• Veröffentlichungsdatum : 14.10.2020

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Der Technische Offizier im kleinen Verband

Roland Oberschmidleitner

Die technischen Errungenschaften und Neuerungen in der Rüstungsindustrie fordern die Militärtechnik. Rasch verändern sich Technik und Fachrichtungen. Aktuell vermischt sich der klassische Maschinenbau mit der Elektrotechnik. Der Technische Offizier nimmt in diesem Fächerkanon eine wesentliche Stellung innerhalb der Logistik ein. Als Absolvent der Theresianischen Militärakademie arbeitet er im Stab des kleinen Verbandes und trägt durch sein technisches und militärisches Verständnis wesentlich zur Einsatzbereitschaft der Truppe bei.

Der Technische Offizier (TO) kann in die Funktionen Technischer Dienst, Flugzeugtechnik oder Radartechnik in einen kleinen Verband, in ein Stabsbataillon oder eine Werft ausmustern. In diesen Erstverwendungen sollen sich bereits junge Offiziere im Stab des Bataillonskommandos mit technischem Wissen einbringen. Zudem sollen sie die Materialerhaltung des Verbandes planen können. Sie schaffen als „technische Betriebsmanager“ die Grundvoraussetzungen für die Einsatzbereitschaft durch die Materialerhaltung und einen hohen Klarstand des Gerätes.

Exkurs: Der Weg zur Materialerhaltung

Feuer und Bewegung ist ein Prinzip aus dem Führungsgrundsatz der Synchronisation. Im Ersten Weltkrieg, als der Krieg maschinell wurde und die Bewegung zum Stillstand kam, war es umso wichtiger, das feindliche Feuer durch massives Gegenfeuer zu bekämpfen. Es entwickelten sich rasend schnell neue Technologien wie Panzer, Flugzeuge oder Granatwerfer. Die Wehrtechniker und Ingenieure der Rüstung forschten und entwickelten, und die Truppen mussten möglichst schnell die Bedienung und Wartung dieser neuen Geräte erlernen. Abgeschnitten von der Rüstungsindustrie und den Werkstätten musste einerseits ausgefallenes Gerät im Feld instandgesetzt bzw. repariert werden, andererseits mussten Ersatzteile besorgt und verteilt werden.

Der Erste Weltkrieg stellte die militärtechnischen Ingenieure in der Erzeugung, Abnahme und Instandhaltung von Rüstungsgütern vor neue Herausforderungen. Die aufkommende Luftwaffe, das Fernmeldewesen und der Militärbaudienst erforderten ein enges Zusammenwirken von Militärtechnikern und Rüstungsindustrie. Das Prinzip Feuer und Bewegung blieb, jedoch wurden Pferde durch Maschinen ersetzt. Der General der Artillerie, Ludwig von Eimannsberger, beschrieb die Ablöse der Reiterei durch die Panzertruppe in seinen wissenschaftlichen Werken und die neue Notwendigkeit, die Maschinen einsatzbereit zu halten. Ab 1926 leitete er die waffentechnische Abteilung im Bundesministerium für Heereswesen als Inspektor der Artillerie. 1927 wurde er Sektionschef und war bis 1930 Heeresinspektor des Bundesheeres und somit der ranghöchste Offizier Österreichs. In dieser Zeit entwickelte sich auch die Instandsetzungstruppe mit ihren Aufgaben der Instandsetzung im Felde. Aus diesen entwickelte sich der Fachbereich Materialerhaltung.

Technischer Offizier

Der TO regelt die Materialerhaltung und schafft die Grundvoraussetzungen für den Instandsetzungszug (IZg). Die Kommandanten benötigen zur Erfüllung ihrer Aufträge Personal, Material und Infrastruktur. Nun werden die Ressourcen immer knapper, und es ist oft nur mehr möglich, die logistische Sicherstellung eher durch Materialverwaltung und weniger durch Materialerhaltung zu gewährleisten. Erschwerend kommt hinzu, dass neues Gerät nicht immer mit der entsprechenden Dokumentation wie Bedienungs- oder Reparaturanleitungen gekauft wird.

Die genauen Leistungen der Truppenmaterialerhaltung werden in den Katalogen bzw. Regelungen der Materialerhaltung durch die Systemabteilungen des Bundesministeriums für Landesverteidigung (BMLV) geregelt. Von der Truppe kommt öfters die Kritik, dass die Vorgaben die erlaubten Tätigkeiten der kleinen Verbände einschränken und eine Zentralisierung der Materialerhaltung im ÖBH überlegt werde. Daher ist es für die Versorgungsführung im Bataillonsstab umso wichtiger, einen Fachoffizier zur Seite zu haben, der die Abläufe der Materialerhaltung regelt und den Klarstand des Gerätes sicherstellt. Dieser Fachoffizier ist der TO im kleinen Verband.

Hauptaufgaben

Der TO ist auch der Fachoffizier Materialerhaltung im kleinen Verband. Ihm obliegen die Beurteilung, Planung und Koordinierung der technischen Einsatzbereitschaft und Feldverwendbarkeit der Versorgungsgüter im Bataillon. Dies erfolgt in erster Linie durch die Jahresvorhabenplanung Materialerhaltung.

Im taktischen Führungsverfahren beurteilt der TO die Materialerhaltungslage und erstellt Lösungen und Befehlsbei-träge nach Vorgaben des Versorgungsführers (S4). Ein wichtiger Teilbereich ist die Aufbereitung und Speicherung der materialerhaltungsrelevanten Daten.

Dem Festlegen des „Technischen Zustandes“ kommt eine wichtige Bedeutung zu, denn er definiert die Einsatzbereitschaft des Gerätes. Es obliegt grundsätzlich dem technischen Fachpersonal (Werkstättenleiter) in den Instandsetzungszügen, die technische Einsatzbereitschaft festzulegen. Keinesfalls sollten die Kriterien für den technischen Zustand vom Zubehör und der Zusatzausstattung abhängig gemacht werden. Trotzdem erfolgt auch diese Praxis. Weitere Aufgaben des TO sind die Planung und Koordinierung der Materialerhaltungstätigkeiten im kleinen Verband sowie die Aus-, Fort- und Weiterbildung des technischen Personals. Um den Zustand der Ausrüstung feststellen zu können, befiehlt der TO Appelle und erstellt Beiträge der Materialerhaltung (siehe Kasten: Checkliste für den Befehlsbeitrag Materialerhaltung) für die Versorgungsbefehle des S4.

Der TO berät bereits in relativ jungen Jahren den Bataillonskommandanten und den Versorgungsführer in allen technischen Belangen und unterstützt den Stab in seiner Stabsarbeit. Das ist in der Erstfunktion für einen Leutnant fordernd, da er mit der Arbeit in einem Kommando und dem Zusammenwirken im Stab noch nicht so vertraut ist. Der TO sollte deshalb das Führungsverfahren auf Bataillonsebene nachvollziehen können und seine zuständigen Fachbereiche innerhalb der Brigade kennen.

Effizienz und Klarstand

Der Erfolg der Versorgungsführung zeichnet sich beim Gerät vor allem im Klarstand (einsatzbereites Gerät) aus. Deshalb ist es wichtig, dass der TO selbstständig und eigenverantwortlich das technische Betriebsmanagement der eigenen technischen Kräfte durchführt. In der Praxis schafft ein TO alle Voraussetzungen, damit der Instandsetzungszug wirken kann. Er führt unter anderem die Freigabe und Abschlusskontrolle der Arbeitsaufträge des Werkstättenleiters im logistischen Informationssystem (LOGIS) durch. Eine optimale Materialerhaltung erfolgt im Schulterschluss zwischen dem Technischen Offizier im Bataillonsstab und dem Werkstättenleiter als Kommandant des Instandsetzungszuges. Wenn beide aufeinander eingespielt sind, gehen taktische Planung und effiziente Ausführung Hand in Hand, um damit die bestmögliche Wirkung zu erreichen, die sich in einem hohen Klarstand zeigt.

Planungsverfahren des Technischen Offiziers

Im Stabsdienst des kleinen Verbandes ist der Technische Offizier in der Einsatzunterstützungszentrale eingesetzt. Dort wirkt er an der Beurteilung der Versorgungslage der Materialerhaltung mit.

Soll – Ist – Fehl

Die Beurteilung der Lage (BdL) erfolgt unter anderem unter Berücksichtigung des Kraft-Raum-Zeit-Kalküls. Die Mate-rialerhaltungskräfte vergleichen dabei ständig das „Soll“ mit dem „Ist“, den Bedarf mit dem Bestand. Der Bestand der Materialerhaltungskräfte wird nach den Kriterien Verfügbarkeit, Leistungsfähigkeit und Auslastung der Materialerhaltungskräfte beurteilt. Dies erfolgt im Blick auf Berge-, Instandsetzungs- und Abschubkapazitäten, also wie viel Schadgerät geborgen, instandgesetzt und/oder abgeschoben werden kann. Der Bedarf der Materialerhaltungskräfte ergibt sich aus dem aktuellen Fehlstand bei den eigenen Kräften.

Beurteilung Materialerhaltung

Dieser Teil des Planungsverfahrens beinhaltet die Schritte: Erheben des Bestandes, die Folgerungen und die Bewertungen.

Erheben des Bestandes

Zum Erheben des Bestandes werden die Leistungsfähigkeit und die Auslastung des Instandsetzungszuges (IZg) beurteilt. Die grundsätzlichen Fragen, die beantwortet werden müssen, sind:

  • Wieviel Gerät kann der IZg in der vorgesehenen Zeit aus dem Gefahrenbereich bergen? 
  • Was und wie viel kann selbst repariert werden? 
  • Welche Geräte sind an die nächsthöheren Ebenen abzuschieben?

Dabei werden die Materialerhaltungsanweisungen der Brigade, die Kataloge der Materialerhaltungstätigkeiten und die Anweisungen an die zivilen Werkstätten berücksichtigt. Der Bedarf wird durch die Abweichung des Bestandes zum organisationsplanmäßigen Soll festgestellt.

Forderungen

Aufgrund der Beurteilungsgrundlagen zieht der TO die Folgerungen für das weitere Planen der Materialerhaltung:

  • Welchen Bedarf an Materialerhaltungskräften hat der Verband? 
  • Welchen Bedarf an Berge- und Abschubdiensten hat der Verband? 
  • Welche Unterstützungen durch andere sind erforderlich? 
  • Wie viele Ersatz- und Umlaufteile stehen nach Art, Menge, Ort und Zeit zur Verfügung? 
  • Welche Möglichkeiten der Bedarfsdeckung hat der Verband? 
  • Wie kann der Bedarf mit eigenen Kräften und Mitteln abgedeckt werden? 
  • Welche Aushilfen sind erforderlich? 
  • Welche Anträge sind an das vorgesetzte Kommando zu stellen? 
  • Welche Prioritäten in der Bearbeitung werden gesetzt? 
  • Welches Schwergewicht wird in der Materialerhaltung gesetzt? 
  • Welche Maßnahmen werden zur Engpassbewirtschaftung ergriffen?

Bewertung

Die Folgerungen in der Materialerhaltung werden vom Technischen Offizier hinsichtlich der taktischen Auswirkungen und des taktischen Handlungsspielraumes bewertet sowie in mehreren Varianten ausgearbeitet. Ein Beispiel: Kann die Bergung in dem zugewiesenen Gelände an den entsprechenden Bewegungslinien erfolgen, so sind die taktischen Voraussetzungen für die Instandsetzung gegeben.

Der wesentliche Unterschied zwischen Fachoffizier und Einheitskommandant ist, dass in der Einheit primär das Kommandantenverfahren für die Entschlussfassung und die Befehlsgebung angewandt wird. Der Fachoffizier hingegen unterbreitet die Varianten dem Versorgungsführer und empfiehlt die beste Variante für den weiteren Planungsprozess innerhalb der Versorgungsführung für die Stabsarbeit. Der Fachoffizier muss im Team arbeiten und gemeinsam mit den anderen Stabsmitgliedern den S4 bestmöglich unterstützen.

Prioritäten setzen

Eine wesentliche Führungsaufgabe des Technischen Offiziers ist die Prioritätensetzung bei der Durchführung von Materialerhaltungstätigkeiten. Entweder folgt er den Vorgaben des übergeordneten Kommandos oder setzt die Prioritäten selbst. Dies erfolgt in der Praxis durch die Freigabe der Arbeitsaufträge in LOGIS, dabei nimmt er die jeweilige Schadgerätelage und die Auslastung der Instandsetzungskräfte als Grundlage. Die Brigade legt zumeist eine kritische Instandsetzungsdauer fest, innerhalb dieser eine selbstständige Instandsetzung durchzuführen ist. Wenn der TO im Zusammenwirken mit dem Werkstättenleiter beurteilt, dass beispielsweise die Instandsetzung länger dauert, wird das Gerät an die nächsthöhere Ebene (Werkstattkompanie im Stabsbataillon der Brigade), an die Heeresebene (Heereslogistikzentrum) oder an eine zivile Vertragswerkstatt abgeschoben. Man nennt das im Fachjargon „Überlaufprinzip“.

Checkliste für den Befehlsbeitrag Materialerhaltung

  • Allgemeine Regelungen zur Materialerhaltung
  • Anweisungen und Unterstellungen von Instandsetzungstruppen und Instandsetzungsteilen
  • Aufträge an die Instandsetzungstruppe (IZg); 
  • Kritische Instandsetzungsdauer
  • Kritischer Instandsetzungszeitpunkt
  • Prioritäten in der Instandsetzung
  • Regelungen zur Bergung und zum Abschub
  • Regelungen zum Werkstättenbetrieb
  • Regelungen zur Firmeninstandsetzung (Wartungsverträge)
  • Technische Sicherheitsbestimmungen
  • Überprüfungsmaßnahmen (§ 57a KFG, Elektrotechnik etc.); 
  • Gerätespezifische Regelungen zu den Spezialwerkstätten; 
  • Kfz- und Panzerwerkstätte
  • Waffenwerkstätte
  • IKT- und FM-Werkstätte.

Befehlsbeitrag des Technischen Offiziers

Der Technische Offizier erstellt den Beitrag Materialerhaltung für den Teil Einsatzunterstützung im Befehl des kleinen Verbandes. Dieser Befehlsbeitrag sollte zumindest die im Kasten angeführten Punkte umfassen. Diese Planungs- und Führungsaufgabe zeigt, dass neben der technischen Expertise in den Fachbereichen Mechatronik, Maschinenbau oder Elektrotechnik, gerade bei den Verbänden, zusätzlich das Wissen aus dem Fachhochschulstudiengang „Militärische Führung“ notwendig ist. Hier sind neben dem technischen Know-how die taktischen Fähigkeiten für den Erfolg von entscheidender Bedeutung.

Sicherheitstechnische Aufgaben als Fachoffizier

Neben den Planungsaufgaben der Materialerhaltung im Bataillonsstab gehört auch die sicherheitstechnische Überwachung der Geräte im kleinen Verband zu den Aufgaben des TO. Das Personal muss vor Unfällen geschützt werden. Dazu gibt es die sicherheitstechnische Überwachung, die oft vergessen oder stiefmütterlich behandelt wird. Um Unfälle zu vermeiden, sind Überprüfungen, Evaluierungen und Folgerungen zu den angeführten Punkten zu treffen:

  • Beschaffenheit von Betriebseinrichtungen;
  • Verwendung von Schutzausrüstungen;
  • Zulässigkeit von Arbeitsstoffen und Betriebsmitteln;
  • Einhaltung der einschlägigen Vorschriften

Das Österreichische Bundesheer (ÖBH) nimmt die Erfordernisse des Bedienstetenschutzes ernst und hat systemisierte Sicherheitsfachkräfte angestellt. Diese kontrollieren in regelmäßigen Abständen die Dienststellen, um die Einhaltung der Schutzbestimmungen zu überwachen und das Personal zu beraten. Unterstützt werden sie bei den Begehungen durch den TO. Somit ist er auch der verlängerte Arm des Kommandanten in der Umsetzung bzw. im Vollzug des Bedienstetenschutzes.

Auch wenn der TO selbst keine Sicherheitsfachkraft ist, so ist er doch für die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen zuständig. Dazu werden die Präventivkräfte des Bundesheeres in ihrer Betreuungsfunktion bestmöglich unterstützt. Dieser Aufgabenbereich umfasst nicht nur die technischen Arbeitsbereiche wie Werkstätten, sondern alle Dienststellenbereiche wie Ausbildungsbetrieb, Büroarbeitsplätze, Küchen, Transportwesen und Lager.

Im Bereich des technischen Sicherheitswesens nimmt der TO die Pflichten des Dienstgebers für die Bediensteten wahr und wirkt bei der Ermittlung und Beurteilung der Gefahren und Festlegung von Maßnahmen zur Gefahrenverhütung mit.

Qualifikationsprofil des Technischen Offiziers

In den Arbeitsplatzbeschreibungen und im Curriculum des Truppenoffizierslehrganges Technischer Dienst wird der Abschluss einer Höheren Technischen Lehranstalt vorausgesetzt. Es wäre wünschenswert, wenn das Bundesheer auf eine große Anzahl von HTL-Absolventen der Fachrichtungen Maschinenbau, Elektrotechnik oder Mechatronik zurückgreifen könnte, die bereit sind, die Ausbildung zum Technischen Offizier an der Theresianischen Militärakademie zu absolvieren. Jedoch sind Verdienst- und Karrieremöglichkeiten in der Privatwirtschaft um einiges attraktiver als die Gehälter des Technischen Offiziers und Bachelor of Arts in Military Leadership bzw. vormals Magister (FH) Militärische Führung.

Aufstiegsmöglichkeit für Unteroffiziere und Zivilbedienstete

Das Berufsbild des Technischen Offiziers kann für Unteroffiziere oder Zivilbedienstete eine Chance zum Aufstieg darstellen. Eine Berufsreifeprüfung in Verbindung mit einer Werkmeisterausbildung ist eine Möglichkeit. Die Erfahrung und die Kenntnisse über Abläufe in der Materialerhaltung, der Einsatzunterstützung sowie im Fachbereich Technik wären bereits vorhanden. Das für einen TO unabdingbare militärische Handwerk der Führungs- und Organisationslehre wird an der MilAk vermittelt und bildet die Grundvoraussetzung für einen Technischen Offizier, der sich dadurch wesentlich vom Zivilbediensteten unterscheidet.

Der TO muss militärspezifische Fertigkeiten aufweisen. Er muss das taktische Führungsverfahren in allen Einsatzarten anwenden können, damit er die Materialerhaltung optimal planen und steuern kann. Die Frage, ob ein TO die militärischen Einsatzarten beherrschen soll oder nicht, ist eindeutig mit Ja zu beantworten. Ein Arbeitsplatz in einem für den Einsatz ausgelegten Verband erfordert Personal, das die militärische Sprache versteht, Entscheidungen des Vorgesetzten nachvollziehen kann und Folgerungen für seine Arbeit erkennt und umsetzt. Diese Kenntnisse vermittelt derzeit der Fachhochschulstudiengang Bachelor of Arts in Military Leadership, wobei die Waffengattungs- und Fachausbildung im Technischen Dienst in der Truppenmaterialerhaltung an der Heereslogistikschule erfolgt.

Ausblick

Inwieweit die technische Expertise in den Bereichen Mechatronik, Maschinenbau und Elektrotechnik für Technische Offiziere in Zukunft erforderlich sein wird, hängt von den künftigen Strukturanpassungen in der Logistik und Materialerhaltung im ÖBH ab. Zukunftsweisend könnte das in Planung befindliche Vertiefungsgebiet „Militärtechnik“ im Zuge des Fachhochschulstudienganges Bachelor of Arts in Military Leadership an der Theresianischen Militärakademie sein. Eine fundierte technische Vorbildung auf Ebene HTL in Verbindung mit den Kenntnissen der militärischen Führungsausbildung, der Materialerhaltung und des Stabsdienstes im kleinen Verband wären jedenfalls eine gute Basis für die logistische Sicherstellung.

Aufruf des Autors

Das ÖBH benötigt dringend männliche und weibliche Technische Offiziere in den kleinen Verbänden sowie in den Brigaden und höheren Kommanden. Da es immer weniger Neuaufnahmen „von der Straße“ gibt, wird das Personalfehl auch bei gut bewerteten zivilen Arbeitsplätzen in der Heeresverwaltung immer größer. Daher gibt es nicht nur die militärischen Karrieremöglichkeiten auf der Fach- oder Kommandantenschiene, sondern die Heeresverwaltung bietet ebenso zahlreiche Karrieremöglichkeiten im Hinblick auf gut dotierte zivile Arbeitsplätze. Für weitere Informationen und Karrieremöglichkeiten steht der Autor zur Verfügung.

Ministerialrat Oberst dhmtD Mag. Roland Oberschmidleitner, MSc is Leiter des Referates Wehrtechnik in der Abteilung Zentrale Technische Angelegenheiten im Bundesministerium für Landesverteidigung.

 

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