiniert Fregattenfunktionen mit der Rolle eines Mutterschiffs für Luft-, Oberflächen- und Unterwasser-Drohnen und erhöht so Reichweite und Einsatzflexibilität. Nach abschließender Ausrüstung und Erprobung soll die Victory 2028 in Dienst gestellt werden; die Klasse bietet große Missionsbuchten, moderne Sensorik und Platz für bis zu 32 Raketenzellen. Die MRCV-Klasse ersetzt ältere Korvetten und ist für künftige Aufrüstungen ausgelegt.

-red-


03.11.2025

USA: American Rheinmetall entwickelt Reparaturverfahren für Bradley Schützenpanzer

Die US-amerikanische Unternehmenstochter von Rheinmetall, American Rheinmetall, hat einen Auftrag im Wert von 31 Millionen US-Dollar zur Schadinstandsetzung des Bradley Schützenpanzer erhalten.

Innerhalb von 18 Monaten soll das Unternehmen Verfahren zur Schadensbewertung und -reparatur für den Panzer entwickeln, der unter anderem von der US-Armee und den ukrainischen Streitkräften eingesetzt wird. Ziel des Projekts ist es, die Lücke zwischen Gefechtsschäden und umfassenderen Reparaturen zu schließen, um die Einsatzfähigkeit zu ermöglichen, bis Ersatzteile oder Reparaturteams eintreffen. Das Programm läuft bis März 2027. Zu diesem Zeitpunkt werden die ersten reparierten Panzer erwartet.

-red-