• Veröffentlichungsdatum : 27.04.2016
  • – Letztes Update : 29.04.2016

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Mobiles Rettungszentrum der Medical Task Force EUBG

mb


Das Mobile Rettungszentrum der Medical Task Force der EUBG 2016-2 kann jederzeit weltweit aufgebaut werden und ist mit einem Kreiskrankenhaus vergleichbar.

„Wenn sie (die Soldaten; Anm.) sich verletzen, dann gehen sie in die Ambulanz. Nur sind die Wartezeiten bei uns nicht so lange!“ (Oberfeldarzt Dr. Becker, Bundeswehr)

Mobiles Rettungszentrum

Die Medical Task Force der EU Battlegroup 2016-2 besteht unter anderem aus einem Mobilen Rettungszentrum der Role 2 Plus. Dieses kann weltweit jederzeit aufgebaut werden und ist mit einem Kreiskrankenhaus vergleichbar. Mobil heißt jedoch nicht, dass man den Standort kurzfristig verlegen kann. Dafür ist das System nicht ausgelegt. Voll aufgebaut umfasst die Medical Task Force weit über 100 Container (etwa 200 mit den Transportcontainern). Der Einsatz kann bis zu zwölf Monate dauern. Danach sollte eine ortsfeste Einrichtung zur Verfügung stehen.

Aufbau

Zum Aufbau benötigt man schweres Pioniergerät wie Kräne und Bagger. Der Untergrund muss flach sein und darf eine Neigung von zwei Grad nicht überschreiten. Bevor es jedoch an den Aufbau geht, muss ein Plan erstellt werden. Dieser wird anhand eines Computerprogrammes angefertigt. Das Aufstellen dieser Einrichtung, die je nach Bedarf modulartig zusammengestellt ist, dauert etwa sieben Tage. Erste chirurgische Maßnahmen sind bereits innerhalb von sechs Stunden möglich. Die erste Einrichtung, die funktionstüchtig gemacht wird, ist der Schockraum. Danach folgen alle anderen Facheinrichtungen. „Die große Herausforderung ist, das Material für dieses Mobile Rettungszentrum an jeden Ort der Welt zu bringen, wo es benötigt wird“, sagt Oberstarzt Fritz Stoffregen, Kommandeur des Sanitätsregimentes 2 der Bundeswehr.

Einrichtungen

Das Rettungszentrum der Medical Task Force verfügt über die Möglichkeit, alle Facheinrichtungen eines Krankenhauses abzubilden. Diese werden nach Einsatz und Bedarf beurteilt. „Wir befinden uns hier im Schockraum. Hierher werden die verletzten Soldaten eingeliefert, stabilisiert, primär untersucht. Dann wird im Team mit den Chirurgen entschieden, wie die Weiterversorgung bis zum Facharzt geplant und durchgeführt wird“, sagt Oberstarzt Dr. Marcus Nolte, der Klinische Direktor des Mobilen Rettungszentrums. Danach wird der Patient geröntgt. Das macht ein konventionelles Röntgengerät im Röntgencontainer. Von hier aus wird der Verletzte direkt in den Operationsraum (Operationscontainer) gefahren und chirurgisch versorgt.In weiterer Folge gibt es vom Intensivcontainer bis zur Bettenstation alle Einrichtungen eines Krankenhauses.

Team

Die Medical Task Force der EUBG 2016-2 setzt sich aus über 400 deutschen, österreichischen und tschechischen Soldaten zusammen, wobei Deutschland die Führung inne hat. Im Mobilen Rettungszentrum arbeiten 142 Soldaten, davon 27 Ärzte. „Die österreichischen und tschechischen Kameraden sind in alle Bereiche des Rettungszentrums bestens integriert wie OP, CT, Labor, Pflege, Notfallaufnahme oder im Bereich der medizinischen Evakuation. Das funktioniert unter anderem deswegen so gut, weil Medizin auf der ganzen Welt gleich betrieben wird“, so Nolte. Die Deutsche Bundeswehr verfügt über drei Mobile Rettungszentren.


European Spirit 2016

-mb- 

 

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