• Veröffentlichungsdatum : 30.04.2018
  • – Letztes Update : 17.08.2018

  • 24 Min -
  • 4805 Wörter

Marineforum

2018, 2017,2016

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Über dieses Magazin

MarineForum betrachtet in einzelnen Artikeln und ständigen Rubriken

  • Sicherheits.- und Verteidigungsfragen mit maritimem Inhalt
  • Deutsche Marine und Marinen anderer Nationen
  • Schiffbau, mit Schwerpunkt Marineschiffbau
  • Rüstungswirtschaftliche Zusammenhänge
  • Seerecht und Nutzung der See
  • Schifffahrt und maritime Aspekte der Verkehrspolitik
  • Meeresforschung und maritimer Umweltschutz
  • Seefahrtsgeschichte und Marinegeschichte
  • Fachbezogene Literatur

Heft 7/2016

Die U-Boot-Waffe der Deutschen Marine

Das 1. U-Bootgeschwader der Deutschen Marine hat seine Basis in Eckernförde und verfügt aktuell über fünf Boote der Klasse U 212A. Die vier Boote U31 - U34 zählen zum 1. Los, U35 zum 2. Los, U36 wird im Herbst 2016 folgen. Die Boote des 2. Loses verfügen über erweiterte Fähigkeiten, wie eine Taucherschleuse, ein moderneres Führungs- und Waffeneinsatzsystem und sollen mit dem Kommunikationssystem „Callisto“ ausgestattet werden. Zum Geschwader zählen auch der U-Boot-Tender „Main“, die drei Flottendienstboote der Oste-Klasse, das Ausbildungszentrum U-Boot, das Hydro-akustische Analysezentrum und die Marineunterwasserortungsstelle.

 

NH90 NTH Sea Lion

Ab Herbst 2019 sollen die Marine den neuen Hubschrauber NH90 NTH (Naval Transport Helicopter) als Ersatz für den betagten „Sea King“ Mk.41 erhalten. Dieses Beschaffung hat ihre Wurzeln bereits in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Damals war das Ziel definiert worden, die beiden Hubschraubertypen der Marine „Sea King“ und „Sea Lynx“ durch einen mehrrollenfähigen Typ zu ersetzen. 2010 erfolgte dann die Ausschreibung von 30 Stück. Nun wurde festgelegt, dass 18 „Sea Lions“ beschafft werden sollen. Dieser Typ soll ausschließlich für den Ersatz der „Sea Kings“ herangezogen werden und das Aufgabenspektrum SAR, Bordflugbetrieb auf Einsatzgruppenversorgern für Personal und Material, Verbringen von Boardingkräften und Einsatz von Spezialeinsatzkräften im maritimen Umfeld bedecken. Der „Sea Lion“ wird jedoch nicht als Waffenträger für Flugkörper und Torpedos verwendet.

 

Die Baltischen Marinen

Nach dem Zerfall der Sowjetunion erlangten die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen ihre Unabhängigkeit und der Aufbau nationaler Streitkräfte begann. Bis 1994 stellten alle drei Staaten wieder eigenständige Seestreitkräfte auf. Die sowjetischen Hinterlassenschaften waren dabei nur von geringem Nutzen, da die abgezogene Baltische Flotte nur wenige nutzbare Einheiten zurückgelassen hatte. Eine der Hauptaufgaben war alsbald die Räumung von über 80.000 Seeminen, die noch aus dem Zweiten Weltkrieg stammten. Oberste Priorität für die drei Marinen hat auch heute, nach dem NATO-Beitritt, die Minenabwehr.

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Heft 6/2016

Startschuss für die deutsch-niederländische Marinekooperation

Die Seestreitkräfte Deutschlands und der Niederlande werden zukünftig enger kooperieren. Dazu wurde von den beiden Verteidigungsministern ein „Letter of Intent“ unterzeichnet. Zukünftig sollen die Soldaten des deutschen Seebataillons in Eckernförde eng mit dem niederländischen Korps Mariniers zusammenarbeiten. Dabei soll das niederländische Joint Support Ship Karel NHMLS „Doorman“ zur Sicherstellung der Verlegefähigkeit genutzt werden. Das deutsche Seebataillon soll seine Fähigkeiten zur gesicherten militärischen Seeverlegefähigkeit und amphibischen Einsatzführung weiter ausbauen und dabei auf die umfassenden Erfahrungen der niederländischen Marineinfanterie aufbauen.

 

Mehrzweckkampfschiff Klasse 180 (MKS 180)

Für das neue Kampfschiff der Deutschen Marine wird es eine europaweite Ausschreibung geben. Diese wird auf einem Bestbieterverfahren fußen. Vorerst sollen vier Schiffe beschafft werden. Jedoch ist aufgrund des strukturellen Bedarfs an sechs Schiffen, eine Option auf zwei weitere Schiffe vorgesehen. Mitte 2016 ist das erste Angebot der Industrie fällig, bis Anfang 2017 das zweite. Das Verfahren soll mit dem Zuschlag Mitte 2017 enden. Der Zulauf der ersten Einheit ist für 2023 vorgesehen. Für die Bieter gibt es Vorgaben, wie die Einrüstung des Waffensystems Sea Sparrow (ESSM Block 2), der Rolling Airframe Missile und des 127 mm - Geschützes von Oto Melara.

 

Korvette K130 - Erster Einsatz am Horn von Afrika

Die Korvette 130 Erfurt verlegte aus dem Einsatz von UNIFIL direkt an das Horn von Afrika, um dort in der Operation „Atalanta“ den Kampf gegen die Piraterie zu unterstützen. Die Korvette wurde nicht nur im Golf von Aden, sondern auch vor der Küste Somalias zu ISR-Missionen herangezogen. Dabei hat sich gezeigt, dass die Nutzung einer bordgestützten Drohne eine Notwendigkeit für die Zukunft darstellt. Obwohl die Korvette keinen eigenen Hubschrauber mitführt, konnte das vorhandene Hubschrauberdeck genutzt werden, um Hubschrauber befreundeter Kräfte zu betanken und so ihre Reichweite zu erhöhen. Die K130 kehrte im Juni 2016 nach mehr als 17 Monaten durchgehendem Einsatz und drei Besatzungswechseln nach Deutschland zurück.

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Heft 5/2016

Flottendienstboote im Fokus von Politik und Militär

Die Deutsche Marine nutzt derzeit drei Flottendienstboote: „Alster“, „Oker“ und „Oste“. Diese Boote sind ein wesentlicher Fähigkeitsträger zur strategischen Informationsgewinnung. Sie können mit ihren Sensoren in den Bereichen Electronic, Acoustic, Optronic and Visual bzw. Communications Intelligence wesentliche Beiträge liefern. In einem Einsatzraum werden sie entweder von der Marine oder dem Einsatzführungskommando geführt. Der konkrete Einsatz vor Ort wird zwischen dem „Kommando Strategische Aufklärung“ und der Marine koordiniert. So leisten die Boote Beiträge zum Lagebild im Einsatzraum, warnen taktische Einheiten durch Sofortmeldungen, zeichnen Signale auf, werten diese aus und unterstützen Planung und Führung von Einsätzen.

 

Long-Range Anti-Ship Missile

Die U.S. Navy beschafft weitreichende autonome Seezielflugkörper, die ab 2018 in den Dienst übernommen werden sollen. Diese neue Lenkwaffe wird den Namen Long Range Anti-Ship Missile (LRASM) tragen, hat die offizielle Kennung AGM-158C und ist in den Bereich der Marschflugkörper einzuordnen. Zunächst soll die Lenkwaffe nur von Kampfflugzeugen aus zum Einsatz kommen. Ab Mitte der 2020er Jahre soll eine Version folgen, die aus vertikalen Startanlagen von Schiffen aus gestartet werden kann. Mit dieser Lenkwaffe, die auf die AGM-158B Joint Air-to-Surface Standoff Missile (JASSM) aufbaut, soll eine Fähigkeitslücke der U.S. Navy in der offensiven Überwasserseekriegsführung geschlossen werden und mit einer Reichweite von über 200 Seemeilen und einem 450 kg Gefechtskopf Überwasserziele erfolgreich bekämpft werden können. Der Einsatz wird entweder mittels Link-16 über verschiedene Systeme oder bei Verlust des Signals in einen autonom geführt, indem der Marschflugkörper selbstständig die vorhandenen Lagedaten abgleicht und das einprogrammierte Ziel sucht und angreift.

 

Vor hundert Jahren: Skagerrak und Verdun

Vom 21. Februar bis zum 15. Dezember 1916 tobte die Schlacht von Verdun.  Die größte Seeschlacht der Geschichte zwischen der deutschen Hochseeflotte und der britischen Grand Fleet dauerte vom31. Mai bis zum Morgen des 1. Juni des selben Jahres. Am Skagerrak trafen 99 deutsche und 155 britische Schiffe aufeinander, in Verdun starben 600.000 Soldaten. Keine der beiden Seiten ging aus diesen Schlachten als klarer Sieger hervor, doch beeinflussten sie das Denken der Zwischenkriegszeit massiv.

-hb-

Heft 4/2016

Drohnen - Trend zwischen Realität und Science Fiction

Drohnen stehen bereits bei vielen Seestreitkräften der Welt in Verwendung, wobei sie Aufgaben auf, unter und über dem Wasser übernehmen. Besonders in der Minenkampfführung haben sich Drohnen bewährt, die deutsche Marine nutzt beispielsweise seit den 80er Jahren das System „Seehund“. Zunehmend werden Überwassersysteme zu Aufklärungszwecken und Schutz von Schiffen genutzt. Auch fliegende unbemannte Systeme finden ihren Weg in die Seestreitkräfte und werden derzeit vor allem für Aufklärungszwecke genutzt.

 

Trend in der Unterseekriegsführung

Das rumpfmontierte Sonar (Hull Mounted Sonar, HMS) war über Jahrzehnte ein wesentlicher Bestandteil der U-Boot-Jagd. Durch die Entwicklung des aktiven Schleppsonars mit tiefenvariabler Steuerung war das HMS zunehmend ins Abseits gedrängt worden. In Zukunft kann die Hauptrolle des HMS nicht unbedingt in der alten Rolle als Primärsensor in der U-Jagd gesucht werden, sondern liegt in der Möglichkeit der Nutzung zur Nächstbereichs-Unterwasserortung gegen Torpedos und unbemannte Unterwasserfahrzeuge.

 

Elektronischer Kampf der Marine

Im zweiten Teil des Beitrags zum Thema werden die verschiedenen Anwendungen der EloKa in der Marine dargestellt. Dabei reicht das Spektrum von Windmessung, elektrooptischen Beobachtungssystemen, Laserwarneinrichtungen, über Laser, High-Power Electromagnetics, Störern von Navigationssignalen bis zu Missile Approach Warnern.

-hb-

Heft 4/2018

Chinas maritime Globalpolitik

China ist auf dem Weg die größte Wirtschaftsmacht der Welt zu werden und wird vermutlich die USA im Jahr 2032 als stärkste Volkswirtschaft ablöst haben. Unterstützt wird dieser Weg durch ein ambitioniertes Flottenbauprogramm und das Seidenstraßenprojekt, das einen starken maritimen Anteil hat. Die maritime Seidenstraße soll von China über Südasien und den Indischen Ozean bis Afrika und Europa reichen. Dazu wird auch in die Hafeninfrastruktur in den Zielländern investiert und in Dschibuti/Ost-Afrika der erste permanente militärische Überseestützpunkt der Volksrepublik errichtet.

Durchbruch bei superkavitierender Munition

Die norwegische Firma DSG Technology hat eine Munition für Gewehre entwickelt, die es ermöglicht aus dem „Unterwasser“ an die Oberfläche und umgekehrt zu wirken. Diese Munition ist aus Wolfram gefertigt. Durch die besondere Drehung der Patronenspitze und der optimalen Verteilung der Patronenmasse ist es gelungen den im Torpedobau bereits bekannten Superkavitationseffekt zu nutzen. Die Ausrichtung der Kugel bewirkt, dass unter Wasser eine Luftblase unmittelbar vor der Projektilspitze erzeugt wird und so das Projektil durch eine Luftblase fliegt und nicht durch das Wasser rasch zum Stehen gebracht wird. Für die NATO-Standardkaliber 5,56 mm kann Wirkung bis 10 m in das Wasser erzielt werden, mit einem 12,7mm Projektil bis 60 Meter. Diese Munition bietet sowohl für den Einsatz von Unterwasser aus, z. B. durch Kampftaucher, als auch für die Bekämpfung von Zielen Unterwasser beispielsweise aus Hubschraubern, neue Möglichkeiten.

Mit göttlicher Kraft

Die US Navy will taktischen Laserwaffen für Bord ihrer Schiffe erwerben. Lockheed Martin hat Anfang 2018 den Auftrag erhalten eine „High Energy Laser and Integrated Optical-Dazzler with Surveillance“ (HELIOS) zu entwickeln und bis 2020 zwei Prototypen zu liefern. Es soll dabei auf den 60 kW Feststofflaser aufbauen, dessen Leistung auf 150 kW erhöht werden soll. Ergänzend wird ein leichtes Lasersystem entwickelt, das zum Einsatz kommen soll, wenn das gegnerische System nicht zerstört, sondern nur neutralisiert werden soll. Das System soll auf den neuen Zerstörern der Arleigh Burke Klasse Flight IIA installiert werden, die über ausreichend Energie für den Betrieb eines solchen Lasers verfügen. Zunächst sind die Hauptziele, die durch den Laser vernichtet werden sollen Schnellboote und UAV, später soll auch die Fähigkeit hinzukommen feindliche Lenkwaffen zu zerstören. Trotz allen Fortschritts bleibt der Einsatz von Lasern auf See ein schwieriges Unterfangen, wird doch der Laserstrahl durch Gischt und Luftfeuchtigkeit beeinflusst und die Erschütterungen und Bewegungen des Schiffes stellen hohe Anforderungen an die Zielgenauigkeit.

-hb-

Heft 3/2018

Althergebrachtes über Bord werfen!

Zum Abschuss der 58. Historisch-Taktischen Tagung hat der Inspekteur der Marine seine Schwerpunkte für das kommende Jahr dargestellt. Er brachte zum Ausdruck, dass der Aufbruch zwar gemacht sei, die Trendwenden bei Personal, Material und Finanzen eingeleitet wurden, aber nun eine erfolgreiche Umsetzung begonnen werden muss. Personal ist eine entscheidende Stellgröße und die Marine wird bis 2024 um 1.000 Dienstposten anwachsen können. Im Bereich des Materials wird an einigen Projekten, wie der deutsch-norwegischen U-Boot-Kooperation, der Sea-Lynx-Nachfolge, USAV für die K130 oder dem Doppelhüllentanker gearbeitet.

Licht ins Dunkel bringen

U-Boote sind auch heute die primäre Bedrohung für Überwasserschiffe. Trotz moderner Technologien ist es nicht möglich das Unterwasserlagebild in einer ähnlichen Qualität zu erstellen wie es über Wasser machbar ist. Die U-Boot-Entwicklung hat im Gegenzug die Boote gefährlicher und leistungsfähiger gemacht. ASW (Anti-Submarine Warfare) ist eine Grundbedingung für das Herstellen der Seeherrschaft in spezifischen Räumen und somit für die Durchführung von Operationen. Besonders der Nutzung von Low Frequency Towed Array Sonarsystemen (LFTAS) kommt in Zukunft besondere Bedeutung zu, um durch die erhöhte Reichweite ein besseres Lagebild zu erzielen. LFTAS wird in den geplanten MKS180 eingerüstet werden.

Days Without Space

Derzeit umkreisen etwa 1.500 Satelliten die Erde im erdnahen Weltraum. Diese Systeme, die ein Gewicht von zwei Tonnen bis wenigen Kilogramm aufweisen, sind Gefahren ausgesetzt, die durch den Menschen oder die Natur ausgelöst werden können. So ist der als Debris bezeichnete Weltraumschrott ebenso zu beachten, wie Sonnenstürme. Im militärischen Bereich haben GPS und elektronische Karten die Navigation in eine neue Dimension gebracht. Die Abhängigkeit von GPS und satellitengestützter Kommunikation ist sehr hoch und wirkt sich auf Waffeneinsatzsysteme aus. Neben den natürlichen Gefahren kann der Ausfall dieser Systeme auch gezielt herbeigeführt werden, SatCom Denial durch einen Gegner ist folglich in den Operationsplanungen zu berücksichtigen.

-hb-

Heft 1-2/2018

Der deutsche Marineschiffbau in Zeiten zunehmender europäischer Kooperation

Der Marineschiffbau blickt auf eine traditionsreiche Vergangenheit zurück. Die aktuelle Struktur der Marine-Industrie ist gekennzeichnet durch die Finanzkrise 2008/09, die zu einer Reduzierung von Standorten und Personal geführt hat. Die EU und die NATO haben Schritte unternommen, um die Defence Industrial Base in Europa zu stärken. Das kommt dem deutschen Marineschiffbau zugute. Angesichts weiterer internationaler Zusammenschlüsse muss sich die deutsche Industrie neu orientieren. Das betrifft vor allem den Überwasserkriegsschiffbau, der im Gegensatz zum U-Boot-Bau nicht zur deutschen Schlüsseltechnologie erklärt wurde.

Mission Corymbe

Seit 1990 unterhält Frankreich eine Mission seiner Seestreitkräfte zur Präsenz im Golf von Guinea. Ein bis zwei Schiffe operieren jeweils für mehrere Monate vor der Küste Westafrikas. Im Kern der Operation Corymbe stehen seit Beginn die Wahrnehmung der strategischen Interessen Frankreichs in den ehemaligen Kolonien und die Unterstützung der in West- und Zentralafrika stationierten französischen Truppen. Wiederholt konnten die Seestreitkräfte wichtige Unterstützungsaufgaben für Einsätze an Land gewähren.

Nutzungskonzept der F125

Die wesentlichen Anforderungen der Intensivnutzung der Klasse 125 umfassen die Einsatzdauer im Einsatzraum von je 24 Monaten, Auslegung auf 5.000 Seebetriebsstunden pro Jahr und Ausdehnung der Betriebserhaltungsperioden auf 68 Monate sowie Reduzierung der Besatzungsstärke und ein Zweibesatzungskonzept. Diese Forderungen verlangen nach einer veränderten Art der Instandsetzung.

SOF Mutterschiffe

Die U.S. Navy unterhält Schiffe, die primär für die Unterstützung von Spezialeinsatzkräften ausgelegt sind. Es handelt sich dabei einerseits um militärische Schiffe und andererseits von zivilen Unternehmen geleaste Plattformen, wie die MV Ocean Trader. Die Expeditionary Sea Base Einheiten können den Special Operations Forces (SOF) als Einsatzbasis dienen.

-hb-

Heft 12/2017

Seegestützte Abwehr ballistischer Flugkörper

Die Raketenabwehr hat durch die Aktivitäten Nordkoreas eine neue Dimension erreicht und internationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Während die Deutsche Luftwaffe bereits für Einsätze in der unteren Abfangschicht ausgestattet ist, kann die Marine nicht zur Bekämpfung ballistischer Raketen mittlerer und großer Entfernung mitwirken. Mit der Standard Missile 2 auf den Fregatten 124 kann jedoch im Verbandsschutz für AEGIS Schiffe mitgewirkt werden. Besonders nach der Beseitigung der Obsoleszenzen des SMART-L Radars wird ein Beitrag zur Frühwarnung und Zielvoreinweisung geleistet werden können. Für eine Weiterentwicklung in der Deutschen Marine ist, vor allem was die Entwicklung eines Shooters betrifft, eine klare politische Absicht nötig, da die Kosten sehr hoch sind und politische Implikationen vor allem seitens Russlands zu erwarten sind.

Globale Seemacht - oder Randmeer-Marine(n)?

Die Nuklearmacht Russland ist auf See (noch) keine globale Großmacht. Vor allem die Abhängigkeit von den Stützpunkten führt dazu, dass die verfügbaren Einheiten keinen langdauernden militärischen Konflikt auf See führen können. Maritime Power Projection ist nur unter Abstützung auf ein Gastland möglich, was sich voraussichtlich nicht vor Mitte der 2020er Jahre ändern wird. Die Hauptaufgabe der russischen Marine ist derzeit die über die Randmeere vorgeschobene Heimatverteidigung.

Unbemannte Flugzeuge im maritimen Einsatz

Maritime UAV werden von Schiffen und Booten sowie Landstützpunkten aus eingesetzt. Moderne Systeme weisen einen hohen Grad an Autonomie auf, können in Schwärmen eingesetzt werden, führen Einsätze im Verbund mit bemannten Systemen durch und verbreiten sich weltweit, da zunehmend China den Markt erobert. Ihre Hauptaufgaben liegen derzeit bei Aufklärung und Überwachung, und es sind zunehmend auch bewaffnete Einsätze und Tanker geplant. Nationen mit Flugzeugträgern streben logischerweise ebenfalls den Betrieb von leistungsfähigen UAV von Bord der Träger an.

-hb-

Heft 11/2017

Einsatzgruppenversorger

Die Einsatzgruppenversorger (EGV) stehen seit vielen Jahren im Dienst für die Marine: Die „Berlin“ seit 16 Jahren, die „Frankfurt am Main“ seit 15 Jahren und die „Bonn“ seit 4 Jahren. Die Auslegung der EGV als multifunktionale Einsatzschiffe ermöglicht ein breites Einsatzspektrum. Dieses reicht von der Versorgung militärischer Verbände über humanitäre Einsätze bis zu Führungsaufgaben. Der EGV „Bonn“ weist bereits deutliche Anpassungen im Vergleich zu seinen beiden Vorgängern des ersten Bauloses auf. Bei diesen Schiffen werden die Schiffsautomation, die Integration des Hubschraubertyps NH90 „Sea Lion“ oder die Ersatzbeschaffung des Marineeinsatzrettungszentrum (MERZ) vorzunehmen sein.

Lebensdauerverlängerung

Die vier Fregatten der Klasse 123 - Brandenburg-Klasse - wurden zwischen 1993 und 1996 in Dienst gestellt. Sie waren primär als U-Jagd-Plattformen für den Einsatz im Nordatlantik als Ersatz für die Zerstörer Z101A konzipiert. Die Lebenszeit der Schiffe wurde gemäß Spezifikation mit 30 Jahren festgelegt, was eine Außerdienststellung 2024 bedeutet hätte. Es wurde jedoch beschlossen die Lebensdauer der Fregatten 123 bis zum Ende der kommenden Dekade zu verlängern. Folglich müssen wesentliche Systeme auf einen der modernen Technik angepassten Stand gebracht werden. Das betrifft besonders Sensoren und Effektoren aber auch Teile der Schiffstechnik.

Zukunft der Seeminenabwehr

Mit dem Zulauf der ersten Einheiten der Klasse 332C übernimmt diese erstmals alle Fähigkeiten der verbundenen Seeminenabwehr, nämlich Minenjagd, Minentaucher und Simulationsräumen. Die Klasse 332C steht voraussichtlich bis 2027 im Dienst. Somit stellt sich bereits jetzt die Frage der Nachfolge, da die Fähigkeit zur Seeminenabwehr eine Kernkompetenz der Deutschen Marine. In Zukunft werden zur Reduzierung der Gefährdung für Mensch und Material vorrangig ferngelenkte und automatisierte unbemannte Systeme in Minenfeldern eingesetzt werden.

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Heft 10/2017

NATO-Kompetenzzentrum
10 Jahre - 10 Nationen

Das Center of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters (COE CSW) in Kiel feierte im Mai 2017 sein 10-jähriges Bestehen. Das COE befasst sich mit dem Kampf in küstennahen Seegebieten, in denen die Bewegungs- und Operationsfreiheit eingeschränkt ist und deren Wassertiefe bis zu 200 Meter reicht. Das COE für die Deutsche Marine und die NATO ist ein Serviceleister, der unterschiedliche Fragenstellungen untersucht. Das Schwergewicht wird auf die Seekriegsführung gelegt, dem Einsatz und Abwehr von Booten und Speed-Booten, den Schutz von Häfen und auf Reede liegenden Schiffen vor symmetrischen und asymmetrischen Bedrohungen.

Unbemannte Unterwassersysteme

Unbemannte Systeme werden weltweit in die Arsenale der Streitkräfte aufgenommen. Bei den Seestreitkräften umfasst dieses 

  • Unbemannte Unterwasserfahrzeuge (UUV), 
  • Unbemannte Überwasserfahrzeuge (USV) und 
  • Unbemannte Luftfahrzeuge (UAV). 

In der Entwicklung sind die Trends zur autonomen Einsatzführung, zum Zusammenwirken mehrerer unbemannter Systeme, zur gesteigerten Reichweite und Durchhaltefähigkeit sowie Vielseitigkeit durch modular einrüstbare Nutzlasten zu erkennen.

FS „Planet“

Das Forschungsschiff (FS) „Planet“ ist das Flaggschiff der Rüstflotte der Wehrtechnischen Dienststelle 71. Es handelt sich um ein SWATH (Small Water Area Twin Hull), einem vollelektrischen Schiff mit 3.500 t Verdrängung. Planet ist für Forschungseinsätze ausgelegt und hat den Auftrag Untersuchungen der Umgebungseinflüsse auf die Leistungsfähigkeit von Marinewaffen und Unterwassersensoren zu ermöglichen. Hier werden besonders die Einflüsse der Meeresumwelt auf akustische und elektromagnetische Unterwasserortungs- und Kommunikationssysteme erforscht.

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Heft 9/2017

Deutsche Marine auf dem Weg in die kommende Dekade

Flottillenadmiral Ulrich Reineke stellte als Leiter Planung im Marinekommando die Schwerpunkte der Marine für die Zukunft vor. Diese liegen unter anderem in der Fähigkeitenentwicklung zur Führung von Einsätzen auf der oberen taktischen Führung. Dazu werden auf dem Standort des Marinekommandos in Rostock zwei Führungseinrichtungen gebildet: das Maritime Operations Center der Deutschen Marine und das Baltic Maritime Command (BMCC), das der NATO Force Structure zuzuordnen ist. Aber auch die Fähigkeit zur dreidimensionalen Unterwasserortung zur wirkungsvollen Bekämpfung von Seeminen, der amphibischen Fähigkeiten oder integrierten Luft- und Raketenabwehr stehen im Zentrum der Überlegungen.

MKS 180 weiterhin im Plan

Seit März 2017 liegt den Bietern (Thyssenkrupp Marine Systems, Damen Shipyards mit Blohm und Voss und German Naval Yards mit BAE) die zweite Angebotsaufforderung vor. Diese werden Anfang 2018 auf ihre Angebotsfähigkeit hin überprüft. Der Zuschlag soll dann nach dem „final best offer“ erfolgen. Im Haushalt stehen für den Bau der Schiffe 3,5 Mrd. Euro zur Verfügung, mit denen vier Einheiten finanziert werden sollen.

K130 im Einsatz

Beim ersten Korvettengeschwader wird seit 2014 das Mehrbesatzungskonzept angewendet. Der Besatzungswechsel wurde auch in Einsätzen bei UNIFIL und Atalanta durchgeführt. Für einen Besatzungstausch werden zehn Tage eingeplant, für die Vorbereitung darauf sind zusätzlich zwei Wochen vorgesehen. Bei Einsätzen mit höherer Intensität ist die gleichzeitige Vorbereitung auf den Besatzungswechsel und Einsatzführung nicht machbar. Die bisher mit dem Besatzungswechselkonzept gemachten Erfahrungen werden aber insgesamt als positiv gewertet. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Integration von Schlüsselpersonal wie Ärzten, Sprachmittler oder Feldnachrichtenkräften in die Besatzung bereits in der Vorbereitung im Heimatland erfolgen muss, dies war beim traditionellen Standardbesatzungskonzept während des Transits in das Einsatzgebiet möglich.

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Heft 7-8/2017

SM-6 voll einsatzbereit

Die Standard-Missile-6 (SM-6) hat dreieinhalb Jahre nach ihrer Einführung in der U.S. Navy die vollständige Einsatzbereitschaft erreicht. Die Lenkwaffe wird von der Firma Raytheon hergestellt und ist als einzige SM-Variante befähigt, Ziele in drei Kategorien zu bekämpfen: konventionelle Luftziele, ballistische Flugkörper und Seeziele. Sie wird aus dem Vertical Launch System gestartet, verfügt über eine Reichweite zwischen 200 und 250 Seemeilen, eine Dienstgipfelhöhe von 34.000 Metern, einer Fluggeschwindigkeit von 3,5 Mach und einen 64 kg schweren Gefechtskopf. Um das volle Potenzial der Waffe auszunutzen, muss das Schiff mit dem AEGIS-Führungssystem in der Version „Baseline 9“ ausgestattet sein.

Einsatzflottille 2

Die Einsatzflottille 2 ist die Heimat der großen Überwassereinheiten der Deutschen Marine mit Stützpunkt in Wilhelmshaven. Auf dem größten Standort der Bundeswehr befinden sich neun moderne Fregatten und acht Versorgungs- und Unterstützungseinheiten mit weitreichenden Fähigkeiten. Die Einsatzflottille 2 wird durch das Marinekommando geführt und gliedert sich in das Kommando, das Marinestützpunktkommando, das 2. und 4. Fregattengeschwader sowie in das Trossgeschwader. Die Einsatzflottille wächst durch den Zulauf der Fregatten der Baden-Württembergklasse auf elf Fregatten auf, ab Mitte der 2020er Jahre sollen die neuen Mehrzweckkampfschiffe (MKS-180) folgen.

Maritime Überwachung aus der Luft - Pollution Control

Mit der Unterzeichnung des MARPOL-Abkommens verpflichtete sich Deutschland dazu die Einhaltung der damit verbundenen Regeln zu überwachen. Ab 1986 wurde diese Aufgabe durch die Bundeswehr für das Bundesministerium für Verkehr wahrgenommen. Derzeit stehen zwei Do-228 NG des Marinefliegergeschwaders 3 mit moderner Sensorik zur Schadstofferkennung im Einsatz.

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heft 6/2017

Randmeerkriegsführung (Teil 2)

Der Schutz von Hafenanlagen ist eine große Herausforderung für die Deutsche Marine. Diese soll die Fähigkeit als Harbour Protection Module in der NATO verfügbar machen. Das Modul soll verlegbar und mobil aufgebaut sein und für einen Hafen bzw. Hafenbereich eine dreidimensionale Sicherheitsarchitektur bereitstellen. Für die Deutsche Marine ergeben sich darüber hinaus weitere Handlungsfelder wie die Beschaffung unbemannter Systeme für die seegehenden Einheiten, Verbesserung der amphibischen Fähigkeiten in enger Kooperation mit dem niederländischen Korps Mariniers, Integration von Laserwaffensystemen oder die Weiterentwicklung von unbemannten Unterwassersystemen.

China und seine Ambition in der Arktis

Die Arktis hat in den vergangenen Jahren verstärkt Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Der Klimawandel bringt Möglichkeiten für die Gewinnung von Ressourcen in diesem Raum. Die Anrainerstaaten der Arktis sind bemüht ihre Interessen zu wahren, auch unter Einsatz von militärischen Mitteln. China obwohl nicht-Arktisanrainerstaat, engagiert sich dort seit langem und definiert sich selbst als nah-arktischer Staat und hat im arktischen Rat Beobachterstatus. China steht auf dem Standpunkt, dass alle Staaten das gleiche Recht hätten, die Ressourcen der Arktis zu nutzen und diese nicht auf die Anrainerstaaten beschränkt sei. Zur Durchsetzung seiner Interessen baut China auch seine Mittel aus, dazu zählt u. a. der Ausbau der Eisbrecherflotte.

Harry Dewolf-Klasse

Die Royal Canadian Navy sieht sich angesichts der sich stark ändernden Bedingungen in der Arktis gefordert, die Kräftepräsenz in diesem Raum zu verstärken. Zu diesem Zweck wird eine neue Offshore-Schiffsklasse, die für den Einsatz in arktischen Gewässern optimiert ist das Arctic/Offshore Patrol Vessel, eingeführt. Die neue Klasse trägt den Namen Harry Dewolf. Insgesamt sollen fünf Schiffe für 4,3 Mrd. Kanadische Dollar (2,8 Mrd Euro) beschafft werden, wobei die Kosten für die Schiffe 2,3 Mrd. Betragen und die restliche Summe für 25 Jahre Wartung anfällt. Eine Option für ein sechstes Schiff ist enthalten, sollten die fünf anderen ohne Kostenüberschreitung geliefert werden. Das Design orientiert sich stark an dem dänischen Svarbad-Küstenwachschiff. Die Schiffe werden eine Länge von 100 Metern, eine Breite von 19 Metern aufweisen und 6.440 Tonnen verdrängen. Das Schiff ist darauf ausgelegt eine ein Meter dicke Eisdecke bei drei Knoten Fahrt brechen zu können.

-hb-

Heft 5/2017

Randmeerkriegführung (Teil 1)

In Zeiten des Kalten Krieges standen sich die beiden deutschen Marinen in der Ostsee gegenüber und waren für die Anforderungen dieses Raumes optimiert. Die Reduzierung der Fähigkeiten der Deutschen Marine, die von den gestrichenen Marinejagdbombern bis zur Außerdienststellung der Schnellboote ohne quantitativ gleichwertigen Ersatz reicht, macht eine Folgebeurteilung nötig. Auch die Beurteilungen in der Multinational Capability Development Campaign ergaben, dass die Mittel und Fähigkeiten zur Randmeerkriegsführung zu stark reduziert wurden. Dies betrifft aber nicht nur Einheiten, sondern auch Führungseinrichtungen und die Verteidigungsfähigkeit gegenüber unkonventionellen Angriffen.

Polska Marynarka Wojenna

Die polnische Marine blickt auf eine wechselhafte Geschichte bis ins Mittelalter zurück. Die wesentliche Herausforderung der jüngeren Vergangenheit stellte der NATO-Beitritt im Jahr 1999 dar. Eine grundlegende Neuorientierung musste konzeptionell, materiell und personell vollzogen werden. Hauptaufgabe ist heute die Verteidigung der Küsten und der vorgelagerten Wirtschaftszone. Der polnischen nationalen Sicherheitsstrategie folgend, wird die Bedrohung vor allem aus Russland wahrgenommen. Polen will aber auch einen Beitrag zu den Eingreifkräften der NATO leisten sowie an UN-mandadierten Einsätzen teilnehmen. Die Ablöse der alten Einheiten, die noch aus der Zeit vor dem Ende des Kalten Krieges stammen, bringt enorme Herausforderungen durch die hohen Kosten mit sich.

Schienenkanonen 

Die U.S. Navy befasst sich seit Jahren mit der Entwicklung von Schienenkanonen (Electromagnetic Railgun - die Beschleunigung der Projektile erfolgt durch ein Magnetfeld; Anm.). Die geringere Geschossmasse und die daraus mögliche höhere Beschleunigung und Zerstörungswirkung im Ziel ist der wesentliche Vorteil der Schienenkanonen gegenüber herkömmlichen Kanonen. Die wesentliche Herausforderung in der Umsetzung liegt bei der Speicherung der Energie, die kurzzeitig eine Entladeleistung von einem Gigawatt liefern muss. Dafür kommen Superkondensatoren in Form von Impulsgeneratoren zum Einsatz.

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Heft 4/2017

NH90 Sea Lion für die Deutsche Marine

Nach dem Erstflug des deutschen NH90 im Dezember 2016 sieht die Marine der Einführung des seit langem erwarteten Nachfolgers für den „Sea King“ entgegen. Die Ausbildung von technischem und fliegerischem Personal hat bereits begonnen. Ende 2019 wird der Hubschrauber ausgeliefert und ab 2022 sollen alle 18 Maschinen verfügbar sein. Ab 2022 soll der SAR-Betrieb mit dem NH90 aufgenommen werden. Die volle Einsatzfähigkeit ist für 2023 geplant. An eine Bewaffnung des Hubschraubers ist derzeit nicht gedacht, abgesehen von Bordmaschinengewehren. Die Aufgaben sind der taktische Transport von Spezialkräften, Verbringung von Soldaten zu Boardingeinsätzen sowie der Personen- und Materialtransport.

Marinehubschrauber der russischen Seekriegsflotte

Speziell für den Kampf gegen US-Boote wurde die Entwicklung der Hubschrauberwaffe in der sowjetischen Marine vorangetrieben. Dabei wurde auf die mit Doppelrotoren ausgestatteten Kamow-Hubschrauber zurückgegriffen. Diese stehen heute noch als Ka-27 und Ka-29 im Dienst der russischen Marine. Mit dem Ka-31R ist eine AEW-Version (Airborne Early Warning; Anm.) mit drehbarem, unter dem Rumpf montierten, Radar verfügbar. Mit dem Ka-52 „Alligator“ wurde diese Palette um einen Kampfhubschrauber erweitert. Dieser soll von Bord der Mistral-Docklandungsschiffe aus eingesetzt werden. Kampfhubschrauber dieses Typs wurden an Bord des Flugzeugträgers Kusnetzow bei der Operation der russischen Seefliegerkräfte in Syrien eingesetzt.

Führungsfähigkeit

Der Bedarf an Kommunikationsmitteln zur Führung der Flotte hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark verändert. Neue technische Möglichkeiten eröffnen neue Optionen. Im Gegensatz dazu hat sich die Vielfalt der Schiffs- und Bootsklassen, der Landeinheiten und Seefliegerkräfte nicht gewandelt. Wesentliche Voraussetzung für die Erfüllung der Forderung nach vernetzter Operationsführung ist eine flexible, interoperable, sichere und zuverlässige Vernetzung mit ausreichender Übertragungskapazität. Dabei ist die Redundanz der Systeme unerlässlich und schließt die Systeme an Land mit ein.

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Heft 3/2017

Historisch Taktische Tagung der besonderen Art

Die 57. Historisch Takitsche Tagung (HiTaTa) fand zwischen 10. und 12. Jänner 2017 statt und widmete sich dem Spannungsfeld zwischen konzeptioneller Überlegung und Realität, der Entwicklung der Deutschen Marine. Dabei reichten die Vorträge vom Tirpitzplan bis zur Gegenwart, wobei der Reichsmarine der Zwischenkriegszeit und der Volksmarine ein eigener Vortrag gewidmet wurde.

Talsohle ist noch nicht durchschritten

Im Rahmen der 57. Historische Taktische Tagung (HiTaTa) der Deutschen Marine hatte der Inspekteur der Marine, Admiral Andreas Krause, Gelegenheit sich direkt an die anwesenden Marineoffiziere zu richten. Er betonte die anhaltenden Herausforderungen für die Marine, die sich vor allem aus dem hohen Einsatztempo ergibt und dass die sicherheitspolitische Lage keine Besserung erwarten lässt. Durch Materialzulauf und die „Trendwende Personal“ ist eine positive Aussicht gegeben. Der Inspekteur sprach sich eindringlich dafür aus, den Weg gemeinsam zu gehen und das Personal auf dem Weg über die gesteckten Grenzen hinweg durch Führungsleistung mitzunehmen.

„Marine - Wartungszentrum“ Tartus

Die russische Marine nutzt seit Jahrzehnten den syrischen Hafen in Tartus als Stützpunkt im Mittelmeer. Seit Beginn der ständigen Präsenz eines russischen Geschwaders im Mittelmeer wurde der Ausbau der Einrichtungen für die russische Nutzung vorangetrieben, wobei das Becken ausgebaggert, ein moderner Schwimmpier errichtet und das Verteidigungssystem „Bastion“ stationiert wurde. Im Jänner 2017 wurde ein Vertrag über die Nutzung des Hafens für 25 Jahre zwischen Russland und Syrien unterzeichnet.

-hb-

Heft 1-2/2017

Die Renaissance der Seeraumüberwachung

Zur Sicherung von Seewegen und der Überwachung der Küstengewässer auch in weit entfernten Seegebieten ist die Verfügbarkeit eines umfassenden maritimen Lagebildes unerlässlich. Die Luftfahrzeuge der Deutschen Marine leisten seit Jahren einen wesentlichen Beitrag mit den Maschinen vom Typ Do-228, die von der Marine für das Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur betrieben werden, ebenso wie mit den P-3C „Orion“. In Zukunft wird für die frühzeitige Erkennung von Bedrohungen ein intelligenter Datenverbund zwischen den verschiedenen Sensoren an Bord von bemannten und unbemannten Systemen eine erhöhte Bedeutung erlangen.

Unbemannte Wasserfahrzeuge

Die Entwicklung unbemannter Wasserfahrzeuge (UWF) schreitet rasch voran und wird von der breiten Öffentlichkeit nur wenig wahrgenommen. UWF werden heute für die Erstellung von topografischen Profilen des Meeresbodens, die Erforschung der Unterwasserwelt, für Wartungsaufgaben auf See sowie bei der Suche nach Wracks genutzt. Ursprünglich wurden sie für den militärischen Gebrauch entwickelt. Ihre militärischen Einsatzbereiche sind u. a. Aufklärung, Minenräumung, Force Protection und Terrorabwehr. Offen sind jedoch Fragen in Zusammenhang mit dem Seerechtsübereinkommen, ob es sich überhaupt um Schiffe handelt, und wenn ja sind es denn Kriegs- oder Staatsschiffe mit ihren besonderen Rechten und Pflichten.

Minenabwehr von morgen

Die kostengünstige und einfach einzusetzende Seemine ist ein geeignetes Seekriegsmittel für die Behinderung des Zuganges zu Seegebieten und hat in jedem größeren Konflikt der letzten Jahrzehnte eine Rolle gespielt. Sonartechnik hat es ermöglicht, dass heute nicht mehr in ein Seeminenfeld eingefahren werden muss, sondern Minen im Vorausbereich des Minenjagdbootes geortet und bekämpft werden können. Autonome Underwater Vehicles können eingesetzt werden, um Minen zu suchen und den Menschen aus dem bedrohten Raum heraus zu halten.

-hb-

 

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