• Veröffentlichungsdatum : 05.07.2016

  • 3 Min -
  • 518 Wörter

Telegraph und Telephon / Drahtlose Telegraphie in der k.(u.)k. Armee und Marine (2 Bände)

Johann Prikowitsch

Impressum

Geräteübersicht der Telegraphentruppe der k.u.k. Armee

Insgesamt 800 Seiten,

21 x 30 cm, zahlreiche Fotos und Grafiken, Paperback,

zusammen € 39,80

ISBN: 978-3-902551-64-1 und 978-3-902551-71-9

Herausgeber: Heeresgeschichtliches Museum/Militärhistorisches Institut, Wien 2016

Vertrieb: Heeresgeschichtliches Museum, Arsenal, A-1030, Wien

Über den Autor

Der Verfasser ist aufgrund seines Werdeganges (Lehrunteroffizier und Lehroffizier an der ehemaligen Tel- bzw. Fernmeldetruppenschule, Mitersteller zahlreicher Fernmeldevorschriften, Amateurfunker und Morselehrer, Lokalhistoriker, Kustos der Fernmeldelehrsammlung des Heeresgeschichtlichen Museums) geradezu prädestiniert, ein Sachbuch wie dieses zu schaffen. Er hat sich damit allerdings sehr viel vorgenommen - und zweifellos auch erreicht!

Zum Inhalt

Zur Darstellung und Beschreibung der Geräte und Verfahren hat der Verfasser eine ungewöhnliche aber beeindruckende und zweckmäßige Form gewählt: Die Darstellung und Beschreibung erfolgt geräte- und verfahrensbezogen mittels eines Mix aus Farbfotos (jener Objekte, die bis heute „überlebt“ haben und sich in der Lehrsammlung des Heeresgeschichtlichen Museums befinden), zeitgenössischer Fotos und Vorschriften einschließlich Schalt- und Verdrahtungsskizzen, Lehrbehelfen, Firmenkatalogen, Kursmitschriften, Erfahrungsberichten, der Fachkorrespondenz zwischen dem Ministerium und den Gerätebenutzern bzw. Geräteherstellern sowie kurzen Erläuterungen des Verfassers. Der Leser „sieht“ das jeweilige Objekt bzw. Verfahren somit nicht nur aus historischer Sicht sondern auch aus der Sicht des damaligen Benutzers. Das große Format (A 4) ermöglicht eine gute Lesbarkeit der Schaltpläne und Detailskizzen. Die ausgewählten Unterlagen sind zugleich ein „Crash-Kurs“ in vortransistorieller Elektrotechnik, verfügten doch die meisten k.u.k Soldaten vor ihrer Fernmeldeausbildung kaum über das erforderliche technische Grundlagenwissen zum Verständnis und zur Bedienung der „neuen“ Technologie.

Vieles wird in diesem Werk gerade noch rechtzeitig vor dem endgültigen Vergessen bewahrt. Die letzten Zeitzeugen sind längst tot und selbst engagierte Historiker wissen heute nur noch rudimentär, wenn überhaupt, Bescheid über technische und betriebliche Einzelheiten des frühen Fernmeldewesens wie z.B. die Erdetelephonie (Hin- und Rückleitung über Erde) oder die Penkalas (österreichische Fernmeldeaufklärungseinheiten an der Italien-Front). Auch den Begriff „Staatsklopfer“ (ein Gerät zum akustischen Empfang von Morsezeichen) würde in Zeiten wie diesen wahrscheinlich so mancher falsch interpretieren.

Zu diesem Thema gibt es zwar bereits einige Publikationen, aber bislang kein einziges mit diesem Werk bezüglich Umfang, Tiefe und Komplexität auch nur annähernd vergleichbares Sachbuch. Das Werk wurde anlässlich des hundertsten Jubiläums des Traditionstages der Österreichischen Fernmeldetruppe (Armeekommandobefehl Nr. 32 von Generaloberst von Boroevic am 8. Oktober 1916, worin die Verdienste der Soldaten der damals noch neuen Tel-Truppe am Insonzo gewürdigt wurden) verfasst. Es sollte in keiner historischen, technischen oder militärischen Fachbibliothek fehlen, ist aber auch ein „Leckerbissen“ für historisch interessierte Amateurfunker und Fernmeldesoldaten sowie für Eisenbahn-, Marine-, Luftfahrt und Postpersonal, das mehr über die Fernmeldefrühzeit seiner Institution erfahren möchte.

Band I

Der Band I umfasst u.A.

  • (drahtgebundene) Telegraphie einschließlich der verwendeten Verfahren und Geräte des Staates, des Militärs, der Post und der Bahn,
  • Heliographen, Signallaternen u. Ä.,
  • Flaggensysteme und Semaphore,
  • Telefone, einschließlich der Geräte von Staat, Militär, Post und Bahn,
  • Vermittlungen und Verstärkereinrichtungen sowie
  • zugehörige Fernmeldefahrzeuge, Tragtierausstattungen und alles was damit zusammenhängt.

Band II

Der Band II umfasst u.A. 

  • die Anfänge der drahtlosen Nachrichtenübertragung,
  • die Radiotelegraphie bei der k.u.k. Marine,
  • die Radiotelegraphie beim k.u.k. Heer,
  • die Radiotelegraphie bei der Luftfahr- und Fliegertruppe,
  • den Radio-Horch- und Dechiffrierdienst gegen Italien und am Balkan sowie
  • das Chiffrierwesen.

All das einschließlich unzähliger Detailinformationen (z.B. über verwendete Erd-, See- und Luftfahrzeuge, Abmessungen, elektrische und mechanische Bauteile, verwendete Frequenzen, Dienstgrade, Funktionsabzeichen, …).

-vy-

 

Ihre Meinung

Meinungen (1)

  • Michael Marschal // 27.07.2016, 10:21 Uhr Als fernmeldetechnisch und -historisch interessierter SWL (Short Wave Listener – Hörer des Kurzwellen-Amateurfunks; Anm.) habe ich mir die beiden Bücher sofort nach dem Erscheinen beschafft. Was über die Bücher in der Rezension steht stimmt genau - die Gestaltung, der Umfang und die Tiefe des Werkes sind bewundernswert. Ich kenne kein vergleichbares Werk zu diesem Thema. Der Verfasser und der Herausgeber haben damit eine wahre "Herkulesarbeit" geleistet, die viel Wissenswertes rechtzeitig und nachhaltig vor dem Vergessen bewahrt.