International

Hier finden Sie aktuelle Beiträge zu sicherheitsrelevanten Themen aus der ganzen Welt, von anderen Armeen, weiterführende Inhalte mit Bezug zum Militär und Kurzmeldungen zur internationalen Sicherheitspolitik.

07.11.2025

Südkorea: Neuer Schützenpanzer

Hanwha Aerospace präsentierte auf der ADEX 2025 den neuen K-NIFV-Schützenpanzer mit unbemanntem Turm und ausgeprägten Selbstschutzfunktionen.

Das Kettenfahrzeug basiert konzeptionell auf dem Redback, bietet Platz für acht abgesessene Soldaten und kann mit einer 30-mm-Kanone oder einer 40-mm-CT-Waffe bestückt werden. Die Bewaffnung umfasst zudem ein koaxiales MG, eine Dach-Remote-Weapon-Station und einen einziehbaren Panzerabwehrraketenwerfer (Reichweite etwa 8 km). Schutz und Überlebensfähigkeit beruhen auf kombinierter passiver Panzerung, Minenschutz und einem integrierten APS sowie auf KI-gestützter Drohnenabwehr, die Radar-, EO-Sensorik und automatisches Tracking nutzt. Das Design zielt darauf ab, den Anforderungen moderner Gefechtsfelder (Drohnen, EW, Präzisionswaffen) besser zu begegnen und höhere Inlandsanteile in der Fertigung zu erreichen.

-nt-


07.11.2025

Indien: Großprojekt für Amphibienschiffe

Neu-Delhi startet das lange verschobene Programm für vier große amphibische Angriffsschiffe (LPD) neu.

Der Defence Acquisition Council erteilte Ende Oktober die Genehmigung („Acceptance of Necessity“) für das Projekt im Wert von etwa 33.000 Crore Rupien. Die 20.000 bis 25.000 Tonnen schweren Schiffe sollen in Indien gebaut werden und die maritime Schlagkraft sowie Katastrophenhilfe-Fähigkeiten des Staates deutlich ausweiten. Jedes LPD kann bis zu 900 Soldaten, mehrere Hubschrauber und Landungsboote aufnehmen und dient zugleich als schwimmende Kommandozentrale mit moderner C2-Technik.

Die Schiffe werden modular konzipiert, um sowohl amphibische Einsätze als auch humanitäre Missionen und Evakuierungen zu unterstützen. Eine Angebotsrunde ist für 2026 geplant, der Bau soll ab 2027 beginnen. Das erste LPD könnte 2033 in Dienst gehen und Indiens Position als führende Seemacht im Indopazifik nachhaltig stärken.

-nt-


06.11.2025

Südkorea: Hyunmoo-5 „Monsterrakete“

Südkorea hat mit der Hyunmoo-5 seine bisher stärkste konventionelle Bodenrakete vorgestellt, die große Durchschlagskraft gegen unterirdische Ziele bieten soll.

Die straßenmobile Rakete wiegt rund 36 Tonnen, ist etwa 16 Meter lang und kann bis zu acht Tonnen Nutzlast transportieren, womit sie Bunker und Kommandozentralen auf der ganzen koreanischen Halbinsel zerstören kann. Abhängig von der Sprengkopflast beträgt die Reichweite der Waffe etwa 600 km mit der schwersten Nutzlast; die Massenproduktion wurde begonnen und die Einsatzbereitschaft noch vor Jahresende angekündigt. Südkorea sieht die Hyunmoo-5 als Kernstück seiner Abschreckungspolitik und als konventionelles Gegengewicht zu Nordkoreas Nuklear- und Raketenkapazitäten.

-nt-


06.11.2025

China: Ausbau an Grenze zu Indien

China stärkt seine Präsenz entlang der Line of Actual Control (LAC) und modernisiert den Luftwaffenstützpunkt Lhunze in Tibet massiv.

Am 25. Oktober trafen sich indische und chinesische Kommandeure am Grenzübergang Moldo-Chushul zur 23. Gesprächsrunde, um über die Stabilität im Grenzgebiet zu beraten. Währenddessen zeigen neue Satellitenbilder, dass Peking in Lhunze 36 verstärkte Flugzeugunterstände, neue Verwaltungsgebäude und eine verlängerte Start- und Landebahn errichtet hat. Der modernisierte Stützpunkt kann nun moderne Kampfflugzeuge und Drohnen gleichzeitig aufnehmen und deren Schutz und Wartung sicherstellen. Strategisch verkürzt dies Chinas Reaktionszeit entlang der Grenze erheblich. Für Indien stellt die Aufrüstung eine wachsende Herausforderung dar, da Peking so Luftoperationen in großer Höhe schneller und näher an der Front durchführen kann.

-nt-


05.11.2025

Ukraine: Ende der "Golden Hour" auf dem Gefechtsfeld

Auf dem Gefechtsfeld der Ukraine gilt eine der zentralen Regeln der Militärmedizin nicht mehr: die „Golden Hour“.

Jahrzehntelang galt sie als Maßstab. Verwundete müssen innerhalb einer Stunde medizinisch versorgt werden, um realistische Überlebenschancen zu haben. Doch im Russisch-Ukrainischen Krieg ist eine schnelle Evakuierung kaum möglich: Hubschrauber können wegen fehlender Lufthoheit nicht eingesetzt werden, Rettungsfahrzeuge werden gezielt beschossen und durch die ständige Drohnen-Bedrohung gibt es keine sicheren Zonen mehr. Verwundete liegen häufig stunden- oder tagelang im Schützengraben und werden von Kameraden notdürftig versorgt. Unter diesen Bedingungen kann die "Golden Hour" nicht mehr existieren.

Militärische Sanitätsdienste reagieren darauf mit neuen Ausbildungskonzepten, die auf "Prolonged Casualty Care" setzen, der Fähigkeit, Verwundete über längere Zeit stabil zu halten. Dies erfordert mehr medizinisches Wissen der Soldaten vor Ort und die mentale Vorbereitung darauf, dass Hilfe nicht sofort kommt. Auch westliche Streitkräfte, darunter die Deutsche Bundeswehr, bereiten sich auf diesen Wandel vor.

-red-