Am 25. Juni 2025 gab die französische Generaldirektion für Rüstung (Direction générale de l’armement; DGA) bei einer Anhörung der Nationalversammlung bekannt, den neuen Mehrfachraketenwerfer „Foudre“ testen zu wollen.

Die Versuche sollen auf dem Testgelände der Île du Levant stattfinden. Damit reagiert die DGA auf den dringenden Bedarf der französischen Streitkräfte, bis 2027 eine voll einsatzbereite Division mit Tiefenschlagfähigkeiten (Systeme großer Reichweite, um den Gegner in der Tiefe treffen zu können) auszustatten. Entwickelt wurde „Foudre“ vom privaten Unternehmen Turgis & Gaillard auf eigene Initiative, ohne staatliche Finanzierung.

Das System umfasst einen mobilen Werfer, der bis zu sechs präzisionsgelenkte Raketen mit Reichweiten zwischen 75 und 1.000 km verschießen kann. Es ist als sofort verfügbare, souveräne Lösung konzipiert, um eine mögliche Fähigkeitslücke zu überbrücken. Parallel dazu schreitet das langfristige Programm FLP-T (Frappe Longue Portée – Terrestre) voran.

Die DGA betont, dass es sich bei „Foudre“ um eine ergänzende Lösung zu den bereits laufenden Innovationspartnerschaften mit MBDA/Safran und ArianeGroup/Thales handelt. Zwar verfügt das System derzeit noch über kein integriertes Feuerleitsystem oder eigene Munition, doch sollen diese Komponenten in Kooperation mit weiteren Industriepartnern ergänzt werden. Mit den geplanten Tests möchte die DGA die technische Reife und Einsatzfähigkeit des Systems evaluieren. Bis 2030 sollen mindestens 13 neue Systeme eingeführt werden, bis 2035 insgesamt 26.

-red-

Die Slowakei testet derzeit (Stand: Juni 2025) den ferngesteuerten Turm „Mangart“ 25 im Rahmen des NESTOR 25-Projekts.

Der „Mangart“ 25 basiert auf der 25-mm-KBA-Maschinenkanone (Kaliber 25x137 mm) von Rheinmetall und ist für den Kampf gegen Boden- und Luftziele ausgelegt. Integriert ist ein multifunktionales Feuerleitsystem inklusive Autotracker, Ballistikrechner und Echtzeit-Zielverfolgung. Zum ersten Mal kam dieses System nun im scharfen Schuss zum Einsatz. Dabei konnten auch Drohnen erfolgreich aufgefasst und bekämpft werden.

Die Waffenstation war zuvor auf dem Oshkosh JLTV primär als FlaK-Komponente integriert worden, in der aktuellen Konfiguration steht jedoch die Bekämpfung von Bodenzielen im Vordergrund. Die Plattform „Wolf“ 4x4 ist ein MRAP-ATV (mine-resistant ambush protected all terrain vehicle) mit 6,7l-Turbodiesel, etwa 1.000 Kilometer Reichweite und 3.800 kg Nutzlast. Die Slowakei erweitert so ihre Fähigkeiten im Bereich leicht gepanzerter Wirkungsträger mit Mittelkaliberwaffen.

-red-

Am 24. Juni 2025 unterzeichnete das niederländische Verteidigungsministerium während des NATO-Industriegipfels in Den Haag einen Vertrag für die Lieferung von 20 bemannten sowie unbemannten „Hermeline“ für den Einsatz in der Ukraine.

Die hybride Kleinfahrzeugpalette umfasst derzeit ein unbemanntes Bodenfahrzeug (UGV), ein Quad und ein Side-by-Side Buggy. Letzterer ist in den Ausführungen 4x4 oder 6x6 verfügbar. Alle Modelle sind modular aufgebaut und werden durch einen dieselelektrischen Hybridantrieb angetrieben – was ihnen die Möglichkeit zum lautlosen Fahren bietet. Silent Move & Silent Watch gelten als Alleinstellungsmerkmal in Frontnähe.

Elektrisch sollen die „Hermeline“ Distanzen von 100 km auf der Straße sowie 50 km in schwerem Gelände zurücklegen können. Durch die Kombination mit einem Dieselantrieb würden die Fahrzeuge jedoch Reichweiten bis 1.200 km erzielen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt laut dem Hersteller Rheinmetall 90 km/h. Je nach Konfiguration der Achsen sind Nutzlasten von 50 bis 1.000 kg möglich. Eine Fernsteuerung ermöglicht autonome Operationen. Die Auslieferung an die Ukraine soll im ersten Quartal 2026 stattfinden.

-red-

Am 24. Juni 2025 gaben die japanischen Streitkräfte den ersten Testabschuss einer Kurzstrecken-Boden-Boden-Rakete vom Typ 88 auf dem Shizunai-Luftabwehr-Schießplatz auf Japans nördlichster Hauptinsel Hokkaido bekannt.

Die Übungsrakete wurde auf ein unbemanntes Boot ca. 40 Kilometer vor der Südküste abgefeuert. Etwa 300 Soldaten der 1. Artilleriebrigade der Bodenselbstverteidigungsstreitkräfte nahmen an der Übung teil. Aufgrund von Platzmangel und Sicherheitsbedenken hatte Japan Raketentests bisher auf dem Gebiet der Vereinigten Staaten sowie in Australien durchgeführt. Der erste Test auf eigenem Boden unterstreicht Japans Bestreben nach einem selbstständigem Militär und der Entwicklung von Gegenschlagsfähigkeiten als Abschreckung gegen Chinas zunehmend aggressive Marineaktivitäten in den regionalen Gewässern.

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Auf der Paris Air Show (16. bis 22. Juni 2025) unterzeichneten Vertreter von Thales und Boreal das Abkommen einer neuen Langstrecken-Loitering Munition (Munition Télé-Opérée – Longue Portée; MTO-LP1).

Die Loitering Munition ist für das Bekämpfen von Zielen auf großer Distanz optimiert. Mit einer Reichweite von mehrerer hundert Kilometer, die technisch erhöht werden könnte, ist das System für den Einsatz durch zwei Bediener in weniger als 30 Minuten ausgelegt. Bis zu zehn Effektoren können gleichzeitig für koordinierte Operationen abgefeuert werden. Die Nutzlast ist plattformunabhängig, wodurch Transport, Lagerung und andere logistische Anforderungen reduziert werden.

Erste Flugtests sind für den Sommer 2025 geplant. Im Jahr 2026 soll das MTO-LP mit einer jährlichen Produktion von 1.000 Sprengköpfen einsatzfähig sein. Ein Jahr später folgen Upgrades zur Integration von Funktionen, verbesserten Missionsprofilen sowie verschiedene Effektoren für militärische Langstreckenangriffe. Frankreich forciert die Stärkung seiner technologischen Basis im Verteidigungsbereich durch die Entwicklung solch souveräner Langstreckenmunition.

-red-