• Veröffentlichungsdatum : 16.03.2016
  • – Letztes Update : 14.12.2017

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Wehrtechnik

2016

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Über dieses Magazin

Wehrtechnik ist das deutschsprachige Fachmagazin für Sicherheits- und Verteidigungstechnik und wird im Zweimonatsrhythmus herausgegeben.

Neben Entwicklern und Nutzern von militärischem Gerät spricht die Wehrtechnik die Entscheidungsträger in Ämtern, Streitkräften und der Industrie an, die die Weichen für die zukünftigen Beschaffungen für Streitkräftebasis, Heer, Luftwaffe, Marine oder Sanitätsdienst in der Bundeswehr und anderen Streitkräften stellen.

Schwerpunkt für die Verbreitung der Wehrtechnik sind die deutschsprachigen Länder. Die Druckauflage liegt bei ca. 13.500 Exemplaren je Ausgabe.

Heft 2/2016

Multidimensionales Sicherheitstraining wird immer wichtiger

Cyberattacken auf internationale Organisationen, das gefürchtete Blackout oder einfach nur gut dargestellte Phising-Mails im privaten Bereich - jeder ist gefordert, sein Abwehrbewusstsein und seine Aufmerksamkeit zu schulen. Bei der „Armed Forces Communications&Electronics Association“ (AFCEA) werden neben den Streitkräften auch Blaulichtorganisationen für diese Art von Angriffen organisationsübergreifend vorbereitet. Um realitätsnahe Szenarien nachzubilden und personelle Ressourcen weitestgehend zu schonen, wird mit geeigneten Automaten und moderner Simulationssoftware in Cyber-Security-Trainings speziell auf „Situational Awareness“ der zivilen und militärischen Organisationen eingegangen. Dabei sind sowohl Hardware als auch Software flexibel untereinander austausch- bzw. erweiterbar und bilden mit dem LVC-Training (Live-, Virtual- und Constructive-Training) das Rückgrat diverser Schulungen. Diese werde vor allem von Unternehmen mit kritischer Infrastruktur besucht bzw. abgehalten. Das Ergebnis soll nicht nur eine substanziell verbesserte Bedrohungsabwehr der angesprochenen Unternehmen bringen, sondern auch eine ständige Weiterentwicklung der eingesetzten computergestützten Simulation (IT-Industrie).

 

Perspektiven der Modellbildung und Simulation

Einmal jährlich findet an der Universität der Bundeswehr in der Reihe „Modellbildung und Simulation M&S“ ein zweitägiger Workshop statt: Vortragende und Publikum setzen sich intensiv mit den Themen der „Simulation in der Ausbildung zur Analyse und Verbesserung logistischer Prozesse“ und „Verteilte und gekoppelte Simulation: Lösungsansätze und offene Fragen“ auseinander. Dabei wird unter anderem auch Wert auf eine ausgewogene Mischung aus Wissenschaft und Praxis gelegt. Im zuletzt abgehaltenen Workshop wurde besonders auf eingesetzte Simulationssysteme und auf relevante Erfordernisse seitens Forschung und Entwicklung eingegangen. Die Teilnehmer schätzen bei diesem jährlichen Meeting den offenen Gedankenaustausch mit Vertretern aus Bundeswehr, Industrie und Forschung.

 

„Fit to Fight together with multinational Partners“- Die Flugabwehrraketengruppe 61

Immer weniger europäische Staaten sind imstande, gut funktionierende nationale Abwehrkräfte gegen ausländische Terrorzellen zur Verfügung zu stellen. Deswegen wird auch seitens der Deutschen Bundeswehr auf internationale Zusammenarbeit mit EU bzw. NATO-Partnern gesetzt. Größtes Augenmerk wird dabei auf die Leistungsfähigkeit der Einsatzkontingente leichter Fliegerabwehrsysteme (leFlaSys) gelegt. Als Trägersystem dient der „Wiesel 2“, der Waffenträger „Ozelot“ ist mit „Stinger“-Lenkflugflugkörpern ausgestattet. Zusätzlich steht mit zwei „Modular, Automatic and Network capable Targeting and Interception Systems“ (MANTIS) ein weiteres Abwehrsystem für die Flugabwehrraketengruppe 61 (FlARakGrp 61) zur Verfügung. Vervollständigt wird das Ganze mit dem vielfach erprobten Sensor Luftraumüberwachungsradar (LÜR), der zuletzt im Jahr 2015 beim G7-Gipfel in ELMAU erfolgreich eingesetzt wurde.

Der Schwerpunkt für FlaRakGrp 61 und seine leFlaSys wird 2016 auf Überlebensfähigkeit des Moduls, Optimierung des Luftlagebildes und bessere Möglichkeiten zu Electronical Warfare gelegt. Wesentliche Erfahrung wurde mit der Teilnahme an der Übung „Silver Arrow 2015“ gewonnen. Erkenntnisse aus der Übung sollen gemeinsam mit lettischen, niederländischen und österreichischen Fliegerabwehr-Kräften umgesetzt werden. Die Beteiligung an der Übung „EURAD 2015“ führte zur Einsicht, dass MANTIS ein außergewöhnlich gutes System zum Schutz von Feldlagern ist, das auch international große Anerkennung findet.

Die FlARakGrp 61 wird weiterhin eine große Rolle beim Fähigkeitentransfer der Flugabwehr vom Heer zur Luftwaffe spielen. Dabei soll der multinationale Ausbau von Kontakten zu anderen ausländischen Fla-Kräften gefördert und mit gemeinsamen Übungen vertieft werden.

 

Moderne Flugzeugbewaffnungen für Europas Luftwaffen - die Kill-Zonen verschieben sich

Der in westlichen Staaten vertretene Ansatz für ein Luft-Luft-Gefecht oder einen Luft-Boden-Angriff ist es, den Gegner zu detektieren und zu bekämpfen bevor dieser  eigene Kräfte erkennt. Darauf ausgerichtet und technisch hochwertig ausgestattet sind auch die Kampfflugzeuge „McDonnell Doulas F22“ oder „McDonnell Douglas F35“.

Dem westlich geprägten Zugang steht die vornehmlich russische Sichtweise entgegen: Dort argumentiert man, dass die heutigen westlichen Superflieger zwar technisch sehr aufwendig und daher auch teuer sind, aber aufgrund der Forderungen nach „Stealth“-Fähigkeit konstruktionsbedingt nur relativ wenige z.B. Luft-Luft-Lenkwaffen (4 - 6) mitführen können. Wegen hoher Kosten ist daher auch die Stückzahl an Flugzeugen im Westen geringer. Die russischen Kampfflugzeuge können hingegen bis zu zwölf Lenkwaffen pro Flugzeug zum Einsatz bringen und sind technisch einfacher und daher billiger.

Sind die Waffen westlicher Kampfflugzeuge abgefeuert, sind sie leichte Beute. Das hat zumindest Boeing erkannt und der „United States Air Force“ (USAF) ein Upgrade für 400 Kampfflugzeuge des Typs „McDonnell Douglas F15C“ unterbreitet, welches die Bestückung mit 16 Lenkwaffen ermöglichen soll.

-ik-

Heft 1/2016

Internationale Zusammenarbeit der Gruppe Panzertruppen im Amt für Heeresentwicklung

Im Artikel werden die Gesamtkonzeption der militärischen Verteidigung Deutschlands und ihre Bündnisfähigkeiten erläutert. Im Speziellen wird auf Kooperationen mit den Niederlanden und Polen eingegangen. Dies betrifft vor allem die Weiterentwicklung der Ausbildung im Grundbetrieb, welche einen ressourcenschonenden bzw. effizienzsteigernden (gemeinsamen) Einsatz als Ziel haben. Dabei gilt es, Synergien zu nutzen und Interoperabilität zu stärken. So hat die bisherige Ausbildungskooperation zwischen Deutschland und den Niederlanden mit gegenseitigen Unterstellungen der 11. Luftbeweglicher Brigade (NLD) und der Division Schnelle Kräfte (DEU) sowie dem Beschicken des Divisionsstabes aus beiden Nationen einen vorläufigen Status erreicht, der weiter ausgebaut werden soll.

Gemeinsam mit Polen wurden Maßnahmen zur Ausweitung gemeinsamer Übungstätigkeiten gesetzt, die im Wesentlichen auf die wechselseitige Unterstellung von Truppenteilen hinzielen (POL PzB mit Leopard 2 A5 wird DEU PzGrenBrig zugeordnet). Außer der „Army Cooperation Group“, die aus Vertretern beider Heeresstäbe besteht, soll auf Basis lehrgangsgebundener Kampfpanzerausbildung die Zusammenarbeit fortgesetzt werden. Das verlangt naturgemäß großen administrativen Aufwand und organisatorisches Geschick. Es kann erwartet werden, dass man im Bereich der Ausbildung und in der Vermittlung von Fachwissen im multinationalen Umfeld bald solche Erfolge erzielt, die eine Übernahme des Systems für weitere bi-/multinationale Ausbildungskooperationen begünstigen.

Erläuterungen zur Beendigung der Nutzung des Leopard 2 und des französischen Kampfpanzers Leclerc bzw. die Bemühungen von Deutschland und Frankreich zur Entwicklung einer Nachfolgegeneration von Landkampfsystemen ab 2030 werden ausführlich dargestellt. Den Schwerpunkt bildet das Vorhaben „Main Ground Combat System“ (MGCS). Bis Sommer 2017 soll eine System-Konzeptstudie entwickelt werden, die den Kooperationsweiterbestand zwischen den beiden Ländern ermöglicht. Sogenannte Tripartitegespräche zwischen Deutschland, Frankreich und Großbritannien bilden nicht nur eine gute Plattform zum internationalen Informations- und Erfahrungsaustausch, sondern bringen auch Einblicke in Ansätze zur Konzeptharmonisierung oder zur Abstimmung von Ausrüstung. Die Erhöhung des Fähigkeitenspektrums der Panzertruppe (vor allem der Kampfpanzer gegen gepanzerte Kräfte) soll vorangetrieben werden.

Gedanken- und Informationsaustausch wird mit dem U.S. Army Maneuver Center of Excellence (USMANCoE) in Fort Benning betrieben. Die Resultate daraus werden analysiert und, soweit umsetzbar, in bestehende Konzepte integriert. Abschließend werden die Haupttätigkeiten der „Combat Development Working Group (CDWG) hinreichend beschrieben, welche aus den 18 Nutzerstaaten der Leopard-Fahrzeugfamilie besteht und nationenübergreifende Synergien und konzeptionelle Ausrichtung des Geräts weiterentwickelt.

 

Kampfstadt Schnöggersburg: Ab 2018 übt die Bundeswehr Krieg in Hütten und Palästen

40km von Magdeburg entfernt entsteht derzeit der größte urbane Übungsraum der Bundeswehr. Es soll eine Trabantenstadt mit der dazugehörenden Infrastruktur (Gebäude, Flugplatz, U-Bahn, Kanalisation, Fabrik, Hochhäuser, Armenviertel, Flusslauf, Sakralbauten, usw.) entstehen. Die Kosten dafür werden auf ca. 120 Millionen Euro beziffert, die Bauzeit soll ungefähr 8 Jahre betragen. Der Spatenstich erfolgte im September 2012, ein teilweiser Übungsbetrieb soll 2018 beginnen.

Die Einsatztruppen der Bundeswehr sollen dort in „Military Operations in Urban Terrain“ (MOUT) geschult werden. Dazu gehört der Häuserkampf und Objektschutz genauso, wie das Absetzen von Fallschirmjägern.

Auch Armeen von Mitgliedsstaaten der EU oder der NATO sollen gemeinsam mit der Deutschen Bundeswehr dort trainieren. Diesbezügliche Anfragen gibt es bereits, man erwartet unter anderem die häufig in Deutschland übenden Niederländer, aber auch von den befreundeten Polen und Österreichern werden Verbände zu Übungen anrücken.

Wer ein solches Projekt in Angriff nimmt, braucht nicht lange auf politische Gegner zu warten. Neben der angeblich starken Verzahnung von Rüstungskonzernen mit der Bundeswehr wird von der SED-Nachfolgepartei „Die Linke“ auch der eigentliche Zweck des Ganzen massiv bezweifelt. Die genannte Partei unterstellt der Bundeswehr, dass nicht nur für Auslandseinsätze, sondern vor allem für Einsätze zur Aufstandsbekämpfung im Inland trainiert würde.

 

CBRN-Detektion: Investitionen, die sich lohnen

Veränderte Einsatzbedingungen verlangen veränderte Maßnahmen. Vor allen Dingen dort, wo chemische Kampfstoffe auch von nicht staatlichen Gruppen (Taliban, IS,…) verwendet werden.

CBRN-Detektion ist ein Hilfsmittel, das bei der Entdeckung, Identifizierung und Klassifizierung von BC-Kampfstoffen eingesetzt wird. Das mobile Detektionssystem kann nicht nur die Konzentration vieler gasförmiger bzw. flüssiger Verbindungen analysieren, sondern wird auch als wirksames Warnungs- und Reaktionsmittel genutzt. Das äußerst robuste (tragbare) Gerät kann sowohl im Einzelbetrieb als auch als integriertes System verwendet werden.

Das Modell „Rapid“ bewerkstelligt die Stand-Off-Erkennung (gleichzeitige Detektion) von chemischen Substanzen in Echtzeit auf bis zu 5 km Entfernung. Es kann auch in Hubschraubern oder Drohnen installiert werden. Für 16 als gefährlich eingestufte chemische Kampfstoffe und mehr als 80 Industriechemikalien ist RAPIDplus das Mittel der Wahl.

Das Enhanced Environmental Mobile Mass Spectrometer (E2M) kann als Standardausrüstung für die Vor-Ort-Identifizierung von unbekannten Flüssigkeiten und organischen Substanzen in allen Einsätzen verwendet werden. Überdies bieten die beschriebenen Geräte den Vorteil untereinander kombiniert zu werden. So wurde beispielsweise darauf geachtet, sie nahezu ohne Aufwand in bestehende Netzwerke zu integrieren (All-In-One-System, Sprengstoffdetektion, Strahlungsüberwachung, u. v. m.). Sämtliche Detektionsgeräte sind leicht handhabbar und werden von Bruker Daltonik GmbH entwickelt, hergestellt und vertrieben.

 

Kühle Füße in heißer Umgebung - Der Kampfstiefel für heiße Klimazonen im Wandel der Zeit

Weitreichende politische Veränderungen (ab ca. 1990) bedingten in der Deutschen Bundeswehr (BW) ein Umdenken in den Vorbereitungen diverser Auslandseinsätze. War die BW bis dorthin überwiegend im mitteleuropäischen Bereich tätig und hatte dafür die übliche Ausrüstung genügt, so ergaben sich mit Beorderungen in Wüstengebiete (Mali, Somalia) und in schroffes, gebirgiges Gelände (z.B. nach Afghanistan) massiv veränderte Ansprüche an den wohl am meisten strapazierten Gegenstand: dem Kampfstiefel.

Der „alte“ Stiefel war mit einer Sohle ausgestattet, bei deren Erwärmen sich die Verklebung löste. Die Weiterentwicklung richtete man an der Fußbekleidung der Deutschen Feuerwehr aus. Das Resultat daraus ergab zwar einen robusten Stiefel, der jedoch aufgrund eines geänderten Sohlenprofils einige Anpassung an Temperatur und Verwindungssteifigkeit aufwies, aber wenig Tragekomfort bot und zudem recht schwer war.

Für die Bundeswehr stellte sich somit die Herausforderung einen völlig neuen Kampfstiefel zu entwickeln, der allen örtlichen Gegebenheiten angepasst sein sollte. Dabei kamen vermehrt moderne, leichtere Materialien zum Einsatz. Man bedachte die in Wüstengebieten vorherrschenden Temperaturunterschiede zwischen Tag/Nacht, die Einsinktiefe in Sand, usw. Der Wasserdichtigkeit wurde besonderes Augenmerk geschenkt. Auch in Wüsten gibt es Niederschläge und zuweilen heftige Gewitter. Natürlich achtete man ebenfalls auf den Abtransport von Schweiß, deshalb wurde ein Membranfuttermaterial ausgewählt. Mit der Entwicklung einer verbesserten verschleißarmen, rutschhemmenden Sohle wurde der neue Ausrüstungsgegenstand von der Truppe getestet, als sehr gut befunden. Inzwischen ist er in der Bundeswehr weit verbreitet.

-ik-

Heft 6/2015

Sensorik für den Spähwagen „Fennek“: Von der ersten zur dritten Generation

Im aktuellen Auslandseinsatz der Deutschen Bundeswehr in Mali werden die niederländischen Fahrzeuge vom bewährten deutschen Spähwagen „Fennek“ abgelöst. Angesichts solcher Horrorszenarien wie der Anschläge von Paris wird bei der Ausstattung der Spähwagen besonderes Augenmerk auf die Aufklärungsfähigkeit gelegt. Für den Einsatz in Mali waren Adaptierungen der derzeitigen Beobachtungs- und Aufklärungsausstattung I (BAA I) notwendig geworden, um Aufgaben der bodengebundenen Aufklärung zu erweitern. Das soll mit dem Einbau der Beobachtungs- und Aufklärungsausstattung „Next Generation“ (BAA NG) verbessert werden.

Vorteile bringt vor allem die bessere Auflösung der Farbkamera. Dadurch wird eine beachtliche Reichweitensteigerung sogar bei eingeschränkter Sicht und Dunst erzielt. Zusätzlich sind verbesserte Ortungen von getarnten Objekten und ihre Entfernungsbestimmung möglich. Die dritte Generation der „Fennek“ Beobachtungs- und Aufklärungsausstattung wird von verschiedenen Teilstreitkräften der Bundeswehr verwendet. Der Einsatz in Mali wird die Belastbarkeit des neuen Aufklärungssystems zeigen.

„MEAT-C-IED“ - Verpasste Chance oder richtungsweisendes Pilotprojekt?

Das alternative Konzept zur Truppenausbildung „Mobiles Einsatz- und Ausbildungsunterstützungsteam - Counter Improvised Explosive Device“ (MEAT-C-IED) wurde vor vier Jahren in der Deutschen Bundeswehr eingeführt.

 Dabei stand die Frage: „Wie kommt die richtige Ausbildung zur richtigen Zeit an die richtige Zielgruppe?“ im Mittelpunkt. MEAT-C-IED besteht aus Soldaten, die Kernelemente des Auftrages beherrschen, mit dem benötigten Material zur geforderten Ausbildung ausgestattet und mobil sind. Solche Unterstützungsteams kamen an den Truppenschulen Munster und Hammelburg sowie an der Marinetechnikschule in Kramerhof/Stralsund und am Zentrum für Kampfmittelbeseitigung in Stetten zum Einsatz. Somit konnte die Ausbildung an Truppenteilen mit besonderen Ansprüchen intensiviert werden. Es zeigte sich, dass MEAT-C-IED innerhalb der Deutschen Bundeswehr eher ein „Geheimtipp“ war. Das Konzept wird nun mit einem Team in Stetten weitergeführt. Das System gilt als Vorbild für andere Waffengattungen.

Die Gruppe Weiterentwicklung spezialisierter Marinekräfte des Seebataillons

Mit der Indienststellung des Seebataillons wurde gleichzeitig die Gruppe „Weiterentwicklung der Spezialisierten Kräfte der Marine“ (GrpWESpezKrM) ins Leben gerufen. Im Artikel werden Hierarchien und Prozesse dargestellt, die die Zusammenarbeit einzelner Abteilungen des SpezKrM mit anderen militärischen Organisationen bedingen. Auf Verbandsebene wird nach Finalisierung eines Einsatzes bzw. einer Übung mit einer internen Diskussion „Lessons Identified /Lessons Learned“ abgeklärt, ob Verbesserungen notwendig sind und wie diese umgesetzt werden können. Resultate aus solchen Abschlussbesprechungen können ein Überdenken von bereits gut geschulten Techniken notwendig machen. So sollen künftige Fehler weitgehend vermieden werden.

Zehn Jahre U212A

Der Weg von U206A zu U212A über das lernende U-Boot Geschwader zur internationalen Kooperation

Der Vergleich „David gegen Goliath“ kommt einem beim Betrachten der Abbildung U206A neben dem Riesen U212A sofort in den Sinn. Das Kennenlernen des Gerätes und das Umgehen mit neuen Abläufen sind immer eine Herausforderung. Bereits gemachte Erfahrungen können zwar teilweise übernommen werden, bedürfen jedoch einer Modifizierung. In Kooperation mit dem Marinefliegergeschwader 3 in Nordholz wurden Übungen abgehalten und anschließend evaluiert. Fehler werden so sichtbar, Abläufe und Prozesse verständlich dargestellt. Resultate daraus fließen in die Ausbildung am Simulator ein. Somit können Taktiken verfeinert werden. In budgetär prekären Zeiten wird auf internationale Kooperationen bzw. Synergien mit Partnern besonders geachtet. Mit der Indienststellung der U-Boote des zweiten Loses und verschiedener Neuerungen beginnt ein neuer Lernprozess.

-ik-

Heft 5/2015

Die Zukunft des „Tornados“ mit ASSTA 3.1

Kurz beschrieben ist ASSTA 3.1 (Avionic System Software Tornado in Ada) ein Rundumerneuerungsprogramm für 83 „Tornados“ der Deutschen Luftwaffe. „Ada“ bezeichnet eine spezielle Computersprache, in der die Software geschrieben wurde. Es werden unter anderem Verbesserungen an Selbstschutz, Datenfunk, Wirkmitteln und  Darstellungen von Einsatzszenarien beschrieben, die umgesetzt werden sollen. Damit kann der „Tornado“ noch ein gutes Jahrzehnt in Stand gehalten werden. Bei gründlicher Systempflege ist das Flugzeug weiterhin ein guter Partner für NATO-Einsätze und sollte seine Verpflichtungen bzw. Teilnahmen an Hochwertübungen bravourös absolvieren.

 

Schweiz: BODLUV - bodengestützte Luftverteidigung

In der Schweiz erkennt man einen Wandel der Bedrohungslage für die Fliegerabwehr und reagiert darauf: Mit BODLUV (bodengestützte Luftverteidigung) wurden Planungen zur Erneuerung der gesamten Schweizer Fliegerabwehr bereits 2014 abgeschlossen. Die Zuweisung neuen Geräts wie der 35-mm- Fliegerabwehrkanone (Flab) und der mobilen Lenkwaffensysteme „Rapier“ und „Stinger“ soll bis 2017 beantragt werden. Damit keine Lücke im Objektschutz entsteht, ist beabsichtigt, die Nutzungsdauer der 35-mm- Flab bis 2025 zu verlängern. BODLUV soll auch eine Voraussetzung für die integrierte Luftverteidigung sein. Damit verbunden wäre ein Taktisches Zentrum, welches mit dem Operationszentrum der Luftwaffe enger zusammenarbeiten müsste. Diesen Herbst wird bereits über Systemlieferanten bzw. Beschaffungsvorbereitungen für BODLUV entschieden.

Exploitation - Erster Schritt bei Anschlagsauswertung und Netzwerkbekämpfung

Das bei der Bundeswehr übliche Vorgehen zur Auswertung eines Anschlages im Ausland wird dargestellt. Vor allem den Bemühungen diese Anschläge zu verhindern, wird große Beachtung geschenkt. Verschiedene Ebenen der Auswertung bringen Struktur in den Ablauf. Antworten über den Hergang eines Attentats können Experten des „Weapons Intelligence Team“ (WIT) geben. Zudem wird besonderes Augenmerk auf jede Art von Informationsgewinn gelegt. Daher wird der Bericht eines WIT als elementarer Teil für die Arbeit im Einsatzgebiet angesehen.

STANDCAM Erprobungsträger - Ein Beispiel für projektbegleitende standardisierte Querschnittstechnologie

Das „Standard Decoy for Camouflage Materials“ (STANDCAM) stellt ein standardisiertes Gerät dar. Mit ihm können häufig auftretende fahrzeugspezifische Probleme verschiedener Nationen ausgetestet und analysiert werden. Das Fahrzeug kann sowohl als Rad- als auch als Kettenfahrzeug eingesetzt werden und liefert fahrzeugtypische Signaturen im Millimeterwellen- und Infrarotbereich. Das durch die „Wehrtechnische Dienststelle für Schutz- und Sondertechnik“ (WTD 52) aufgebaute funktionierende Signaturmanagement konnte erfolgreich getestet werden. Neue Ideen und Verbesserungen im Hinblick auf STANDCAM werden ständig geprüft. So wird sichergestellt, dass stets die neuesten Produkte für die Bundeswehr oder die Industrie zur Verfügung stehen.

-ik-

 

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