• Veröffentlichungsdatum : 29.03.2016
  • – Letztes Update : 05.02.2018

  • 25 Min -
  • 5031 Wörter

Operation im Alpenvorland - Teil 1

Claudia Reichl-Ham, Andreas Stupka, Jörg Aschenbrenner

Feldmarschallleutnant Jansa wollte hier 1938 dem Einmarsch Hitlers entgegentreten, General Spanocchi stellte das Alpenvorland und das Donautal in den 1970er-Jahren in den Mittelpunkt seiner Überlegungen zur Raumverteidigung. Einer wagte die Operation in der Praxis - Napoleon im Dritten Koalitionskrieg von 1805. Ein Versuch zur Beurteilung der operativen Bedeutung des österreichischen Alpenvorlandes - von den Franzosenkriegen bis zum Kalten Krieg.

Der zentraleuropäische Raum ist durch den mächtigsten Fluss der Region, die Donau, besonders geprägt. An ihren Ufern finden sich die großen Ballungsräume, die Wirtschaftszentren und die herausragenden kulturellen Errungenschaften aller Epochen. Die Lebensader Zentraleuropas ist mit einer Gesamtlänge von 2 857 Kilometern der zweitlängste Fluss Europas. Etwa die Hälfte ihrer Strecke legt die Donau bis Budapest in diesem Raum zurück. Aufgrund ihrer hohen Fließgeschwindigkeit wird sie den Gebirgsflüssen zugeordnet, dennoch ist sie beinahe über ihre gesamte Länge schiffbar und damit ein bedeutender wirtschaftlicher Faktor.

Die Donau entspringt im deutschen Schwarzwald und durchquert den südbayrischen Raum, um bei Passau/Engelhartszell in das österreichische Alpenvorland einzutreten. Sie schmiegt sich in ihrem Verlauf an die alten und harten Gesteinsschichten der Böhmischen Masse an, die von Norden nach Österreich hereinragt und das gesamte Mühl- und Waldviertel ausfüllt, um dann steil zur Donau hin abzufallen. Hügelig und von tiefen Gräben in Nord-Süd-Richtung durchschnitten, stellt diese Landschaft für große militärische Verbände eine Einschränkung in der Beweglichkeit dar. Lediglich im Strudengau und ab Melk hat sich der Strom durch die Böhmische Masse hindurchgefressen, fließt im Engtal der Wachau bis hinunter nach Mautern und tritt dort in das Tullner Feld aus.

Das südlich gelegene Alpenvorland bietet breite Ansatzmöglichkeiten, verengt sich aber bis nach St. Pölten hin trichterförmig. Der südlich der Donau liegende Teil der Böhmischen Masse (der Dunkelsteiner Wald und die Neustadtler Platte) ist ebenso zerfurcht wie das Waldviertel und engt daher die Bewegungsfreiheit ein. Erst nach St. Pölten weitet sich der Raum in das südliche Tullner Feld, das im Norden von der Donau und im Süden von den letzten Alpenausläufern, dem für große Verbände schwer gangbaren Wienerwald, begrenzt wird. Aber auch im Raum südlich der Donau gibt es ab der österreichischen Grenze zu Bayern Hindernisse in Gestalt der Gebirgsflüsse, die von den Alpen her in die Donau entwässern.

Wurde der mächtige Grenzfluss Inn übersetzt, werden größere Truppen-bewegungen durch den undurchdringlichen Kobernaußerwald, eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Mitteleuropas, an den Verlauf der Donau gezwungen. Im Nordosten bis zur Donau bilden die anschließenden Erhebungen des Hausrucks eine Barriere, die überwunden werden muss, um in das Flachland der Welser Heide zu gelangen. Dort allerdings bietet der Traun-Fluss ein mächtiges Hindernis, das sich für einen Verteidiger hervorragend als Widerstandslinie eignet. Bereits die napoleonischen Truppen hatten hier Schwierigkeiten, sich gegen die österreichisch-russische Nachhut durchzusetzen, was im Gefecht bei Lambach zum Ausdruck kam. An dieser Linie wollte auch Feldmarschallleutnant Jansa dem Angriff Nazi-Deutschlands entgegentreten, was militärisch durchaus erfolgversprechend gewesen wäre - allerdings wurde diesem Ansinnen von politischer Seite damals eine Absage erteilt.

Hat ein Angreifer die Traun erfolgreich übersetzt, so stellt sich ihm mit den Flüssen Enns und Steyr eine weitere schwierige Aufgabe, da ihre Ostufer höher liegen als jene im Westen und sich daher gut für eine Verteidigung gegen einen Westgegner eignen. Zur Verteidigung gegen die Franzosen im Dritten Koalitionskrieg wurde in diesem Raum daher das Gefecht um Steyr ausgetragen. Ab dieser Flussbarriere wird der Raum eng - in der Eisenwurzen schieben sich die Kalkvoralpen relativ nah an die Donau heran und gehen bis zu ihren Ufern in das hügelige Mostviertel über.

Die Flüsschen Ybbs und Erlauf sowie das allgemein kupierte Gelände bieten sich als Verteidigungsstellung an - und zwar beidseitig: Auch ein Gegner aus dem Osten mit der Absicht, in den bayrischen Raum vorzustoßen, muss diesen Pfropfen durchstoßen, um größeren Heereskörpern eine entsprechende Beweglichkeit zu ermöglichen. Im Dritten Koalitionskrieg wurde hier verteidigt, es entspann sich das Gefecht um Amstetten. Vor allem aber lag in diesem Raum eine der bedeutendsten österreichischen Verteidigungsstellungen während der Zeit des Kalten Krieges: die Schlüsselzone 35 gegen einen Angreifer aus dem Osten.

Das Alpenvorland weitet sich ab St. Pölten wieder aus und lässt im südlichen Tullner Feld einen breiten Ansatz zu, allerdings nur bis in den Raum St. Andrä/Wördern, während das stark zerfurchte Gelände des Wienerwaldes eine weitere Barriere bildet. Daher ist einerseits die Stadt Wien von Westen her gut geschützt, andererseits muss für einen Angriff aus dem Osten dieses zerfurchte Gelände erst durchstoßen werden, um sich dann für einen weiteren Ansatz nach Westen neu formieren zu können. So wurde beispielsweise der Wienerwald vom Anführer der osmanischen Heere 1683, Kara Mustafa, als ausreichendes Hindernis für einen überraschenden Angriff der kaiserlichen Truppen zum Entsatz von Wien beurteilt. Er unterschätzte lediglich den Einsatz der ortskundigen Jäger und Förster. Mit ihrer Hilfe gelang es den Kaiserlichen viel rascher als geplant, den nördlichen Wienerwald zu durchstoßen und die Türken überraschend zu schlagen.

Im Dritten Koalitionskrieg wurden die österreichisch-russischen Truppen bei Mautern über die Donau zurückgenommen. Die Franzosen schoben Truppen mit Schiffen nach, gingen bei Spitz an Land und wurden geschlagen. Dennoch bietet sich die Übersetzung der Donau bei Krems an, um an ihren nördlichen Ufern relativ einfach das weiträumige Flachland des Tullner Feldes für einen Angriff auf Wien von Norden her zu nutzen. Nachteilig für die Zeit vor der Regulierung der Donau im Tullner Feld war ihre weitläufige Aulandschaft und die dadurch bedingte Unüberwindbarkeit für große militärische Verbände zwischen Krems und Wien. Es war daher rechtzeitig zu entscheiden, ob südlich oder nördlich des Donaustromes angegriffen werden sollte, da ein Zusammenwirken über die Donau hinweg über weite Strecken nicht möglich war.

Im Dritten Koalitionskrieg lag Wien nach dem Rückzug der kaiserlichen Truppen nördlich der Donau dem Eroberer ohne nennenswerte Verteidigung zu Füßen. Für einen Gegner ist die Einnahme der Hauptstadt immer das erstrebenswerte Ziel. Sie bildet das Nervenzentrum des Landes und sie hat symbolischen Wert. Und gerade Wien war die Hauptstadt Zentraleuropas, der Sitz der Kaiser, das Zentrum des mächtigen Habsburgerreiches, für die Osmanen der „Goldene Apfel“, den es zu pflücken galt, sowie ein Angelpunkt von großer strategischer Bedeutung.

Ab Wien durchfließt die Donau das Wiener Becken, um bei Pressburg/Engelhartstetten den österreichischen Raum zu verlassen und in die Ungarische Tiefebene einzutreten. Der Besitz Wiens bildet daher für den Angreifer aus dem Westen das Tor zum südosteuropäischen Raum, das damit aufgestoßen ist. Ebenso gilt dies für den Angreifer aus dem Osten, der mit der Inbesitznahme des Eckturmes des westlichen Europas das Tor nach Böhmen und Bayern geöffnet hatte. Allerdings bedarf es ebenso eines Durchstoßens des nördlichen Wienerwaldes, um das südliche Tullner Feld als Aufmarschraum zu gewinnen. Die strategische Bedeutung ergibt sich im Raum Wien aus dem Durchbruch der Donau zwischen den Alpen und den Karpaten, die wie ein Hufeisen die Große Ungarische Tiefebene umschließen.

Eine Umfassung Wiens aus dem Osten gestaltet sich von Norden her umständlich, da sich das Massiv der Inneren Westkarpaten und der March-Fluss als schwer zu überwindende Hindernisse erweisen. Der Angriff aus dem Süden allerdings gelingt nur entweder auf der Donau oder mit einem Durchstoßen des südlichen Wiener Beckens. Dem Angreifer aus dem Osten stellen sich dabei südlich der Donau der Neusiedlersee und das Leithagebirge hintereinander gestaffelt als starke Barriere entgegen. Er wird auf die zwei Durchlässe der Brucker und der Ödenburger Pforte kanalisiert. Im Zweiten Weltkrieg wurde an dieser Linie Pressburg-Leithagebirge-Wiener Neustadt der so genannte „Südostwall“ errichtet, um ein Eindringen in das südliche Wiener Becken aus der Ungarischen Tiefebene heraus abzuwehren - allerdings wenig erfolgreich. Auch die östlichsten österreichischen Verteidigungsstellungen während des Kalten Krieges waren hier zu finden. Ihre Bunkeranlagen sind teilweise noch heute zu besichtigen (vgl. TD-Heft 4/2015, S. 294f.).

Bei einem Angriff aus dem Osten mit dem Ziel, in den bayrischen Raum vorzustoßen, muss zunächst die Barriere des Wienerwaldes genommen werden. Die Einnahme der Stadt Wien fällt dabei als zwingende Notwendigkeit weg, weshalb an ihr vorbei gestoßen werden bzw. eine Umfassung und ihre Einnahme im Nachhinein angestrebt werden kann. Eine solche Umfassung bietet sich entlang der leistungsfähigen Verbindung von Baden über das Helenental nach Alland und weiter - dem Verlauf der A21 folgend - in das Tullner Feld an. Eine weitere günstige Stoßmöglichkeit eröffnet sich durch das breiter ausgelegte Triestingtal über die Wasserscheide bei Kaumberg hinunter in das Traisental. Von dort kann in den Raum St. Pölten vorgestoßen und das gesamte südliche Tullner Feld kontrolliert werden. Ab hier geht der zuvor beschriebene mühsame Weg weiter über den Pfropfen Amstetten und die Erlaufstellung Richtung Westen. In der Endphase des Zweiten Weltkrieges war es daher gerade das so genannte „Traisendreieck“ im Raum Kaumberg-Gerichtsberg, wo das letzte Mal nachhaltig verteidigt wurde.

Zusammenfassend lassen sich demzufolge von Westen her beginnend folgende verteidigungsgünstige Räume erkennen, die für einen Angreifer aus Osten oder Westen ein Durchstoßen des Donautales ver- bzw. behindern können:

  1. der Raum des oberösterreichischen Alpenvorlandes mit Inn, Hausruck und Traun, den wir anhand der Verteidigungsplanungen Österreichs gegen Nazi-Deutschland näher beleuchten wollen;
  2. der Raum Lambach-Enns-Steyr, der im Rahmen des Dritten Koalitionskrieges von 1805 betrachtet wird;
  3. der Raum Amstetten und die Erlauf-Stellung, die als Schlüsselstellung der Verteidigung Österreichs im Kalten Krieg im Rahmen des Raumverteidigungskonzeptes eine besondere Rolle gespielt hatte;
  4. der Wienerwald und das Leithagebirge, deren besondere Bedeutung in der Endphase des Zweiten Weltkrieges einer näheren Erläuterung unterzogen werden sollen.

Die Betrachtungen erfolgen im historischen Ablauf.

Napoleon erobert Wien - Der Dritte Koalitionskrieg

Strategische Ausgangslage
Da Frankreich unter Napoleon, der sich 1804 zum Kaiser der Franzosen gekrönt hatte, eindeutig auf eine Vorherrschaft in Europa hinarbeitete, formierten Österreich und Russland eine Allianz. England schloss sich diesem Bündnis angesichts der Bedrohung durch Napoleon, der für den Herbst 1805 eine Invasion des Inselstaates plante, an. Erzherzog Carl, ein vehementer Gegner dieses Feldzuges, 1) wurde großteils entmachtet, erhielt jedoch den Befehl über die Armee in Italien, wo man den Hauptangriff erwartete. Die Armee in Deutschland stand unter dem nominellen Befehl von Kaiser Franz II./I., die tatsächliche Führung oblag dem Generalquartiermeister, Feldmarschallleutnant Karl Mack von Leiberich. 2)

Für die Verbündeten überraschend stieß Napoleon, der seinerseits ein Bündnis mit Bayern geschlossen hatte, in einem schnellen Vormarsch mit der Hauptarmee an den Rhein vor. 3) Die Truppen Erzherzog Carls in Italien beabsichtigte er nur durch ein schwächeres Kontingent zu binden. Nach dem Überqueren der Donau überraschte er Mack, der noch auf russische Verstärkung wartete, mit einem von David Chandler als „manoeuvre sur les derrières“ (Angriff im Rücken des Gegners, Einkreisung) bezeichneten Umfassungsmanöver, schloss ihn bei Ulm ein und zwang ihn am 17. Oktober 1805 zur Kapitulation.4)

Die unter dem Kommando von General Michael Kutusow stehende 1. Russische Armee, die über Galizien und Schlesien nach Mähren und durch Niederösterreich und Oberösterreich bis an den Inn vorgestoßen war, kam zu spät. Zudem hatte der weite Marschweg die Kampfkraft der russischen Truppen stark gemindert. So mussten sich diese gemeinsam mit der österreichischen Armee wieder zurückziehen, um sich mit den nachrückenden russischen Truppen zu vereinigen und erst dann dem Gegner zu stellen. Diese Vereinigung zu verhindern und Kutusow noch vor Wien zur Schlacht zu zwingen, war das strategische Ziel Napoleons.

Vom Inn bis zur Traun
Kutusow befahl am 26. Oktober 1805 den Rückzug vom Inn über Lambach, Wels, Linz und Ebelsberg bis zur Enns, da dort seiner Ansicht nach eine bessere Verteidigung möglich war. In Wels war nach Beratungen mit Kaiser Franz beschlossen worden, dass die russischen Truppen den Franzosen hinter den südlichen Nebenflüssen der Donau eine Reihe von hinhaltenden Gefechten liefern sollten, um sich anschließend in die Brückenkopfbefestigungen in Mautern an der Donau zurückzuziehen. 5)

In Verfolgung der sich zurückziehenden Truppen stieß Napoleon mit der Hauptarmee nach Braunau vor. Von dort marschierten die französischen Truppen in Richtung Ried im Innkreis und wurden am 30. Oktober bei Mehrnbach von österreichischer Kavallerie in ein Gefecht verwickelt. 6) Da es Marschall Murat rasch gelang, die auf den Höhenzügen postierte Reiterei zurückzuwerfen, wurde der Vormarsch der Franzosen kaum behindert. Kämpfe der österreichischen Nachhut in Gaspoltshofen ermöglichten jedoch der kaiserlichen Armee bei Lambach den geordneten Rückzug über die Traun. Obwohl es den Österreichern gelang, die Brücke über die Traun in Brand zu stecken, ließ sich Napoleon nicht am Übersetzen hindern. Er überquerte den Fluss mit Booten unterhalb von Lambach und zwang die gegnerische Nachhut zum Rückzug nach Kremsmünster. 7) Das Tal der Traun stellt sich am Anfang des 19. Jahrhunderts in seiner gesamten Länge als etwa Nord-Süd verlaufendes Bewegungshindernis von hohem Sperrwert dar. Unterhalb von Gmunden durchbricht der Fluss zunächst in einem Engtal die Endmoräne des eiszeitlichen Traungletschers und durchfließt tief eingeschnitten das Alpenvorland bis in den Raum Lambach. Zwischen Lambach und Wels erweist sich eine bis zu 60 Meter hohe und rund fünf Kilometer lange Geländestufe am Ostufer als besonders bewegungshemmend. Im Unterlauf von Wels bis zur Mündung in die Donau erstrecken sich breite Aulandschaften.

Brücken waren damals nur spärlich vorhanden. So weist die Urmappe der Zweiten Landesaufnahme, die in Oberösterreich zwischen 1823 und 1830 erfolgte, zwischen der Mündung und dem Traunsee lediglich sechs Brücken aus - in Ebelsberg, Wels, Lambach, Stadl
(-Paura), nahe dem Traunfall und in Gmunden. Dem stehen heute allein 22 Straßenbrücken auf demselben Flussabschnitt gegenüber.

Während die Übergänge in Gmunden und beim Traunfall im besonders sperrgünstigen Gelände liegen, bot sich für einen Hauptstoß die Überschreitung der Traun bei Lambach an. Hier stand neben einer leistungsfähigeren Brücke auch eine Alternative bei Stadl in unmittelbarer Nähe zur Verfügung. Darüber hinaus ist ein Übersetzen der Traun mit Booten nur im Becken von Lambach erfolgversprechend. Der südliche Begleitstoß dürfte nach dem Fall von Lambach über Traunfall Richtung Losenstein geführt worden sein.

Nachdem der Inn bald aufgegeben worden war und die Hausruckhöhen von den Franzosen rasch in Besitz genommen werden konnten, war an eine nachhaltige Verteidigung an der Traun nicht mehr zu denken, weshalb richtigerweise der ostseitig überhöhten und daher verteidigungsgünstigen Stellung an Enns und Steyr der Vorzug zu geben war. Die französischen Truppen jener Zeit waren ausschließlich auf den Angriff hin ausgerichtet gewesen, sollten sie doch die Ideen der Französischen Revolution nach Europa hinaustragen und damit die Vormachtstellung des französischen Einflusses festigen.

Ihre Ausrüstung entsprach daher den Gegebenheiten von Angriffsoperationen mit starken, gut ausgebildeten Verbänden an Sturmpionieren, die mit Booten ausgerüstet Flusshindernisse rasch zu überwinden vermochten und in der Lage waren, Pontonbrücken für die zügige Übersetzung der Hauptstreitmacht zu gewährleisten. Es verwundert daher nicht, dass es den Franzosen gelang, an den Flüssen Inn und Traun entsprechenden Druck auf die im Rückzug begriffenen Truppen der Österreicher und Russen auszuüben und den Ausbau einer nachhaltigen Verteidigung zu verhindern.

Von der Traun an die Enns

Nach der Erzwingung des Traunüberganges rückte Napoleon mit dem Gros seiner Armee zunächst bis an die Enns vor und teilte sie dort in drei Gruppen: Das IV. und V. Korps und die unter seinem Kommando stehenden Garden nahmen die Verfolgung der Russen in Richtung
St. Pölten auf, das III. Korps unter Marschall Louis-Nicolas Davout sollte zum Schutz der rechten Flanke über Waidhofen-Gaming-Lilienfeld und durch den Wienerwald nach Wien marschieren. 8) Das II. Korps unter General Auguste de Marmont sollte das Korps von Feldmarschallleutnant Maximilian Friedrich Freiherrn und Reichsgrafen von Merveldt verfolgen. Letzterer hatte sich von den Russen getrennt, um sich der Italien-Armee Erzherzog Carls anzuschließen, und marschierte über Lambach, Kremsmünster und Steyr, wo er am
3. November die Enns überschritt, in Richtung Leoben.9)

Um ein rasches Übersetzen der Franzosen über die Enns zu verhindern und die Grande Armée an der Ennslinie zu stellen, zerstörten die Verbündeten alle Brücken über den Fluss. Die französische Vorhut überschritt die Enns jedoch bei Losenstein in Verfolgung jener österreichischen Truppen, die sich bei Großraming aufhielten. Nach heftigen Gefechten in der Stadt Steyr und Feuergefechten über die Enns hinweg gelang es den napoleonischen Truppen, den Fluss bei Steyr zu überqueren. Dies und ein weiterer Angriff der Franzosen bei Ennsdorf veranlassten Kutusow zur endgültigen Aufgabe der Ennslinie. Denn bereits am 3. November war der Großteil der verbündeten Truppen nach Sankt Pölten abmarschiert.

Ziel der Franzosen war es, mit dem Gros der Armee entlang des Alpenvorlandes südlich der Donau direkt nach Wien vorzustoßen und mit Teilen ein Zusammenwirken der aus dem italienischen Raum einfließenden österreichischen Kräfte Erzherzog Carls mit der in Richtung Nordosten abziehenden österreichisch-russischen Armee zu verhindern. Es war also die Südflanke abzudecken und das fliehende Korps Merveldts zu schlagen, bevor es sich mit den aus dem Süden heranrückenden Kräften vereinigen konnte. Die Hauptmacht allerdings musste an Kutusow dranbleiben, um ihm keine Möglichkeit zur Reorganisation zu geben und eine Verteidigungsstellung zu beziehen. Kutusow war sich dessen bewusst und versuchte daher, den Gegner zu verzögern, um die Truppen über die Donau nehmen zu können. Dies gelang teilweise durch das Gefecht um Amstetten am
5. November 1805, wodurch sich die Hauptmacht der österreichisch-russischen Truppen bei Mautern geordnet über die Donau zurückziehen konnte.

Wenngleich die Aulandschaft am Unterlauf der Enns weit weniger ausgeprägt war als an der Traun, ergaben sich an der markanten Hochterrassenkante am Ostufer gute Verteidigungsmöglichkeiten. Da auch hier Brücken selten waren - zwischen Enns und Steyr gab es zu diesem Zeitpunkt keine - bot sich für den Hauptstoß der Ennsübergang in Steyr an. Dies umso mehr, weil Napoleon die Situation aus dem Zweiten Koalitionskrieg bekannt gewesen sein muss, da hier 1800 jener Waffenstillstand vereinbart wurde, der letztlich zum Frieden von Lunéville führte. Die Beibehaltung der Stoßrichtung der südlichen Marschkolonne ostwärts Losenstein führt über Großraming geradewegs in die Voralpen, was sich aus der Verfolgung des sich zurückziehenden Verteidigers ergab.

Hier stellt sich die Frage, welche Führungsmittel und  -unterlagen Napoleon zur Verfügung hatte. Die Kartenblätter der Ersten Landesaufnahme der Österreichisch-ungarischen Monarchie (1764 bis 1787) wurden aus Gründen der Geheimhaltung nie gedruckt. Sie standen nur der obersten militärischen Führung in je zwei handgezeichneten Exemplaren zur Verfügung. Die Zweite „Franziszeische“ Landesaufnahme begann erst 1806. Napoleon verfügte daher wohl kaum über Detailkarten des österreichischen Kriegsschauplatzes im Dritten Koalitionskrieg. Topografische Information konnte nur über Kundschafter (Aufklärer), „Spione“ oder Meldereiter in einem nahen Umfeld gewonnen werden. Ein umfassendes topografisches Lagebild war im klein strukturierten Grenzraum des Alpenvorlandes zu den Voralpen zwischen Enns und Erlauf nur schwer zu erhalten.

Die Bewegungslinien beschränkten sich zu dieser Zeit im Wesentlichen auf die Täler. Übergänge zwischen den Talräumen waren spärlich bis nicht vorhanden. Dies erklärt auch den weiteren Vormarsch der Kolonne „de Friant“. Um nicht über das Ennstal völlig ins Hochgebirge kanalisiert zu werden und die allgemeine Vormarschrichtung „Ost“ weiter verfolgen zu können, blieb nur der Übergang von Großraming über Weyer und den Saurüssel ins Ybbstal bei Hollenstein.

Der weitere Vormarsch auf Wien
Am 5. November war es bei Amstetten zu einem Gefecht zwischen den Truppen Murats und der russischen Nachhut unter Generalleutnant Pjotr Iwanowitsch Bagration gekommen, der es trotz hoher Verluste gelungen war, den Vormarsch der Franzosen kurzfristig aufzuhalten.

Die Grande Armée folgte den sich zurückziehenden verbündeten Truppen über Melk nach Sankt Pölten. Generalleutnant Louis Friant und Marschall Édouard Adolphe Mortier erhielten den Auftrag, bei Mariazell die rechte Flanke bzw. bei Krems die linke Flanke zu decken. Marschall Bernadotte marschierte über Waidhofen und Scheibbs in Richtung Sankt Pölten.

Als die Nachhut der Verbündeten unter Merveldt versuchte, sich über das Enns- und Ybbstal zurückzuziehen, um in weiterer Folge mit seinen Truppen nach Wiener Neustadt zu marschieren, um die südliche Flanke von Wien zu decken und die französischen Truppen Davouts bei Neuhaus am Zellerrain am 8. November in weitere hinhaltende Kämpfe zu verwickeln, misslang dies erneut.

Nach der Besetzung und Plünderung von Mariazell rückten die Franzosen über Lilienfeld in Richtung Wien vor, während sich die Österreicher stark geschwächt nach Wiener Neustadt zurückzogen.10)

Unterdessen war Murat am 9. November bis nach Sankt Pölten vorgerückt. Die Aufforderung von Kaiser Franz, bei Sankt Pölten Widerstand zu leisten, um Wien zu retten, ignorierte Kutusow, da er nicht die Absicht hatte, seine Armee deswegen aufs Spiel zu setzen. Er verlegte die gesamte Armee von Mautern an das Nordufer der Donau nach Krems und zerstörte dann die Brücke.11) Am 11. November 1805 kam es zum Gefecht bei Dürnstein-Loiben, wo das von Linz her mit Schiffen bis Spitz sowie auf dem linken Donauufer herangerückte Korps Mortier aufgerieben wurde.12) Diese Niederlage hatte aber keine weiteren Auswirkungen auf den Vormarsch der Franzosen. An ein Festhalten der Donaulinie, wie es im Kriegsrat der Verbündeten vom 4. November beschlossen worden war, sowie an eine Verteidigung Wiens war daher nicht mehr zu denken, denn Tulln war bereits in den Händen der Franzosen und in Zwettl lag eine französische Division.

Als weitere Widerstandslinie hätte sich das Traisental angeboten. Nachdem aber das Nachhutgefecht am Zellerrain verlustreich geendet hatte, musste sich Merveldt vom Feind lösen und nach Wiener Neustadt ausweichen. Kutusow hatte bereits vorher die Donau überschritten und sich bei Dürnstein ein Gefecht mit Marschall Mortier geliefert. Damit standen zwischen Mariazell und dem Donautal keine Kräfte des Verteidigers mehr, und der Weg nach Wien war für Napoleon offen.

 

Gefechte im Weinviertel
Am 13. November nahm Napoleon kampflos Wien. Die Grande Armée zog ungehindert in die Haupt- und Residenzstadt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ein und wurde von der Wiener Bevölkerung geradezu neugierig begrüßt. Napoleon selbst bezog für wenige Tage im Schloss Schönbrunn Quartier. 13)

Nachdem aus Italien weitere französische Truppen eingelangt waren, nahm Napoleon die Verfolgung des Richtung Mähren zurückweichenden Gegners mit der Absicht auf, angesichts der fortgeschrittenen Jahreszeit nun eine Entscheidungsschlacht herbeizuführen. Zur Deckung seines Rückzuges gemäß kaiserlichem Befehl ließ Kutusow eine etwa 8 000 Mann starke Nachhut unter Generalleutnant Pjotr Iwanowitsch Bagration, zu der auch die Infanteriebrigade Nostitz-Rieneck gehörte, nach Hollabrunn marschieren, wo diese nach einem beschwerlichen Marsch von Hadersdorf am Kamp über Groß-Weikersdorf am Mittag des 15. November kurz vor der Vorhut Marschall Joachim Murats eintraf. Bagration sollte die Straße zwischen Hollabrunn und Schöngrabern so lange sperren, bis das Hauptkontingent Mähren sicher erreicht hatte. Johann Nepomuk Graf Nostitz-Rieneck fiel dabei die Aufgabe zu, mit seinen Husaren sowie einer Abteilung des Peterwardeiner Grenzinfanterieregimentes Nr. 9 das Vorfeld gegen Hollabrunn zu sichern. 14)

Als sich die französische Vorhut unter General Horace François Bastien Sébastiani dem Ort näherte, zog sich Bagration nach Schöngrabern zurück. Nostitz-Rieneck, der vor dem Ort postiert war, wurde in einem Gespräch mit Murat und Sébastiani von einem angeblichen Waffenstillstand zwischen Österreich und Frankreich in Kenntnis gesetzt, wobei es sich allerdings um eine Täuschung handelte, und zog sich daraufhin ebenfalls nach Schöngrabern zurück. Er wurde dafür später, trotz Fürsprache Kutusows, mit einem 24-stündigen Profosenarrest bestraft mit der Begründung, dass ihm „die Verschlagenheit des Feindes, dem kein Mittel zu heilig ist“, 15) bekannt gewesen sein musste und er sich wie Feldmarschallleutnant Karl Joseph Fürst von Auersperg an der Taborbrücke 16) habe täuschen lassen. In der Folge aber drehten die Russen und Österreicher den Spieß um. Sie brachten nun ihrerseits mit der Ankündigung eines Waffenstillstandes die Franzosen zum Stehen, wobei es sich allerdings ebenfalls um ein Täuschungsmanöver handelte. Auf Rückfrage Murats bei Napoleon durchschaute dieser die List und befahl den sofortigen Angriff.

Am 16. November 1805 kam es zu einem Gefecht bei Schöngrabern, Hollabrunn und Suttenbrunn. Die Franzosen blieben zwar nach beiderseitigen schweren Verlusten (Russen 3 000 Mann, darunter 1 800 Kriegsgefangene; Franzosen 2 000 Mann) und nach fast völliger Zerstörung der drei hart umkämpften Orte Herren des Schlachtfeldes, Bagration aber hatte seinen Auftrag erfüllt: Der Rückzug der Armee Kutusow nach Mähren und die Vereinigung mit der nachrückenden russischen Armee Buxhöwden und den österreichischen Kontingenten konnten nicht mehr verhindert werden. 17) Am 2. Dezember 1805 kam es zur Schlacht bei Austerlitz (Slavkov u Brna), der so genannten Dreikaiserschlacht, an der vor allem Franzosen und Russen beteiligt waren und die mit einem glänzenden Sieg Napoleons endete. 18)

Conclusio

Die obige Darstellung zeigt deutlich, dass die Verzögerungsoperationen nur in den letzten Phasen, zunächst bei Amstetten - wo allerdings nur eine sehr kurzfristige Verzögerung eintrat - und dann beim Gefecht bei Schöngrabern, Hollabrunn und Suttenbrunn, die den Rückzug der Armee Kutusow nach Mähren und die Vereinigung mit der nachrückenden russischen Armee Buxhöwden und den österreichischen Kontingenten zur Folge hatte, erfolgreich waren. Die übrigen Operationen brachten kaum Zeitgewinn, führten aber zum Teil zu massiven Verlusten der verbündeten Armeen. Napoleons Infanterietruppen, deren Marschleistung es hier hervorzuheben gilt, und die starke Reiterei trieben die sich zurückziehenden Armeen Kutusows und Merveldts vor sich her, nahmen Wien quasi im Handstreich und zwangen die österreichisch-russischen Truppen schließlich bei Austerlitz zu einer Entscheidungsschlacht. Die Hoffnung der Verbündeten, es den Truppen der Erzherzöge Carl und Johann, die sich bereits Ende November bei Cilli vereinigt hatten, 19) durch die Verzögerungsoperationen zu ermöglichen, rechtzeitig zur entscheidenden Schlacht am Kriegsschauplatz einzutreffen, erfüllte sich nicht.

Der Friede von Pressburg hatte für Kaiser Franz weitreichende Auswirkungen. Das Habsburgerreich musste schwere territoriale Einbußen hinnehmen, indem es Tirol und Vorarlberg an das mit Frankreich verbündete Bayern abtreten musste und Venetien, Istrien und Dalmatien an das neu geschaffene Königreich Italien fielen. Der Kaiser musste zudem die Erhebung von Bayern und Württemberg zu Königreichen anerkennen und Napoleon als „König von Italien“ akzeptieren. Der Zugewinn Salzburgs und Berchtesgadens fiel dabei kaum ins Gewicht.

Die Niederlage im Dritten Koalitionskrieg schuf zudem die Basis für die Einrichtung des Rheinbundes, dem 16 Reichsfürsten beitraten, die den formellen Austritt aus dem Verband des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation erklärten. Daraufhin sah sich Kaiser Franz am
6. August 1806 gezwungen, unter französischem Druck die römisch-deutsche Kaiserkrone niederzulegen und den Reichsverband für aufgelöst zu erklären. Er regierte nun als Franz I. von Österreich, nachdem er diesen - erblichen - Titel vorsorglich schon 1804 angenommen hatte. 20)

Zu guter Letzt bleibt für die Napoleonischen Kriege noch zu erwähnen, dass es im Fünften Koalitionskrieg 1809 abermals zu einem Vormarsch der Franzosen auf Wien kam. Allerdings musste die geschlagene österreichische Armee unter Erzherzog Carl in diesem Fall bereits aus dem süddeutschen Raum nach Böhmen ausweichen und von Norden her Richtung Wien marschieren, während Napoleon auf der kurzen Sehne des Donautales nach Osten antrat. Lediglich ein Detachement unter Feldmarschallleutnant Hiller konnte hier einen nennenswerten Erfolg im Gefecht bei Linz/Ebelsberg erzielen und die Franzosen verzögern. Ansonsten war der Weg nach Wien de facto frei und Napoleon marschierte südlich der Donau ungehindert in die gegnerische Hauptstadt ein. Allerdings wurde er beim Übersetzen der Donau Richtung Norden von Erzherzog Carl zum ersten Mal in offener Feldschlacht bei Aspern besiegt.

Wir erkennen daraus, dass es nicht genügt, ausschließlich die gegnerische Hauptstadt in Besitz zu haben, es müssen auch die Truppen des Gegners vernichtend geschlagen sein, um von einem totalen Sieg sprechen zu können. Dieser Fehler unterlief Napoleon dann nochmals bei der Einnahme Moskaus 1812, wobei auch hier die Hauptstadt zwar in seinem Besitz war, die russischen Truppen jedoch nicht vernichtend geschlagen waren. Dies verursachte unter anderem erst das Desaster der Grande Armée beim Rückzug aus Russland 1812 (vgl. TD-Heft 5/2012, S. 408ff. und TD-Heft 6/2012, S. 519ff.).


HR Mag. Dr. Claudia Reichl-Ham ist stellvertretende Leiterin der militärgeschichtlichen Forschungsabteilung im Heeresgeschichtlichen Museum.

Oberst dG MMag. DDr. Andreas W. Stupka ist Angehöriger der Landesverteidigungsakademie.

Oberst dhmtD Mag. Dr. Jörg Aschenbrenner ist Leiter der Redaktion TRUPPENDIENST.

Linksammlung

Dieser Beitrag wird im TD-Heft 1/2016 durch eine beidseitig bedruckte Beilage ergänzt. Wegen des großen Interesses zeigt eine Seite die Karte „Die Feldzüge Napoleons in Europa und Nordafrika“, die bereits dem TD-Heft 5/2012 beigefügt war.

Die zweite Seite folgt den „Spuren Napoleons in Österreich“ vorwiegend im Dritten Koalitionskrieg von 1805 und im Fünften Koalitionskrieg von 1809. In dieser Karte sind auch die wichtigsten Museen und Denkmäler, die sich mit diesem Thema befassen eingetragen, wohl wissend, dass die getroffene Auswahl nicht erschöpfend sein kann.

Nähere Beschreibungen sowie Links sind auf der TRUPPENDIENST-Website verfügbar. Um unsere Auswahl zu ergänzen, sind TRUPPENDIENST-Leser eingeladen, Fotos mit einer kurzen Beschreibung und einem Fotocredit sowie ihrem Einverständnis zur gemeinfreien Veröffentlichung an gerold.keuschsymbolbmlvs.gvpunktat zu übermitteln.

 

Serie: Spuren Napoleons in Österreich

Quellenverzeichnis

  1. In einem Memoire vom 22. Jänner 1805 weist Carl nicht nur auf die numerische Überlegenheit der französischen Truppen hin, sondern macht auch darauf aufmerksam, dass Österreich eine Beobachtungsarmee gegen Preußen abstellen müsse für den Fall, dass Preußen der Koalition nicht beitrete. Österreichisches Staatsarchiv, Kriegsarchiv, Wien (im Folgenden: KA), Militärischer Nachlass Kaiser Franz, B 473, Fasz. 13.
  2. Eine umfassende Darstellung findet sich bei Ernst Gramm, General Mack und die österreichische Armee in Deutschland auf dem Weg nach Ulm. In: Heeresgeschichtliches Museum (Hg.), Kaisertum Österreich 1804 - 2004. Europe en Armes. Symposium - Beiträge, Wien 2005, S. 97 - 126.
  3. Siehe dazu Gramm, General Mack, S. 113; David Chandler, The Campaigns of Napoleon, New York 1966, S. 162f.
  4. Siehe dazu KA, Alte Feldakten, K. 1349, Deutschland 1805 X (146 - Ende), div. fol. (z. B. Kapitulation, 206 1/7) sowie Gramm, General Mack, S. 120, Chandler, Campaigns, S. 398, und Christopher Duffy, Austerlitz 1805, London 1977, S. 64.
  5. Frank Bauer, Austerlitz, 2. Dezember 1805 (= Kleine Reihe Geschichte der Befreiungskriege 1813 - 1815, H. 12, Potsdam 2005), S. 15; Wilhelm Rüstow (Bearb.), Der Krieg von 1805 in Deutschland und Italien. Als Anleitung zu kriegshistorischen Studien, Zürich2 1859, S. 240.
  6. Ried im Innkreis. Die Stadt im Zentrum des Innviertels, Ried im Innkreis 1979, S. 26.
  7. Günther Probszt, Das Gefecht bei Lambach 1805. In: Oberösterreichische Heimatblätter, Jg. 18, H. 1/2, Jänner - Juni 1964, S. 54 - 56, hier S. 55
  8. J.-C. Quennevat, Atlas de la Grande Armée. Napoléon et ses Campagnes 1803 - 1815, Paris - Brüssel 1966, S. 46 (Karte).
  9. Probszt, Das Gefecht bei Lambach; S. 55; Rainer Egger, Das Gefecht bei Dürnstein-Loiben 1805 (= Militärhistorische Schriftenreihe, H. 3, hg. v. Heeresgeschichtlichen Museum, Wien3 1986), S. 7 - 10; Rainer Egger, Das Gefecht bei Hollabrunn und Schöngrabern 1805
    (= Militärhistorische Schriftenreihe, H. 27, hg. v. Heeresgeschichtlichen Museum, Wien 1974), S. 1.
  10. Karl August Bischof, Kurze Uebersicht der Geschichte des zwischen Frankreich und Oesterreich und den beiderseitigen Alliirten ausgebrochenen Krieges, am Ende des Jahres 1805, Nürnberg - Sulzbach 1806, S. 163f.; Franz Schneidawind, Der Krieg im Jahre 1805 auf dem Festlande Europen’s, Augsburg 1848, S. 252; Rüstow (Bearb.), Der Krieg von 1805, S. 256 - 259.
  11. Schneidawind, Der Krieg im Jahre 1805 auf dem Festlande Europen’s, S. 263; Rüstow (Bearb.), Der Krieg von 1805, S. 260.
  12. Siehe dazu ausführlich: Egger, Das Gefecht bei Dürnstein-Loiben 1805, passim, Schneidawind, Der Krieg im Jahre 1805 auf dem Festlande Europen’s, S. 268 - 280 sowie Rüstow (Bearb.), Der Krieg von 1805, S. 269 - 279.
  13. Rüstow, Der Krieg von 1805, S. 279 - 287.
  14. Egger, Das Gefecht bei Hollabrunn und Schöngrabern, S. 12; Rüstow, Der Krieg von 1805,
    S. 291 - 297.
  15. Egger, Das Gefecht bei Hollabrunn und Schöngrabern, S. 18.
  16. Murat war es unter dem Vorwand, Waffenstillstandsverhandlungen beginnen zu wollen, gelungen, Feldmarschallleutnant Auersperg zu täuschen und in den Besitz der Brücke zu gelangen. Egger, Das Gefecht bei Dürnstein-Loiben, S. 23; Egger, Das Gefecht bei Hollabrunn und Schöngrabern, S. 7 - 10.
  17. Egger, Das Gefecht bei Hollabrunn und Schöngrabern, S. 16f.
  18. Siehe dazu ausführlich: Ian Castle, Austerlitz 1805. The fate of empires (= Campaign Series, vol. 101, London 2002); Duffy, Austerlitz 1805; Rüstow, Der Krieg von 1805, S. 321 - 394.
  19. Moritz von Angeli, Erzherzog Carl von Österreich als Feldherr und Heeresorganisator, Bd. III, Wien - Leipzig 1897, S. 182; Helmut Hertenberger - Franz Wiltschek, Erzherzog Karl. Der Sieger von Aspern, Graz - Wien - Köln 1983,  S. 162f.
  20. Gottfried Mraz, Die Gründung des Kaisertums Österreich. Die Vollendung der Gesamtstaatsidee. In: Heeresgeschichtliches Museum (Hg.), Kaisertum Österreich, S. 18.
 

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Meinungen (1)

  • Obst I.R. Norbert Hahn // 07.04.2016, 19:25 Uhr Ich fand den Artikel sehr gut. Mich wundert nur, dass bei der Quellenangabe die Werke von:
    General Alfred Krauss "Der Feldzug von ULM" und Olt d.G. Binder von Kriegelstein "Regensburg 1809" nicht beachtet wurden. Ulm und Regensburg liegen zwar nicht im österreichischen Alpenvorland, doch bringen beide Werke wesentliche Einsichten in die damalige Zeit und die geschichtlichen Zusammenhänge. So stimmt die strategische Ausgangslage 1804 im Artikel (Österreich als Kriegstreiber) nicht ganz mit der Wirklichkeit überein. Krauss stellt die Rolle Englands in seinem Werk ganz anders dar.