Militärische Auszeichnungen 1935-1945

Der Autor zeigt eine ungewöhnliche Herangehensweise an das Thema der deutschen militärischen Auszeichnungen. Das Buch ist in zehn Kapiteln unterteilt: Rüsten für den Krieg; Neue Waffen für neue Taktiken, Stellvertreterkrieg und Täuschungen, Polen, der Angriffskrieg beginnt, Blitzkriege und Blitzsiege, das Jahr der großen Offensiven, Überdehnung an allen Fronten, Luftholen für das gewaltige Finale, die Kriegswalze läuft auf Deutschland zu, überall auf dem Rückzug. Nach einer kurzen historischen Einleitung der Kapitel, werden die Auszeichnungen und Abzeichen angeführt, die damit in Zusammenhang stehen.

Dem Autor gelingt dadurch, die oftmaligen Fragen des wann-warum-wofür eine Auszeichnung gestiftet wurde, klar aufzuzeigen. Der Versuch die Stiftung einer Auszeichnung mit historischen Gegebenheiten in Verbindung zu bringen, ist als gelungen zu bewerten. Dadurch können viele Fragen zur Entstehung und Gültigkeit von Auszeichnungen nicht nur für einen Historiker beantwortet werden. Neben der Datierung und Entschlüsselung historischer Fotos, können sich insbesondere die Ausstatter von heutigen Filmen und Theaterstücken wertvolle Hinweise aus diesem Werk zu holen. Jede Auszeichnung ist nach dem gleichen Schema karteimäßig vorgestellt: Auszeichnungstyp, Datum der Verordnung (Stiftung) Veröffentlichungen, Verleihungsvoraussetzungen und Anzahl der Verleihungen. Die Auszeichnungen sind farbig dargestellt, teilweise auch mit Etuis und immer mit der Verleihungsurkunde. Fotos von Trägern der Auszeichnungen vermitteln die praktische und reale Trageweise. Abbildungen der Rückseite sind nur selten vorhanden, ebenso Detailaufnahmen. Auch exakte Typenunterschiede der verschiedenen Erzeugerfirmen und Perioden werden nicht behandelt. Diese Mängel sind aber vertretbar. Es gibt zahlreiche andere Publikationen, denen derartige Details zu entnehmen sind. Das Buch schließt mit einem sehr bemerkenswerten Anhang ab. Diesem sind neben Angaben zu Entwürfen, und Produktionen, auch Erläuterungen zur Präsidialkanzlei des Führers und der Leistungsgemeinschaft deutscher Ordenshersteller, Ausführungen zur Verleihungspraxis, der Trageweise, der feierlichen Übergabe einer Auszeichnung und der Übersendung angeschlossen. Gerade dieser Anhang stellt ein nur selten dargestelltes Umfeld des deutschen Auszeichnungswesens dar. Insbesondere aufgrund dieses Anhangs, handelt es sich um ein sehr gelungenes Werk.

-pes-