• Veröffentlichungsdatum : 31.08.2017
  • – Letztes Update : 28.08.2017

  • 2 Min -
  • 403 Wörter

Ingenieurbüro Glückauf

Eberhard RÖSSLER

Das deutsche U-Bootkonstruktionsbüro in Blankenberg und Halberstadt

154 Seiten, 18 x 25,5 cm, gebunden, viele SW-Fotos und Grafiken

€ 24,--

ISBN: 978-3-7637-6292-7

Bernard und Graefe in der Mönch Verlagsgesellschaft mbH,

Bad Neuenahr-Ahrweiler, 2016

Das deutsche U-Bootkonstruktionsbüro in Blankenberg und Halberstadt

Eberhard Rössler ist ein Experte im Bereich der deutschen U-Bootwaffe, er reiht zu der Vielzahl von einschlägigen Veröffentlichungen nun ein neues Werk hinzu, das sich mit dem Ingenieurbüro Glückauf (IBG) auseinandersetzt. Das IBG, das nur ca. 1 ½ Jahre bestand, finalisierte die Konstruktion der U-Boot-Typen XXI, XXIII, XXIV, die Kleinst-U-Boote Seehund, Biber und Molch und entwarf mehrere neue U-Bootprojekte. Ebenso wurden die erforderlichen Planungen und Bestellungen für den Bau der neuen U-Boote in Stahlbauwerken, Sektions-. und Montagewerften durchgeführt.

Über die Arbeit des IGB liegen nur wenige Unterlagen vor, da diese vor der Besetzung durch US-Truppen von der deutsche Seite, bei  US-Luftangriffen vernichtet wurden. Es bestehen jedoch Vernehmungsprotokolle führender Mitarbeiter der Marinerüstung und der Kriegsmarine sowie Schreiben zwischen Marinedienststellen und Werften und andere relevante Quellenaufzeichnungen in den Archiven, die für das vorliegende Buch ausgewertet wurden.

U-Boottypen

Das für den Bau der U-Boottypen XXI und XXIII verantwortliche Konstruktionsbüro sollte möglichst ungestört von den alliierten Luftangriffen arbeiten können und wurde deshalb in den Kleinstädten Blankenburg und Halberstadt im Harz etabliert. Dort wurden die Konstruktionsarbeiten im September 1943 aufgenommen. Bereits im Dezember waren die Konstruktionszeichnungen für die Typen XXI und XXII finalisiert, in weiterer Folge wurde die Fertigstellung dieser Boote unterstützt. Im Frühjahr zählte das IBG 650 Mitarbeiter, die sich fortan auch mit der Planung des Typs XXVI befassten. Nach der alliierten Landung in der Normandie im Juni 1944 wurde das Schwergewicht auf die Kleinst-U-Boote verlegt.

Nach der deutschen Niederlage interessierten sich die Alliierten sehr für die Unterlagen der IGB, konnten jedoch auf Grund der umfassenden Zerstörungen bzw. Vernichtung durch Luftangriffe primär nur auf die ehemaligen Mitarbeiter und deren Expertise zurückgreifen. Besonders forschte die US Navy nach den Plänen für den Typ XXVI. Die Erkenntnisse aus dem Typ XVIII wurden auch bei der Konstruktion des ersten US-U-Bootes mit Atomantrieb der USS Nautilus genutzt. Auch die Sowjets bauten mit Hilfe erbeuteter Pläne und festgenommener Konstrukteure eine Gesamtrekonstruktion des Typs XXVI als Projekt 616 in Leningrad nach.

Das vorliegende Buch gewährt detaillierten Einblick in die Arbeiten des IBG wobei die vielen Bilder und Konstruktionszeichnungen den Gesamteindruck sehr positiv abrunden. Das Buch ist jedem Leser mit näherem Interesse an der deutschen U-Bootentwicklung im Zweiten Weltkrieg zu empfehlen.

-hb-

 

Ihre Meinung

Meinungen (0)