• Veröffentlichungsdatum : 16.03.2016

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  • 371 Wörter

Schlagkraft und Professionalität

Claus Helmhart

Als Kommandant des Jägerbataillons Oberösterreich blicke ich auf eine erfolgreiche Übung zurück und auf viel Anerkennung, die die Soldaten des Verbandes und ich von verschiedenen Seiten und Überprüfenden während bzw. auch nach der Übung bekommen haben.

Es erfüllt mich mit Stolz, Kommandant eines Milizbataillons zu sein, das bereits in der Vergangenheit mehrfach bewiesen hat, dass die Miliz Wort hält und zur Stelle ist, wenn sie gebraucht wird. Es erfüllt mich mit Freude zu sehen, dass die Miliz motiviert und leistungsbereit ihren Auftrag erfüllen kann, aber auch, dass die Akzeptanz und die damit einhergehenden Synergien mit dem Berufskader deutlich gestiegen sind.

Was wir in der letzten Übung jedenfalls deutlich gesehen haben, ist eine weitere Erhöhung von Schlagkraft und Professionalität durch die Verschränkung mit „Mob-Scheinbesitzern“ aus dem Berufskader an entscheidenden Positionen des Verbandes. Es ist für den Dienst im Bataillon unabdingbar, ein guter Soldat zu sein und sich zu seinem Bataillon und seinem Auftrag zu bekennen. Die Kameradschaft zwischen Miliz und Berufsheer wird wesentlich sein bei der Neuausrichtung des Bundesheeres zu mehr Anerkennung in der Gesellschaft, zu mehr Selbstbewusstsein aller österreichischen Soldaten, aber auch für eine echte physische Stärkung des Bundesheeres durch Waffen, Gerät und Personal.

Mein Ziel ist es mit dem Jägerbataillon Oberösterreich regional zu handeln und vor allem in Oberösterreich zu schützen und zu helfen, aber stets global zu denken und die Notwendigkeit eines leistungsfähigen Bundesheeres im europäischen Kontext überall dort zu kommunizieren, wo ich als Führungskraft im zivilen Leben Gelegenheit dazu habe.

Dennoch besteht ständiger Diskussions- und Abstimmungsbedarf. Die Miliz ist kein Ersatzheer bzw. kein Lückenfüller. Die Milizjägerbataillone sind Partner der präsenten Kräfte, die es gut auszubilden, gut auszurüsten, die es aber auch entsprechend zu entlohnen gilt. Die Aufrechterhaltung der Autarkie und des vorhandenen Know-hows der selbstständig strukturierten Miliz sowohl hinsichtlich Bewaffnung, Einsatzunterstützung und Führungsunterstützung ist dabei eine Voraussetzung.

Im JgBOÖ gibt es viele Soldaten, die im Zivilberuf Führungsfunktionen ausüben und dabei die universell gültigen Grundsätze militärischen Denkens und Handelns mit Erfolg anwenden. Dieser offensichtliche, gemeinsame und gegenseitige Nutzen sowohl für Wirtschaft und Gesellschaft als auch für das Militär muss Antrieb sein, um dem Bundesheer zu geben, was es verdient hat: Mittel, Stärke und Selbstbewusstsein.

Übung des Jägerbataillon Oberösterreich zum "Schutz kritischer Infrastruktur" 2015.


Oberstleutnant Claus Helmhart ist Kommandant des Jägerbataillon Oberösterreich.

 

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