Alleine der Ausruf „Wikinger“ genügte in der Zeit von etwa 750 bis 1100 schon, um überall Angst und Schrecken zu verbreiten. Aber wer waren diese Leute, die auf ihren Raubzügen ganz Europa heimsuchten?
Die Ausstellung auf der niederösterreichischen Schallaburg nahe Melk gibt bis zum 8. November 2015 die Gelegenheit, mehr über diese Krieger aus dem Norden zu erfahren. In enger Kooperation mit dem Swedish History Museum werden die neuesten Forschungsergebnisse über die Wikingerzeit dargeboten und auf ansprechende Art dem interessierten Besucher vermittelt. Dabei wird das Leben der „Nordmannen“ in allen seinen Facetten gezeigt: die Bedeutung der Familie, die nordische Gesellschaft mit Freien und Sklaven, das bäuerliche Leben, die Götterkulte und Begräbnisriten, das einfließende Christentum, die Runenschrift, die Handwerkskunst und vor allem auch der Schiffsbau, der die „vikings“, also die Raubzüge, in dieser umfassenden Dimension erst ermöglicht hatte. Auch mit Mythen wird aufgeräumt, wie dem „Hörnerhelm“, der archäologisch nirgends nachgewiesen werden konnte, sondern sich vielmehr als eine Erfindung Richard Wagners für seinen Ring des Nibelungen herausstellte.
Didaktisch ist die Ausstellung abwechslungsreich gestaltet und für Kinder wie Erwachsene gleichermaßen interessant aufbereitet; man findet kein mühevolles Fortschreiten von Exponat zu Exponat aufgelockert durch Lehrtafeln, sondern vielmehr eine lebendige Ausstellung mit allen didaktischen Hilfsmitteln auf dem neusten technischen Stand. Der informativ und kurzweilig verfasste Ausstellungskatalog ergänzt das Dargebotene und lädt auch zu Hause zur weiteren Auseinandersetzung mit den Wikingern ein. Die Schallaburg ist ohnehin immer einen Ausflug wert, aber für diese Ausstellung lohnt es sich besonders.
Link zur Ausstellung
-stu-
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